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26.10.2020 Wohnen: Rheinland-Pfalz mit kräftigstem Mietenwachstum

Der deutsche Wohnungsmarkt zeigt sich trotz Corona-Krise sehr stabil, das zeigt der aktuelle IVD-Wohnpreisspiegel 2020/2021. Der IVD Research hat drei deutliche Trends ermittelt: (1) Die Mietpreise steigen bundesweit nur noch im Rahmen der Inflationsrate. (2) Eigentümer können sich über einen deutlichen Wertzuwachs ihrer Wohnung beziehungsweise ihres Hauses freuen. Dies ist besonders bei Einfamilien- und Reihenhäusern der Fall. (3) Rheinland-Pfalz weist das bundesweit stärkste Mietenwachstum auf, der Wertzuwachs für Wohneigentum liegt hingegen unter dem Bundesdurchschnitt.

Die Werte für Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert stiegen im bundesweiten Durchschnitt deutlich mit 7,5 Prozent (2019: plus 8,3 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis liegt aktuell bei rund 2.330 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 8,8 Prozent weiterhin stärker aus als im bundesweiten Durchschnitt. Aber auch dort zeigt sich ein leichtes Abflachen der Preiskurve (2019: plus 10,4 Prozent). Dagegen hat sich der bundesweite Wertzuwachs für Einfamilienhäuser erhöht. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stiegen die Preise um 8,5 Prozent (2019: plus 6,6 Prozent) auf 417.000 Euro im bundesweiten Durchschnitt. Diese positive Entwicklung zeigt sich in diesem Jahr besonders in den Mittel- und Kleinstädten.

Bei den Wohnungsmieten (Bestandswohnungen) lag das bundesweite Plus bei 2,6 Prozent (2019: plus 3,1 Prozent). Das ist der schwächste Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre. Im Durchschnitt beträgt die Miete pro Quadratmeter rund 8,30 Euro.
„Der Wohnungsmarkt in Deutschland zeigt sich etwas weniger dynamisch als im Vorjahr, aber weiterhin sehr robust. Größere Corona-Effekte sind nicht festzustellen. Die hohe Kaufpreisdynamik belegt das anhaltend große Interesse nach Wohneigentum. Auffällig sind in diesem Jahr die positive Entwicklung bei Einfamilienhäusern und der Trend, vermehrt ins Umland ziehen zu wollen. Beides profitiert von der Corona-Krise.

Junge Familien mit Kindern suchen sich mehr Freiraum und Sicherheit in den ländlicheren Regionen. Mit Homeoffice und flexibleren Arbeitsplatzmodellen erspart man sich Pendlerzeiten. Offensichtlich nimmt diese Verschiebung der Wohnungsnachfrage auch Druck von den Wohnungsmieten“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD.

Rheinland-Pfalz: Mieten plus 4,1 Prozent, Eigentumswohnungen plus 6,6 Prozent,
Einfamilienhäuser plus 6,3 Prozent

In Rheinland-Pfalz sind die Mietpreise für Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert um 4,1 Prozent gestiegen. Das sind 1,5 Prozentpunkte mehr als im deutschlandweiten Durchschnitt. Auch im Vergleich aller Bundesländer hat Rheinland-Pfalz den höchsten Mietenanstieg. Dagegen wuchsen die Preise für Wohneigentum zwar solide, aber unter dem Bundesdurchschnitt. So stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert in Rheinland-Pfalz um 6,6 Prozent. Die stärksten Preisanstiege gab es in der Großstadt Koblenz (plus 9,1 Prozent) und in den Mittelstädten Bingen am Rhein (plus 8,8 Prozent) und Kaiserslautern (plus 8,3 Prozent). Der landesweise Durchschnittspreis liegt mit 1.780 Euro pro Quadratmeter deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Die teuersten Städte sind Trier mit 2.650 Euro pro Quadratmeter sowie Koblenz und Mainz mit jeweils 2.400 Euro pro Quadratmeter.
Fast genauso stark, um 6,3 Prozent, zogen die Preise für Einfamilienhäuser im Bestand mit mittlerem Wohnwert an. Die stärksten Preisdynamiken weisen die Großstadt Koblenz mit plus 11,1 Prozent und die Mittelstädte Bad Kreuznach mit 14,3 Prozent, Worms mit 9,4 Prozent und Haßloch mit 7,1 Prozent. Das durchschnittliche Preisniveau beträgt 320.000 Euro.

Die Mieten in Rheinland-Pfalz stiegen im Durchschnitt um 4,1 Prozent. Zu den Städten mit den dynamischsten Mietpreisen gehören die Mittelstädte Worms mit plus 8,7 Prozent, Neuwied mit plus 5,0 Prozent, Bad Kreuznach mit plus 4,8 Prozent sowie die Großstadt Mainz mit plus 5,3 Prozent. Der durchschnittliche Mietpreis beträgt 7,30 Euro pro Quadratmeter.

„Die Wohnungspreise in Rheinland-Pfalz sind stabil - mit Tendenz leicht steigend. Der Trend erfasst sowohl Groß- als auch Mittelstädte. Der relativ geringe Unterschied zwischen Miet- und Kaufpreisdynamik belegt, dass die Märkte ein ähnliches Verhältnis von Nachfrage und Angebot aufweisen“, sagt Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West.









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