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30.12.2020 Auch 2021 viele Bremsen für den Wohnungsbau

Corona-Pandemie, ein Regelungs-Dickicht und die immer komplexere Technisierung der Wohnhäuser sind nur einige unter vielen Baubremsen für Bayerns Wohnungswirtschaft. Dies ergab eine Mitgliederbefragung des VdW Bayern unter 491 Verbandsmitgliedern. Trotzdem will die Branche für das Jahr 2021 größtenteils an ihren vor der Pandemie geplanten Bau- und Modernisierungsprojekte festhalten und voraussichtlich bayernweit über 2 Milliarden Euro in preiswerten Wohnraum investieren.

„Der hohe Planungsaufwand für Neubauten durch zu viele Vorgaben, steigende technische Anforderungen an Wohngebäude sowie hohe Grundstücks- und Handwerkerkosten wird auch im neuen Jahr die Wohnungsunternehmen in Bayern vor große Probleme stellen“, fasst Verbandsdirektor Maier die Ergebnisse der Mitgliederbefragung zusammen.

73 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich durch zu viele Verordnungen und Regelwerke am Bau ausgebremst. „Der daraus resultierende Planungsmehraufwand ist damit die größte Baubremse für Bayerns Wohnungswirtschaft“, stellt Maier klar. Ein fast ebenso großes Problem für die Branche sind die immer weiter steigenden technischen Anforderungen an Wohngebäude: Automatische Belüftung und Heizungssteuerung sind wartungsaufwändig und teuer in der Einrichtung. „Wir würden uns wünschen, dass hier in Zukunft verstärkt eine Kosten-Nutzen-Abwägung stattfindet.“

Schon lange beklagt die Wohnungswirtschaft darüber hinaus explodierende Grundstücks- und Handwerkerkosten. Die Beschaffung geeigneter Grundstücke ist aktuell für 68 Prozent aller bauwilligen Unternehmen ein großes Problem, fehlende Kapazitäten im Bauhandwerk bremsen 60 Prozent der Unternehmen in ihrer Bautätigkeit aus.

Insgesamt betrachtet lief die Arbeit auf Bayerns Baustellen trotz all dieser Baubremsen und der Pandemie im „Corona-Jahr“ 2020 relativ gut, resümiert der Verbandsdirektor. „Die bauaktiven Mitgliedsunternehmen berichten zum Jahresende von durchschnittlichen Verzögerungen von rund vier Monaten – damit kann man noch leben“. Pandemiebedingte Verzögerungen traten vor allem im Frühjahr 2020 auf, als zahlreiche Handwerker aus dem europäischen Ausland kurzfristig vor geschlossen Grenzen stand. „Hier hat die Politik schnell reagiert und pragmatische Lösungen gefunden“, lobt der Verbandsdirektor.

Ungetrübter Investitionswille der Wohnungswirtschaft

Sehr froh ist der Verbandschef auch über den ungetrübten Investitionswillen der Branche: „Über 80 Prozent der Wohnungsunternehmen wollen ihre Investitionen für 2021 genauso durchführen, wie sie vor der Pandemie geplant waren. Fast 10 Prozent berichten uns, dass sie im kommenden Jahr sogar mehr Geld als ursprünglich eingeplant in die Hand nehmen werden – ein gutes Zeichen!“

Gemessen an den Prognosen Anfang 2020 bedeute dies, dass die bayerische Wohnungswirtschaft auch 2021 wieder über 2 Milliarden Euro in bezahlbaren Wohnraum investieren wird. Diese Investitionen sind dringend nötig, denn über 87 Prozent der Unternehmen meldeten im Dezember, dass sich die Nachfrage nach Wohnraum im Jahr 2020 nicht verringert habe. „Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum für Bayern und dürfen dabei über Corona auch die vielen weiteren Baubremsen nicht vergessen, die bauwilligen Genossenschaften und Wohnungsunternehmen das Leben schwer machen“, fordert Maier.

„Die sozialorientierten Wohnungsunternehmen würde es sehr freuen, wenn ein weiteres Lösen dieser Baubremsen unter die guten Vorsätze bei Politik und Verwaltung für das kommende Jahr fiele“, erklärt der Verbandsdirektor.









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