News RSS-Feed

14.12.2020 Institutionelle Investoren planen Ausweitung des Immobilienanteils

Unter deutschen institutionellen Investoren wächst das Interesse an Immobilien-Spezialfonds. Im Rahmen der Umfrage zum LAGRANGE Fondsmonitor der LAGRANGE Financial Advisory GmbH für das vierte Quartal ergab sich ein Indexstand von 7,12 Punkten (Ein Stand von 1 entspräche einer starken Reduzierung, ein Stand von 11 einer starken Erhöhung des Immobilienanteils).

Eine deutliche Mehrheit der befragten institutionellen Investoren gab an, den Immobilienanteil in ihrem Spezial-AIF-Portfolio in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen. Bezüglich des Chancen-Risiken-Profils ergab sich ein Indexstand von 6,2 Punkten, was einer leichten Tendenz in Richtung Chancenorientierung/Risikoakzeptanz entspricht (Ein Stand von 1 entspräche einer maximalen Risikoaversion / Sicherheitsorientierung, ein Stand von 11 stünde für maximale Chancenorientierung / höchste Risikoakzeptanz). Die am stärksten nachgefragte Risikokategorie ist dabei mit deutlichem Abstand Core plus (47% der Nennungen), gefolgt von Core und Value Add (27% bzw. 25% der Nennungen), während opportunistische Engagements nur für 7 % der Befragten interessant sind.

Hinsichtlich der verschiedenen Immobilien-Nutzungsarten ist derzeit eine klare Präferenz für Wohnimmobilien erkennbar, die für 19 % der Befragten infrage kommen. Bemerkenswert ist zudem das starke Interesse an Logistikimmobilien, die mit 15 % noch vor den Büroimmobilien (12 %) liegen. Einzelhandelsimmobilien mit mindestens 70-prozentigem Lebensmittel-Anteil kommen für 10 Prozent der Teilnehmer in Frage, während Non-Food-Einzelhandelsimmobilien lediglich von 1 % genannt wurden.

Unter den verschiedenen Zielregionen für die Investments der Immobilien-Spezial-AIF erfreut sich Deutschland der größten Beliebtheit. 22 % der Umfrageteilnehmer bevorzugen ihren Heimatmarkt. Die beliebtesten Auslandsmärkte sind mit jeweils 7% Frankreich, die Benelux-Staaten und Skandinavien, gefolgt von Österreich, Schweiz, Kanada und Australien mit jeweils 5 %. Als wichtigsten Grund für Investments in Immobilien-Spezial-AIF nannten 42% der Befragten die Risikodiversifikation im Portfolio und 29% den Mangel an Anlagealternativen. Investitionen in den USA (4%) stehen derzeit noch nicht besonders stark auf der Agenda. Auf die aktuelle Frage nach dem Einfluss der Wahl in den USA auf die Attraktivität von Immobilieninvestments in der führenden westlichen Volkswirtschaft gaben 75% der Befragten an, sie rechneten mit keinen Veränderungen. Nur 17% erwarten eine höhere, und 8% eine geringere Attraktivität des US-Immobilienmarktes.

Auf die Frage nach den derzeit größten Herausforderungen im Zusammenhang mit Investitionen in Immobilien-Spezial-AIF wurden hohe Immobilienpreise und geringe Anfangsrenditen am häufigsten (55%) genannt. Das Risiko von Preis- und Mietrückgängen (23%) sowie das geringe Objektangebot (18%) spielen ebenfalls eine Rolle, während die Finanzierung von Immobilienkäufen (5%) aktuell offenbar keine Schwierigkeit darstellt.

Dr. Sven Helmer, Managing Director von Lagrange: „Im aktuellen Marktumfeld setzen institutionelle Anleger bei ihren Investments in Immobilien-Spezial-AIF offenbar auf Bewährtes und gehen nur moderate Risiken ein. Besonders deutlich wird dies bei den Präferenzen für unterschiedliche Immobilien-Nutzungsarten, wo die beiden Assetklassen am gefragtesten sind, die von der Corona-Krise am wenigsten betroffen waren oder sogar – wie im Logistik-Segment zum Teil der Fall – davon profitieren konnten. Dies kann sich allerdings im Laufe des Jahres 2021 ändern, wenn z. B. Nachholeffekte im Bereich der Bürovermietung sichtbar werden. Unter dem Eindruck der ersten Wochen des Lockdowns im Frühjahr 2020 und dem zeitweisen Wechsel vieler Bürobeschäftigter ins Homeoffice war diese Nutzungsart für eine Weile wenig gefragt, doch spätestens seit dem Frühherbst hat das Interesse von Investoren an Büros wieder deutlich zugenommen.“

Monika Bednarz, Director von Lagrange: „Die Corona-Pandemie hat zumindest in den Top-Lagen der Immobilienmärkte bislang kaum zu Preisrückgängen geführt, sodass schon vor Corona aktuelle Themen wie das hohe Preisniveau und die geringe Objektauswahl weiterhin das Marktgeschehen prägen und von Investoren als Herausforderung erlebt werden. Dass bislang wenig von Problemen auf der Finanzierungsseite berichtet wird, dürfte zum Teil ebenfalls damit zusammenhängen. Es bleibt aber abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, da sich Ausfälle von Gewerbemietern erfahrungsgemäß erst mit einiger Verzögerung in den Büchern der Banken widerspiegeln.“








Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!