News RSS-Feed

18.02.2021 Hannover: Flächenknappheit bremst hohe Nachfrage nach Büroflächen

Mit einem soliden Flächenumsatz von ca. 150.000 m² schloss der Büroflächenmarkt das Jahr 2020 ab. Damit bewegt sich das Ergebnis in etwa in Höhe des Fünf-Jahres-Durchschnitts von rund 162.000 m². An das stark von Eigennutzertransaktionen geprägte Rekordjahr 2019 mit einem Flächenumsatz von 198.000 m² konnte jedoch nicht angeknüpft werden. „Nach einem guten ersten Halbjahr in dem rund zwei Drittel des Jahresumsatzes stattfanden, sind danach die für das Gesamtergebnis wichtigen Großabschlüsse ausgeblieben“, erläutert Thorsten Illmer, Leiter Büroflächenvermietung bei Engel & Völkers Commercial Hannover.

Öffentliche Hand prägt Markt

Als solider Mieter sei erneut die öffentliche Hand am Markt aufgetreten. Mit etwa einem Fünftel des Vermietungsvolumens im Jahr 2020 war sie die stärkste Branche. Darüber hinaus sei der Markt von einer branchenübergreifenden Büroflächennachfrage geprägt gewesen. Insbesondere die IT-Branche, Ingenieurbüros und unternehmensnahe Dienstleister hätten für Dynamik gesorgt. „Nach wie vor spielte sich ein großer Teil des Vermietungsgeschehens in der City ab, aber auch im Westen von Hannover“, ergänzt Illmer

Begrenztes Flächenangebot

Die Leerstandsquote habe gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 3,3% zugenommen. Trotz der Steigerung läge der Leerstand damit unterhalb des Niveaus einer gesunden Flächenfluktuation und sei Kennzeichen des anhaltend begrenzten Flächenangebots. Die Spitzenmiete läge im Jahr 2020 bei 17,00 EUR/m² in der City und damit rund 1,00 EUR/m² niedriger als im Vorjahr. Das Mietniveau in den anderen Bürolagen zeige sich unverändert.

Fertigstellungsvolumen steigt

Im Jahr 2020 wurden in der Landeshauptstadt laut dem aktuell erschienenen „Marktreport Büroflächen Hannover 2021“ rund 28.000 m² Bürofläche fertiggestellt. Damit fiel das Fertigstellungsvolumen geringer aus als in den beiden Vorjahren. „Die Corona-Pandemie wirkt sich zwar unter Umständen nachteilig auf die Finanzierung neuer Bauprojekte aus, der Einfluss auf die Fertigstellung bereits im Bau befindlicher Projekte ist aber gering“, berichtet der Marktexperte. So würden im Jahr 2021 zahlreiche Fertigstellungen mit einem Gesamtumfang von rund 76.000 m² erwartet. Eine ähnliche Menge an Bürofläche sei zuletzt im Jahr 2011 entstanden. Steigende Baukosten und Grundstückspreise hätten sich auch im Jahr 2020 in einer zunehmenden Neubaumiete niedergeschlagen. Jedoch sei die Differenz des Mietzinses zwischen Bestands- und Neubauten z.B. in der City sowie an Ausfallstraßen überschaubar. „Dies ist auf die positiven Lagemerkmale hinsichtlich Anbindung und Mikrolage zurückzuführen“, hebt Illmer hervor.

Zunahme des Marktgeschehens

Im Rahmen von Pandemiemaßnahmen sowie der Beibehaltung von Homeoffice-Konzepten würden Großunternehmen Untervermietungen erwägen, wodurch Bürofläche auf den Markt gelange. „Diese Erweiterung des Büroflächenangebots kann ein Impuls für das Vermietungsgeschehen werden, da der Gesamtflächenumsatz bis zuletzt vom begrenzten Büroflächenangebot eingeschränkt wurde“, erwartet Illmer. Insbesondere blieben jedoch Flächen in Büroneubauten beliebt, da sie hinsichtlich Ausstattung und Raumaufteilung in der Regel den Mieterwünschen besser entsprächen als Bestands- oder Untervermietungsflächen. Durch Anmietungsentscheidungen, die im Vorjahr aufgeschoben wurden, sei jedenfalls ein Nachholeffekt zu erwarten. Daher rechnet Engel & Völkers Commercial mit einem soliden Flächenumsatz zwischen 140.000 m² und 160.000 m² im Jahr 2021.







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!