News RSS-Feed

11.11.2020 Alternative Finanzierer sind durch Corona auf dem Vormarsch

Bereits zum dritten Mal konnte das Institut der deutschen Immobilienwirtschaft e.V. (iddiw), eine der renommiertesten Kommunikationsplattformen für Vertreterinnen und Vertreter aus Immobilienwirtschaft und -wissenschaft, Medien und Politik, seinen digitalen Salon ausrichten. Die Diskussionsrunde um das Thema „Immobilien¬investments sowie die Risikoaversion der Banken“, wurde durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Steffen Sebastian, Lehrstuhlinhaber für Immobilienfinanzierung der International Real Estate Business School (IREBS) an der Universität Regensburg, eingeleitet.

In seinem Impulsvortrag griff Professor Dr. Steffen Sebastian insbesondere die durch die COVID-19-Pandemie entstandenen Entwicklungen im Bereich der Immobilienfinanzierung auf: „Vielen Entscheidern in der Immobilienbranche und den damit zusammenhängenden Wirtschaftszweigen wurde durch die Pandemie deutlich, wie leicht exogene Schocks den Sektor treffen können. Gleichzeitig muss sich jeder bewusst sein, dass jederzeit eine weitere Pandemie mit einem anderen Virus ausbrechen kann. Die Ursachen des Ausbruchs von Sars-CoV-2 sind weder beseitigt noch genau bekannt.“ Prof. Dr. Sebastian bezog sich in seinem Vortrag vor allem darauf, dass sich auch das Investorenverhalten und die Risikoaffinität der Banken verändert habe. Gewinner könnten alternative Finanzierer sein, die eine wesentlich geringere Regulierung als Banken haben und daher auch in der Krise flexibler reagieren können.

„Deutschland ist – wie nach der Finanzkrise – die Insel der Glückseligen. Unser stabiles Gesundheitssystem, die teilweise tragischen Überlastungen im Gesundheitssektor unserer Nachbarstaaten und der Brexit führen zu einem weiteren Andrang ausländischer Investoren in Deutschland. Das bisherige Fazit: Deutschland kommt besser durch die Krise als der Rest Europas“ ergänzt Prof. Dr. Sebastian.
Die Teilnehmer des Digitalen Salons berichteten anschließend von ihren eigenen Beobachtungen über die aktuelle Entwicklung und zeigten in der anschließenden Diskussion große Einigkeit darüber, dass vor allem der Wohnimmobilienmarkt vergleichsweise gut durch die Pandemie kommen werde.

„Im nächsten Jahr kommen drei weitere Ereignisse auf die Immobilienwirtschaft zu: erstens die Bundestagswahl und eine wahrscheinlich veränderte Bundesregierung, zweitens die Finalisierung der Umsetzung des internationalen Bankenstandards Basel III, die eine deutliche Erhöhung des Eigenkapital der Banken erfordert. Drittens schließlich die Auswirkungen der ESG-Thematiken auf die Branche, die voraussichtlich einen nachhaltig größeren Einfluss haben werden als COVID-19“, zog Prof. Dr. Sebastian ein Fazit, verbunden mit einem Ausblick auf das kommende Jahr.

Der iddiw-Präsident Dr. Thomas Herr, der als Moderator durch die Veranstaltung führte, dankte Professor Dr. Sebastian für seine Ausführungen und den Teilnehmern für eine angeregte Diskussion. Das Format des digitalen Salons sei im Zuge der Corona-Pandemie entwickelt worden und diene den Mitgliedern und Freunden inner- und außerhalb des Think Tanks, die Verbindung auch in den für die Immobilienwirtschaft herausfordernden Zeiten zu erhalten. Dies sei auch diesmal hervorragend gelungen, betont Dr. Thomas Herr.







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!