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19.10.2020 US-Wirtschaft erholt sich schneller als nach Finanzkrise

Jeffrey Schulze, Investment Strategist beim Investmenthaus ClearBridge Investments, sieht die US-Wirtschaft auch weiter stark aufgestellt. „Die Erholung vollzieht sich in wichtigen Bereichen viel schneller als nach der großen Finanzkrise“, sagt er. Dennoch bestehen Risiken, die für Volatilität sorgen können.

„Die ökonomischen Rahmenbedingungen in den USA bleiben robust und unterstützen den Aktienmarkt positiv“, so Jeffrey Schulze. Das Investmenthaus ClearBridge beleuchtet die Entwicklung der US-Wirtschaft seit Ausbruch der Pandemie mit Hilfe des Recovery Dashboard, das neben Konjunkturdaten auch Sentimentdaten und Signale von den Kapitalmärkten berücksichtigt. „Ende September waren die Signale wie bereits einen Monat zuvor sehr positiv“, so Schulze. „Insbesondere der private Konsum und auch der Arbeitsmarkt haben eine kraftvolle Entwicklung gezeigt. Nach wie vor sieht alles nach einer V-förmigen Erholung der Wirtschaft aus. Dies dürfte die Märkte auch trotz der bevorstehenden Unsicherheiten stützen.“

Zwar hat das Team um Schulze neben den steigenden Infektionszahlen rund um den Globus und insbesondere in Europa weitere Risikofaktoren identifiziert, wie etwa die auslaufenden Unterstützungsprogramme der Regierungen und die drohende Unsicherheit im Zuge der US-Präsidentschaftswahl, doch der Zustand der Wirtschaft macht Hoffnung. „Allein die Arbeitslosenquote in den USA belegt, dass die Wirtschaft auf einem sehr guten Weg ist. Noch im April lag die Quote bei 14,7 Prozent, Ende September haben wir 7,9 Prozent erreicht. Nach der Finanzkrise hat eine derartige Erholung dreieinhalb Jahre gedauert“, so Schulze. Auch die Einzelhandelsumsätze haben Ende September wieder das Niveau von vor der Krise erreicht. „Dies hat nach der großen Finanzkrise immerhin 34 Monate gedauert und unterstreicht, dass die Entwicklung dieses Mal eine andere ist“, sagt Schulze.

Als deutlichstes Indiz für eine V-förmige Erholung der Wirtschaft nennt das Team von ClearBridge Investments die Entwicklung des Citi Economic Surprise Index (CESI). Dieser Index misst, ob Konjunkturdaten die Erwartungen verfehlen oder übertreffen. Seit der Pandemie hat der Index seine bisherigen Rekordstände um das Dreifache übertroffen (siehe Abbildung). Auch die Quartalszahlen haben sich zuletzt positiver entwickelt als nach der Finanzkrise. „Zusätzlich haben Unternehmen ihre Markterwartungen angehoben, dies unterstreicht den positiven Ausblick“, sagt Schulze.

Trotz der bestehenden Risikofaktoren sieht Schulze den Markt aktuell solide unterstützt. „Bis Jahresende dürfte es im Zuge der US-Wahl und auch der Pandemie zwar volatil bleiben, doch besteht sogar Raum für positive Überraschungen.“ Die jüngsten Kursrückgänge sieht Schulze eher als kleinere Korrektur. „Die Bewegungen am Aktienmarkt zogen keine deutlichen Umschichtungen am Anleihemarkt nach sich und sollten daher nicht überbewertet werden“, sagt Schulze.






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