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05.11.2020 Schlechte Nachrichten treiben europäische Staatsanleihen an

Die US-Wahlen genau wie die steigenden Fallzahlen in der Corona-Pandemie verunsichern Investoren weltweit. Der Zins-Tracker (www.zins-tracker.de) zeigt eindrucksvoll, wie immer neue historische Tiefststände bei den Renditen von Staatsanleihen erreicht werden. „Die Zinsmärkte signalisieren ein hohes Maß an Sorge bei den Investoren“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.

Am Tag nach der Präsidentenwahl in den USA wurde für die Beobachter weltweit sichtbar, dass die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten 2016 kein historischer Zufall war. „Auch wenn das offizielle Wahlergebnis noch aussteht, so ist bereits jetzt klar, dass der amtierende Präsident bei dieser Wahl insgesamt mehr Wähler davon überzeugen konnte für ihn zu stimmen als noch vor vier Jahren“, so Mlinaric. Die größte Volkswirtschaft und wichtigste militärische Macht der Welt ist tief gespalten, die Nation verunsichert.

Der aktuelle Präsident streut massive Zweifel am Wahlsystem und an der Legitimität politischer Institutionen. Wie Gari Kasparow am Mittwoch (04.11.2020) auf Twitter berichtete, verbreitet das russische Staatsfernsehen derzeit die Botschaft, Demokratie bedeute Chaos und Russland sei glücklich, dank Putin keine solchen Zustände zu haben. Am gleichen Tag werden über 108.000 neue Covid-Fälle in den USA gemeldet, über 1.200 Menschen sterben daran und es ist kaum mehr eine Nachricht wert. „Die Einrichtung von Vorsichtsmaßnahmen unmittelbar nach der Wahl erscheint uns sehr wahrscheinlich, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität“, sagt Mlinaric.

Am Tag mit den meisten gemeldeten Corona-Toten weltweit seit Ausbruch der Pandemie steigen die Infektionszahlen auch in Europa anscheinend ungebremst weiter an. Die bereits begonnenen weitreichenden Vorsichtsmaßnahmen zur Einschränkung der Pandemie, der „Lockdown“, werden die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone belasten, soviel scheint sicher. Auch eine weitere Verschärfung der Maßnahmen ist nicht ausgeschlossen. Deutschland musste am Donnerstag (05.11.2020) mit etwa 20.000 Neuinfektionen einen neuen Rekord vermelden. „Alle Projektionen für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 12 Monaten sind mit einer ausgesprochenen Unsicherheit behaftet“, so Mlinaric.

Mlinaric: „Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Investoren sich verstärkt in Staatsanleihen flüchten. Die Renditen 10-jähriger Anleihen in den USA und in Europa waren rückgängig und die Renditen zahlreicher Euro-Länder weisen neue historische Tiefststände auf, wie der Zins-Tracker eindrucksvoll dokumentiert. Die Zinsmärkte signalisieren ein hohes Maß an Sorgen der Investoren.“







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