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28.10.2020 Heimat für über 1.000 Menschen bei Stuttgart: Siegerentwurf steht fest

Fotocredit: Projektgemeinschaft Hangweide GbR | UTA Architekten und Stadtplaner | SIMA | BREER Landschaftsarchitektur
Das Preisgericht hat gesprochen, die Würfel sind gefallen: Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs „Zukunftsprojekt Hangweide“ sind UTA Architekten und Stadtplaner (Stuttgart) mit SIMA | BREER Landschaftsarchitektur (Winterthur). Ihre Entwürfe werden die Grundlage für die Bebauung des knapp acht Hektar großen Areals in Kernen im Remstal bilden. In wenigen Jahren soll das eigenständige, urbane und gemischte Quartier mit hohen Freiraumqualitäten die neue Heimat für voraussichtlich mehr als 1.000 Menschen werden.

Im Rahmen einer Projektpartnerschaft planen die Gemeinde Kernen im Remstal, die Kreisbaugesellschaft Waiblingen mbH und die LBBW Immobilen Kommunalentwicklung GmbH die Entwicklung des Areals einer ehemaligen Sozialeinrichtung zu einem urbanen und gemischten Wohnquartier. Das zukünftige Quartier soll im Zuge der Entwicklung die beiden Ortsteile Rommelshausen und Stetten miteinander räumlich und funktional verbinden. In diesem Projekt werden zukunftsweisende und nachhaltige Wohn- und Lebensräume mit ergänzenden gewerblichen Nutzungen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und gesellschaftliche Schichten im Rems-Murr-Kreis entstehen. Das neue Quartier ist im Netz der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27).

Das „Zukunftsprojekt Hangweide“ soll zudem auf regionaler Ebene einen wegweisenden Beitrag zum Megatrend der Urbanisierung in der Metropolregion Stuttgart leisten und Pilotcharakter für weitere Wohnbauprojekte in der Region haben. Ziel des jetzt entschiedenen städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens war die Ausarbeitung eines Realisierungskonzepts zur landschafts-planerischen Einbindung des Quartiers in den örtlichen Kontext sowie zur architektonischen Gestaltung der zukünftigen Bebauung.

Nach einer umfangreichen Bürgerbeteiligung, die bereits 2018 begann, startete im Frühjahr 2020 der städtebauliche Wettbewerb. Acht Planergemeinschaften, bestehend aus Architekten/Stadtplanern und Landschaftsplanern aus ganz Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden, darunter auch eine studentische Gemeinschaft, haben sich daran beteiligt.

Motto des Siegerentwurfs: „Gemeinschaftlich Leben im Grünen“

Nach intensiven Beratungen gab der Vorsitzende des Preisgerichts, Dipl.-Ing. Eckart Rosenberger, heute in Kernen vor der Presse die Entscheidung der Jury bekannt. UTA Architekten und Stadtplaner (Stuttgart) mit SIMA | BREER Landschaftsarchitektur (Winterthur) konnten die Fachjury mit Ihrem Motto „Gemeinschaftlich Leben im Grünen“ überzeugen. Eine Kombination aus städtischem und dörflichem Leben soll ein soziales, integratives und inklusives Quartier sicherstellen. Unterschiedliche Wohnformen und Eigentums-verhältnisse, ergänzt durch großzügige Freiräume, werden die Hangweide zu einem Quartier der Zukunft machen. Der bewusste und nachhaltige Umgang mit Ressourcen und das Denken in Kreisläufen bilden die Grundgedanken des Siegerentwurfes. Das Areal ist in drei Teilgebiete, so genannte Schollen, gegliedert. Die dazwischen liegenden Grünräume trennen und verbinden diese Gebiete mit ihrem unterschiedlichen und eigenständigen Charakter.

Dipl.-Ing. Eckart Rosenberger dankte den Fach- und Sachpreisrichtern für die konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit. Rosenberger: „Insgesamt ist der Siegerentwurf ein sehr guter Beitrag zu der gestellten Aufgabe. Es gelingt ihm, eine Balance an Vielfalt, räumlich und architektonisch, zu generieren, der dem Ort und der Region angemessen ist. Gleichzeitig kann ein robustes Grundkonzept entstehen, das bei einer Weiterentwicklung ausreichend Raum für Anpassungen und Verbesserungen ermöglicht“.

Benedikt Paulowitsch, Bürgermeister der Gemeinde Kernen im Remstal, zeigt sich sichtlich angetan: „Der Siegerentwurf hat unsere Ansprüche in außergewöhnlicher Weise berücksichtigt und uns mit seiner Gesamtidee und Qualität absolut überzeugt. Wichtig war und ist uns, dass auch das soziale und gesellschaftliche Miteinander innerhalb der Hangweide und im Zusammenspiel mit Rommelshausen und Stetten berücksichtigt wird. Kernen und die Region dürfen sich auf ein neues, innovatives Quartier freuen."

Peter Mauch, Beigeordneter der Gemeinde Kernen, lobt ergänzend den Siegerentwurf besonders wegen seines klaren städtebaulichen Ansatzes und insbesondere auch wegen der gelungenen Einbindung in die lokalen Freiraumstrukturen. „Die Verfasser haben sich detailliert mit der Geschichte des Ortes und dessen städtebaulichen Potenzialen auseinandergesetzt“.

Landrat Dr. Richard Sigel sagt: „Wir kommen mit der Umsetzung unseres Programms für bezahlbare Mietwohnungen so gut voran, dass wir frühzeitig vorausschauen und Optionen in der Zukunft sichern wollen. Die Hangweide könnte als größtes Entwicklungsgebiet im Rems-Murr-Kreis der nächste Baustein in der Strategie des Landkreises zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum sein. Das Areal Hangweide bietet die Chance, im Einklang mit den Klimaschutzzielen des Rems-Murr-Kreises Zukunftsthemen umzusetzen – etwa innovative Mobilität und nachhaltige Energiekonzepte.“

Projektpartner erfreut über den Start der „heißen Phase“

Dirk Braune, Geschäftsführer der Kreisbaugesellschaft, betont: „Auch wenn der kreative Austausch beim Preisgericht coronabedingt nur eingeschränkt möglich war, so konnten wir heute einen überzeugenden Entwurf als Sieger küren. Damit haben wir einen großen Schritt in Richtung Bebauungsplanverfahren gemacht.“

Ernst Kellermann, Geschäftsführer der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung: „Dass wir hier gemeinsam an etwas Großem arbeiten, hat die überragende Resonanz auf die Ausschreibung unseres städtebaulichen Wettbewerbes gezeigt. Wir freuen uns sehr, mit dem Siegerentwurf in die ‚heiße Phase‘ der Umsetzung zu gehen. Die Hangweide wird in wenigen Jahren wertvollen Lebensraum für alle gesellschaftlichen Schichten bieten“.

Der Öffentlichkeit wird der Entwurf ab der kommenden Woche im Bürgerhaus vorgestellt. Alle eingereichten Entwürfe und Modelle sind anschließend zwei Wochen lang in der sogenannten Gärtnerscheune, am Rand der Hangweide gelegen, zu begutachten.







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