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03.02.2021 Nachgefragt! Was macht eigentlich Mr. Friendsfactory Gregor Gebhardt

Gregor Gebhardt. Fotocredit: privat
2017 hörte man ihn sagen: „Eines ist ganz klar: Wir wollen wachsen, wachsen, wachsen. Ziel ist es, jeden Monat eine neue, moderne Friendsfactory anzumieten, aufzustylen und dann zu eröffnen und diese immer weiter an die Digitalisierung anzupassen. In den nächsten Jahren werden wir mehrere Millionen Euro in unsere Expansion investieren und uns dabei mit einem der größten Co-Workingplace-Anbieter Europas, rent24, zusammenschließen.“

Diese Worte hatte ich, Bernd Eger, Geschäftsführer vom DEAL-Magazin, vor rund drei Jahren von Gregor Gebhardt gehört. Vieles davon ist bereits eingetroffen. Vor ca. einem Jahr hat rent24 die Friendsfactory dann komplett übernommen. Wir hatten darüber berichtet. Danach ist es um Gregor ruhiger geworden … etwas, was man von dem sonst so geschäftigen Münchner gar nicht gewohnt ist. Grund genug, ihn anzurufen, um sich auf einen kleinen Talk zu treffen:

Bernd Eger: Hallo Gregor, es ist ja etwas ruhig um dich und deine Firma geworden…Was gibt es denn Neues bei dir?

Gregor Gebhardt: Hallo Bernd. Ja das stimmt, ich hatte Ende 2019 meine Firma an den größten Co-WorkingPlace-Anbieter Europas rent24 verkauft. Von Anfang an stand für mich fest, dass ich meinen Firmennamen Friendsfactory behalten möchte. Das macht auch Sinn, da er auf meinem Arm tätowiert ist (lacht).

Aber Spaß beiseite, es ist ja derzeit nicht leichter geworden für die Coworking-Anbieter. Ich selbst konzentriere mich derzeit nur auf München und habe hier gerade rund 5.000 m² direkt am Isar-Tor angemietet, zu einer neuen Friendsfactory ausgebaut, und vermietet. Ab Anfang des Jahres 2021 kommen noch weitere 7.000 m² (an der S-Bahn-Stammstrecke) hinzu. Trotz der aktuell angespannten Lage haben wir ununterbrochen Nachfrage nach Büros.

Bernd Eger: Wow, na das klingt ja sehr vielversprechend. Und gut zu hören, dass es dir also alles andere als langweilig ist.

Gregor Gebhardt: Nein ganz im Gegenteil. Ich habe unter anderem noch mit vier Partnern eine Investment Boutique gegründet. Zusammen haben wir bereits unser erstes Light-Industrial-Objekt in Straubing angekauft. Aktuell planen wir ein Immobilien-Portfolio mit einem Volumen von ca. 100 Mio. Euro aufzubauen. Dank der Hilfe eines sehr namenhaften Münchner Family Offices können wir diese Idee auch in die Tat umsetzen.

Bernd Eger: Investment Boutique klinkt interessant. Was genau habt ihr vor?

Gregor Gebhardt: Naja… Boutique klingt immer lustig. Wir planen aktuell den Ankauf von B-Lagen mit Wertsteigerungs-, Ausbau- und Entwicklungspotenzial. Am besten in den TOP-7-Märkten. Dabei sind leerstehende Büro-Objekte ideal, bei denen wir mit unseren Ideen und dem Marketing punkten können. An Einzelvolumen geht es bei uns schon ab 4 Mio. Euro los mit einem maximalen Volumen von 15 Mio. Euro pro Objekt – im Einzelfall auch höher. Aber ehrlich gesagt: Für echte Highlights sind wir offen. Dann lassen wir uns auch gerne mal überreden… ich meinte natürlich überzeugen.

Bernd Eger: Viele Player am Markt stöhnen derzeit sehr wegen der aktuellen Lage. Wie ist deine Meinung, was sagst Du dazu?

