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12.10.2020 Urbane Logistik: BVL fordert Offenheit für neue Ansätze

Der Themenkreis Logistikimmobilien der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. fordert Wirtschaft, Kommunen und die Bevölkerung auf, neuen Ansätzen der urbanen Logistik offen gegenüber zu stehen. Im Vorfeld des EXPO REAL Hybrid Summit in München weist der BVL Themenkreis darauf hin, dass aufgrund des wachsenden E-Commerce, dem Wandel des stationären Handels und der zunehmenden Urbanisierung neue Lösungen erörtert und umgesetzt werden müssen.

Um alle Interessensvertreter über neue Konzepte zu informieren, überträgt der BVL Themenkreis am 13.10. von 19.30 Uhr bis 20.45 Uhr eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Urbane Logistikimmobilien und -konzepte – wohin geht die Reise?“ aus dem Münchner Augustinerkeller live im Internet. Der Link für das kostenlose Streaming lautet www.youtube.com/bvltv. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Auf dem Podium sitzen: Francisco J. Bähr, Geschäftsführender Gesellschafter Four Parx, Olaf Ley, Director Investment / Asset Management Unibail-Rodamco Germany, und Marco Flammann, Geschäftsführer Pesch Partner Architekten Stadtplaner und Co-Autor der Studie „City-Logistik neu gedacht“ der IHK Stuttgart. Raimund Paetzmann, Vice President Corporate Real Estate bei Zalando und Sprecher der Fokusgruppe Retail/E-Commerce im BVL Themenkreis Logistikimmobilien, wird moderieren. Die hybride Retail-Veranstaltung in München wird ermöglicht durch die Unterstützung von Four Parx.

E-Commerce-Fachmann Paetzmann wird den BVL Themenkreis zudem auf dem EXPO REAL Hybrid Summit am 15.10. während einer Podiumsdiskussion vertreten, die von der Logix-Initiative organisiert wird. Von 11 Uhr bis 11.50 Uhr gibt im Saal 1 des ICM ein Expertengremium Antworten auf die Frage: „Logistikimmobilien nach Corona: Steigt der Bedarf an neuen Flächen ins Unermessliche?“ Mit auf dem Podiums sitzen: Prof. Dr. Thomas Wimmer (BVL), Jan Dietrich Hempel (Garbe Industrial Real Estate GmbH) und Wolfgang Tim Hammer (Hammer GmbH & Co. KG). Die Moderation übernimmt Sebastian Reimann (Deutsche Verkehrs-Zeitung).

Der BVL Themenkreis Logistikimmobilien weist darauf hin, dass die Zeit drängt, um neue Konzepte für urbane Logistik umzusetzen. Denn die E-Commerce-Branche boomt. Raimund Paetzmann geht insgesamt für Deutschland für einen zusätzlichen Bedarf an Logistikfläche von bis zu sieben Millionen Quadratmetern aus: „Viele glauben, dass für die Entwicklung neuer Logistikprojekte ausschließlich grüne Wiesen versiegelt werden. Das ist aber nicht der Fall. Eine Vielzahl neuer Objekte entsteht auf Brownfield, also brach liegenden Industrie- und Militärflächen.“

Nach Ansicht Paetzmanns könnten in den Städten mehr Flächen für Logistik genutzt werden, wenn alle Interessensvertreter an einem Strang ziehen würden. Als Beispiele nennt er die Nutzung leerstehender Handelshäuser für Logistik, die Verwendung von Shopping-Centern als Mini-Hubs sowie den Bau mehrstöckiger Logistikimmobilien auf brach liegenden urbanen Flächen.

Um den Lieferverkehr in den Innenstädten zu reduzieren, fordert Paetzmann eine breite Zusammenarbeit von Politik, Stadtplanung, Handel und Logistikunternehmen, um die klimafreundliche Stadt der Zukunft zu planen. Dazu zähle auch die Prüfung alternativer Belieferungskonzepte – wie beispielsweise Warentransporte in unterirdischen Tunneln, wie das in Hamburg bereits geschehen ist.

Hintergrund: Der Projektentwickler Four Parx beauftragte 2019 die Smart City Loop GmbH mit einer Machbarkeitsstudie zur unterirdischen logistischen Ver- und Entsorgung der Hamburger Innenstadt. Das Konzept sieht vor, ein Lager in einer Distanz von rund fünf Kilometern mit einem Verteilzentrum in der Innerstadt zu verbinden. Die Studienmacher kamen zum Ergebnis, dass die unterirdische Transportlösung technisch durchführbar sowie wirtschaftlich betreibbar ist und darüber hinaus einen Beitrag zur Senkung von Kohlendioxid-Emissionen sowie der Verkehrsbelastung der Stadt leistet.

Demnach könnte über das Röhrensystem – bei einem eventuell möglichen 24 Stunden/300-Tage-Betrieb – in den beiden Hubs eine Lieferkapazität von rund 2,7 Mio. Paletten pro Jahr verarbeitet werden. Das entspricht rund 540.000 Transportfahrten und bedeutet eine Kohlendioxid-Einsparung von mehr als 10.000 Tonnen pro Jahr.








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