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16.02.2021 Wandel: 2021 ist Chance für Ende von monotonen Strukturen

Nach Angaben der Rohrer Firmengruppe befinden sich sowohl der Einzelhandels- als auch der Büroimmobilienmarkt mitten in einem grundlegenden Wandel. Sven Keussen, Sprecher der Rohrer Firmengruppe: „2021 wird der Auftakt des Umbruchs für diese beiden Assetklassen sein, die sich seit der Pandemie unter erheblichem Anpassungsdruck befinden.“

Nach Angaben von Rohrer Immobilien ist für München aktuell noch nicht absehbar, ob und inwieweit der Lockdown negativen Einfluss auf die Preise im Bürosegment haben wird. Auf der einen Seite spricht eine hohe Vorvermietungsquote bei laufenden Projektentwicklungen derzeit eher für Preisstabilität und Ausgeglichenheit zwischen Angebot und Nachfrage. Auf der anderen Seite werden einige Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen ihre Büroarbeitsplätze reduzieren und Homeoffice in Kombination mit Desk-Sharing einführen. Außerdem wird im Zuge der großen Anzahl von anstehenden Prolongationen eine Vielzahl von Abschlüssen vor zehn Jahren, Druck auf die Preise ausüben.

Infolgedessen ist abzusehen, dass es eine Bereinigung bei den nicht mehr zeitgemäßen Büroflächen geben bzw. ein Modernisierungs- und Renovierungsdruck einsetzen wird. Zudem werden für leerstehende Büroimmobilien wieder Umwandlungsoptionen beispielsweise in Wohnen geprüft werden. Keussen: „Die Projektentwickler benötigen hierfür seitens der Stadt flexible Handlungsoptionen und kurze Bearbeitungszeiten zur Verkürzung der Planungszyklen. Der Gesetzesgeber ist dabei gefordert, auch die Option von Rückumwandlung von Wohnen in Büro zu vereinfachen. Das würde die Akzeptanz bei Entscheidern spürbar erhöhen.“

Im Bereich Retail hat der zweite Lockdown zu spürbaren Auswirkungen geführt. So ist in 1B-Lagen, wie beispielsweise der Hohenzollernstraße in München, eine große Anzahl von Ladenlokalen dauerhaft aufgegeben worden. Dies ist ein Indikator dafür, dass kleinere Einzelhändler und Gastronomiebetriebe deutlich schneller kapitulieren mussten, und dass sie potenzielle Vorreiter für sinkende Preise und künftige Leerstände sind. Durch Ankündigung größerer Einzelhändler ist absehbar, dass auch Frequenzlagen von Innenstädten über kurz oder lang stärker betroffen sein könnten.

„Mobilitätskonzepte und Flexibilisierung bei den Nutzungsgenehmigungen sind auch hier eine große Chance für die vor Corona filialisierten Innenstädte und deren typisiertem Angebot mit leblosen Strukturen – vor allem – nach den Öffnungszeiten. Die Zeit nach dem Lockdown sollte als Chance begriffen werden, pulsierendes Leben, pluralistisches Angebot und eine gesunde Mischung aus Kultur, Gastronomie und kreativen Einzelhandelsangeboten wieder in die Stadt zurückzuholen und mit Leben zu füllen“, ruft Keussen auf.

Dazu muss die Stadt leicht erreichbar sein und wieder ihre zentrale Funktion und Magnetwirkung ausüben können. Die Angebotsvielfalt würde dazu beitragen, dass die Städte den Preisverfall der Einzelhandelsimmobilien stoppen können, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. „Sollten die Städte diese Chance verstreichen lassen, werden die Innenstädte veröden, da Infrastruktur und Urbanität auch für andere Nutzungen wie Wohnen, Bildung oder Hotel wichtige Kriterien sind“, führt Keussen aus.

„Das Jahr 2021 hat die Chance, das Ende von monotonen Strukturen einzuläuten, hin zu größtmöglicher Flexibilität“, so Keussen in seinem Fazit.








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