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04.12.2020 Lockdown light trifft bundesweit Shopping-Meilen mit großer Wucht

Der „Lockdown light“ hinterlässt deutliche Spuren in den deutschen Top-Einkaufsstraßen. Im Vergleich zum Samstag vor dem ersten Advent im Jahr 2019 sind die Passanten-Frequenzen an 99 Zählpunkten in 49 Städten um durchschnittlich 48 % zurückgegangen. Über alle Standorte hinweg wurden zwischen 10 und 20 Uhr 3.059.750 Passanten gezählt, knapp drei Millionen weniger als im Vorjahr (5.842.970 Passanten).

Stabiles Ranking – anderes Niveau

„Betrachtet man die durchschnittliche Passantenfrequenz pro Stunde zwischen 10 und 20 Uhr rangieren auf den ersten zehn Plätzen des Rankings nahezu die gleichen Standorte wie im Vorjahr, allerdings mit deutlichen Einbußen“, erläutert Miriam Siegert, Researchanalystin bei Engel & Völkers Commercial in Hamburg. Der Westhellenweg (Mitte) in Dortmund (2020 auf Platz 11) und die Spitalerstraße in Hamburg (Platz 13) wurden von der Königstraße (Süd) in Stuttgart und der Schadowstraße (West) in Düsseldorf abgelöst, die nun Platz 7 und 8 einnehmen. Die im vergangenen Jahr als erster C-Standort unter den ersten Zehn registrierte Bahnhofstraße in Saarbrücken rangiert auf Platz 10. Am Zählpunkt Schildergasse (Mitte) in Köln wurde der höchste Stundenschnitt registriert (8.316 Passanten). Zwischen 16 und 17 Uhr waren es dort sogar 11.718 Passanten.

Einkaufen statt Shoppen

An 88 weiteren Standorten wurden laut der aktuellen Auswertung von Engel & Völkers Commercial die höchsten Werte zwischen 15 bis 16 Uhr (54 Standorte) bzw. 16 bis 17 Uhr (34 Standorte) erfasst. Die stärksten Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr wurden in den Abendstunden (ab 17 Uhr) festgestellt. „Einkaufen scheint in Corona-Zeiten nur noch Mittel zum Zweck zu sein und nicht mehr das Shopping-Erlebnis mit Gastronomie und Weihnachtsmärkten in den Innenstädten“, unterstreicht Siegert.

Wirtschaftlicher Überlebenskampf

Der Präsident des Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, Dr. Andreas Mattner, bringt die Auswirkungen in einem Gespräch mit Engel & Völkers Commercial drastisch auf den Punkt: „Die Frequenz- und Umsatzeinbrüche im Einzelhandel sind ein Beleg für die dramatische Situation und den wirtschaftlichen Überlebenskampf in Deutschlands Innenstädten. Die Realwirtschaft leidet und damit auch die dahinterstehenden Immobilienunternehmen. Eine weitere Einschränkung der Kunde-pro-Quadratmeter-Fläche wäre verantwortungslos – zumal der Einzelhandel bislang nicht als Hot Spot für Corona-Infektionen aufgefallen ist. Darüber hinaus ist weder die 20qm- noch die 800 qm-Regel fachlich geboten. Es bewahrheitet sich mehr und mehr, dass sich unsere Innenstädte verändern, dass Zahnlücken entstehen und dass wir über neue Möglichkeiten der Immobiliennutzung und der Innenstadtkonzepte nachdenken müssen.“

Frequenzmessung am Adventssamstag

Bei der Laserzählung werden Passanten durch Lasermessgeräte* erfasst, die an Gebäudefassaden integriert sind. Im Gegensatz zur Handzählung lassen sich rund um die Uhr Daten mit sehr hoher Genauigkeit erfassen. Engel & Völkers Commercial hat die Passantenfrequenzen von 99 einzelhandelsrelevanten Lagen in 49 Städten ausgewertet. Betrachtet wurden die Frequenzen von 10 bis 20 Uhr am 28. November 2020 (Samstag vor dem ersten Advent), sowie Vergleichswerte vom 30. November 2019 (ebenfalls Samstag vor dem ersten Advent). Bereitgestellt wurden die Daten von der hystreet.com GmbH, einem Tochterunternehmen des Investors Aachener Grund.

*Bei der Laserzählung werden Passanten in den Einkaufsstraßen durch Messgeräte gezählt, die in die Gebäudefassaden integriert sind. Im Gegensatz zu konventionellen Handzählungen lassen sich so rund um die Uhr Daten mit sehr hoher Genauigkeit ermitteln.






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