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20.10.2020 München weiterhin teuerster Wohnungsmarkt deutscher Großstädte

München ist weiterhin der teuerste Wohnungsmarkt unter Deutschlands Großstädten. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Residential Investment-Reports des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International, in dem 42 deutsche Städte intensiv analysiert und bewertet werden.

Der Einwohnerzuwachs in der Isarmetropole lag 2019 bei rund 8.500 neuen Bewohnern – in den letzten fünf Jahren sind knapp 42.500 zusätzliche Haushalte entstanden. Demgegenüber wurden in den letzten fünf Jahren in Summe rund 39.000 neue Wohnungen gebaut, so dass rechnerisch für 92 Prozent der neuen Haushalte neuer Wohnraum gebaut wurde. München führt damit das Top 7-Ranking an, wo der Neubedarf am besten bedient wird. Dennoch war 2019 das zweite Jahr in Folge mit rückläufigen Wohnungsbaugenehmigungszahlen. Es wurden mit rund 10.900 fast 2.500 weniger Wohnungen genehmigt als im Spitzenjahr 2017. Nach mehreren Jahren mit steigenden Fertigstellungen kam es 2019 zu einem spürbaren Rückgang der neu gebauten Wohnungen – knapp 7.500 Wohnungen sind neu entstanden und damit knapp 300 Wohnungen unter dem 5-jährigen Mittel.

Felix Kugler, Senior Director Investment Land Residential München bei Colliers International: „Die starke Nachfrage in allen Lagen führt zu Mietsteigerungen. Die durchschnittliche Neubaumiete im ersten Halbjahr 2020 lag erstmals im bei 20,00 Euro pro Quadratmeter. Im Bestand wurde 2019 die Grenze von 17,00 Euro pro Quadratmeter überschritten.“

In München ist besonders das Mietsegment angespannt. Hier ist das Angebot mit knapp 20 Mietwohnungen pro 1.000 Haushalten mit am niedrigsten in Deutschlands Top 7-Städten, so dass ein hoher Druck im Markt herrschst.

Die Preise für Eigentumswohnungen im Neubau liegen aktuell bei 9.550 Euro pro Quadratmeter und damit nicht mehr weit von der 10.000 Euro pro Quadratmeter-Grenze im Mittel des Gesamtmarktes entfernt. Bestandswohnungen werden für fast 8.000 Euro pro Quadratmeter verkauft.

Kugler führt aus: „Der Investmentmarkt verzeichnet trotz hoher Preise eine starke Nachfrage. Die Kaufpreisfaktoren sind teilweise so hoch, dass lediglich der Werterhalt und nicht die Erzielung von Rendite im Vordergrund steht.“

2019 war ein Investment-Rekordjahr. Das Transaktionsvolumen im Wohn- und Geschäftshaussegment stieg sprunghaft von 1,12 im Vorjahr auf 1,99 Milliarden Euro in 2019 – ein Plus von 77 Prozent. Die Gesamtzahl der Kauffälle war mit 168 auch spürbar höher als in den Vorjahren. Der Eigentumswohnungsmarkt bietet ein ähnliches Bild. Hier lag der Umsatz mit 5,55 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahr mit 4,76 Milliarden Euro und die Kauffälle stiegen auf 10.373 an, nach zwei Jahren mit weniger als 10.000 Verkäufen.

„Aufgrund des anhaltenden Zuzugs und des weiterhin bestehenden Nachfrageüberhangs erwarten wir für die kommenden 12 Monate weiteren Druck auf den Münchner Wohnungsmarkt mit steigenden Mieten, wenngleich krisenbedingt nicht auf dem Niveau der Vorjahre. Das weiterhin niedrige Zinsniveau und mangelnde Investitionsalternativen werden auch bei den Kaufpreisen zu weiteren Steigerungen führen“, so Kugler abschließend.






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