Gregor Gebhardt: Ja, das ist wirklich alles andere als lustig. Aber es zeigt mir auch, dass wir mit unserer Strategie richtig lagen. Wir haben von Anfang an Einzelbüros vermietet. Darauf haben wir – anders als viele andere – gesetzt und können so unseren Mietern sicheren und aktuell nötigen „Abstand“ (wahrscheinlich auch irgendwann ein Kandidat zum Unwort des Jahres, *Anmerkung der Redaktion*) bieten. Wir waren noch nie ein großer Freund von Großraumbüros oder Desksharing. Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen: Es wird nicht leichter und ich glaube die Big Player werden – wenn Sie es denn überleben – umdenken bzw. sogar umdenken müssen. Viele Unternehmen haben plötzlich festgestellt, dass Homeoffice wirklich funktioniert und deshalb glaube ich, dass die großen Unternehmen in Zukunft weniger anmieten werden.

Bernd Eger: Na, dann sind wir mal gespannt. Viele Player sagen auch, dass die Flächengröße bleiben und aber anders genutzt werden wird … vielleicht auch nur das Fünkchen Hoffnung. Apropos Hoffnung, da fällt mir doch gleich noch HOPE ein. Nicht nur, dass es auf deiner Cap vorne steht, sondern man trifft dich auch in Schwabing in so einer Art Superfood-Station und „Saftladen“ (lacht) des Öfteren an. Hat das eine besondere Bewandtnis?

Gregor Gebhardt: Ich habe 2020 ein veganes Café in München-Schwabing aufgemacht. Das hatte viele Gründe: Gerade in der jetzigen Zeit ist gesunde, bewusste Ernährung wichtig. Und die Kunden haben den Laden super aufgenommen! Ich bin – zusammen mit meiner Crew – wirklich happy, mit unserem HOPE FRESH am Schwabinger Tor ein Café zu haben, wo sich Menschen treffen, um z.B. nach dem Sport oder in der Arbeitspause einen frisch gepressten Saft zu holen oder in der Mittagspause eine leckere Bowl (zur Zeit natürlich nur „To go“) – mitnehmen. HOPE FRESH hat sich in kürzester Zeit zu einem „Place to be“ etabliert. Ich bin sehr zufrieden und stolz darauf, was wir in einer so schwierigen Zeit alles erreicht haben.

Bernd Eger: Wird das als Kette, also groß gedacht? Eventuell als Franchise-Unternehmen?

Gregor Gebhardt: Um ehrlich zu sein: Ich habe HOPE FRESH mit dem Gedanken gestaltet, dass es mein zweites Wohnzimmer ist. Du kennst mich ja jetzt auch schon eine gewisse Zeit: Für mich muss ein Raum einladend sein und mir optisch etwas bieten. Ich will ein Büro oder eben auch ein Café betreten und mich sofort willkommen fühlen – aber immer mit dem Fokus qualitativ hochwertig zu sein. Erstmal reicht uns deshalb unser Konzept vollkommen, aber falls jemand tatsächlich Lust auf Franchise hat – ich bin immer offen für spannende Projekte…

Bernd Eger: Spannend, Immobilie kaufen mit der Investment Boutique, einmal Friendsfactory und HOPE als Ankermieter mit eingebunden und schon kanns steil weitergehen. Denkt ihr denn bei den Immobilien dann auch an einen Exit oder soll das im Eigenbestand bleiben?

Gregor Gebhardt: Mich treibt bei allem was ich mache eine Vision an: Ich will etwas aufbauen, das erfolgreich ist. Deswegen steht für mich bei jedem Projekt fest, dass ich zu 100% dahinterstehen muss. ABER: So gerne ich auch an einer neuen Idee arbeite und es liebe zu sehen, wie etwas wächst, habe ich nichts dagegen, mich auch wieder von etwas zu trennen. Grundsätzlich ist an jedem meiner Projekte ein Preisschild und ich lasse für mich die Möglichkeit für einen Exit offen.

Bernd Eger: Ok Gregor, hat mich gefreut, mal wieder mit dir zu plaudern. Und ich bin mir sicher (I HOPE :)), dass wir bald noch viel von dir hören werden. Viel Erfolg!

Gregor Gebhardt: Danke Bernd, dass du an mich gedacht hast – bleib gesund und wir sehen uns auf Mallorca :).

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