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10.11.2020 Sahle Wohnen startet mit Mietwohnungen im Zollhafen Mainz

Das erste große Bauprojekt von Sahle Wohnen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz ist am Freitag, 30. Oktober 2020 an den Start gegangen: Für 138 öffentlich geförderte Mietwohnungen im Bereich des neu entstehenden Stadtquartiers Zollhafens ist in Anwesenheit von Oberbürgermeister Michael Ebling der Grundstein gelegt worden. Das Neubauvorhaben bietet Studierenden und Senioren, Singles und Familien, Menschen mit und ohne Handicap ein neues Zuhause. „Wir freuen uns darüber, als Wohnraumanbieter nun auch in einer attraktiven Stadt wie Mainz tätig werden zu können und mit unseren Wohnungen dazu beizutragen, bezahlbaren Wohnraum für Menschen aus allen Altersgruppen zu schaffen“, so Geschäftsführer und Mitinhaber Uwe Sahle.

Sahle Wohnen wolle in Mainz wachsen, kündigte der Unternehmer in seiner Ansprache eine Verstärkung der wohnungswirtschaftlichen Aktivitäten in der Rheinmetropole an. „Hier schaffen Sie etwas, das viele diesem Quartier am Rhein nicht zugetraut haben“, lobte Oberbürgermeister Michael Ebling das Projekt. Viele seien der Meinung gewesen, dass der Zollhafen „ein Quartier nur für Millionäre wird.“ „Wir sind sehr froh, mit Sahle Wohnen nach dem Heiligkreuz-Viertel auch für das Zollhafen-Quartier einen Partner gewonnen zu haben, der erfahrener Spezialist für geförderten Wohnraum ist, solide und nachhaltig baut und die Philosophie des „Dorfes im Quartier“ umsetzt“, erklärte Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Stadtwerke und Co-Gesellschafter der Zollhafen-Projektgesellschaft.

Acht fünf- und sechsstöckige Häuser sind auf dem 5.600 Quadratmeter großen Grundstück geplant. Insgesamt rund 9.400 Quadratmeter Wohnfläche werden durch Wohnungsgrößen zwischen 49 und 95 Quadratmeter geschaffen. 55 Zweiraumwohnungen („Tandem-Wohnungen“) sind für den Bezug durch Studierende gedacht. In 16 weiteren Zweiraumwohnungen werden Senioren ein neues Zuhause finden. 67 Zwei-, Drei und Vierraumwohnungen sind für den Bezug durch eine bis vier Personen gedacht. 12 Wohneinheiten von allen sind speziell auf die Wohnbedürfnisse von Rollstuhlfahrern zugeschnitten. Im Erdgeschoss des Wohnkomplexes werden eine siebenzügige Kindertagestätte, zwei Büroeinheiten und ein Gemeinschaftsraum für die sozialen Betreuungsangebote der gemeinnützigen Dienstleistungsgesellschaft Parea.

Im Jahr 2017 hatte Sahle Wohnen das Grundstück „Rheinallee IV“ von der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG, der gemeinsamen Projektentwicklungsgesellschaft von Stadtwerke Mainz AG und CA Immo Deutschland GmbH, erworben. Aus einem Architektenwettbewerb im Jahr 2018 ging das Büro „Molestina Architekten“ aus Köln als Sieger hervor. 40 Millionen Euro fließen in den Neubau, das Land Rheinland-Pfalz hat 24 Millionen Euro durch öffentliche Wohnungsbaudarlehn bereitgestellt. Durch die öffentliche Förderung liegt der Preis für die Grundmiete bei 6,80 Euro pro Quadratmeter. Die Baugenehmigung für den Neubau liegt vor. Mit der Fertigstellung wird für Ende 2022 gerechnet.

Vor Beginn der Arbeiten hatten in der Baugrube zunächst die Archäologen das Sagen. Bei Bodenuntersuchungen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Direktion Landesarchäologie, stieß man auf eindrucksvolle Exponate: Eine Sensation im an römischen Sensationen nicht gerade armen Mainz. In 2000 Jahre altem Bauschutt fanden die Archäologen zwei antike römische Statuen.

„Es war römisches Abbruchmaterial, Baumaterial, das man von einem Gebäude abgerissen hatte. Die beiden Statuen lagen darunter“, berichtete Dr. Marion Witteyer, Leiterin der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz. Bei der einen Statue handelt es sich um ein Fragment einer menschlichen Figur, von der nur die nackten Füße und Teile der Beine erhalten sind. Die zweite Statue, eine etwa 1,50 Meter hohe Frauenfigur, der lediglich der Kopf fehlt, ist komplett erhalten. Vermutlich stammen die Objekte aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus. „Funde in dieser Qualität hat es hier seit Jahrzehnten schon nicht mehr gegeben“, betonte Dr. Marion Witteyer bei der von einem großen Medieninteresse begleiteten Präsentation im Rahmen der Grundsteinlegung. Der Güte der Objekte wegen wurde den Archäologen zwei weitere Wochen Zeit gewährt, um die Untersuchung des Bodens fortzusetzen. Um mehr über den geschichtlichen Zusammenhang der Funde zu erfahren, werden sie nun von Fachleuten der klassischen Archäologie eingehend untersucht.








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