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10.09.2020 Wärmeschutz ist von großer Bedeutung für Büroimmobilien

Nach dem dritten warmen Sommer in Folge weist der Büroimmobilienspezialist Aengevelt darauf hin, dass ein wirksamer sommerlicher Wärmeschutz für Vermietung und Verkauf von Büroimmobilien immer wichtiger wird: Nicht nur führt der Klimawandel dazu, dass die Sommer heißer werden. Auch die moderne Architektur mit großen Glasflächen und leichter Bauweise fördert die Aufheizung von Bürogebäuden. Hinzu kommt, dass eine einfache Gebäude-Dämmung dazu führt, dass die Wärme auch dann nicht entweichen kann, wenn man sie gar nicht im Gebäude haben will. Entsprechend achten Nutzer bei ihrer Anmietungsentscheidung mittlerweile - auch jenseits der Sommermonate - verstärkt auf einen effizienten Wärmeschutz. Genauso wie Investoren, für die dieses Kriterium aus Sicht der Nachvermietbarkeit und damit Objekt-Nachhaltigkeit ebenfalls deutlich an Bedeutung gewonnen hat.

Das Problem ist nicht trivial: Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR 3.5) schreiben für Büroräume vor, dass eine Raumtemperatur von 26°C nicht überschritten werden soll. Ab 30°C sind verschärfte Maßnahmen zu ergreifen, ab 35°C sind Räume nicht mehr als Arbeitsräume geeignet. In manchen Bürogebäuden, insbesondere aus den 1990er und 2000er Jahren, sind die Grenzwerte in den zurückliegenden Sommern bereits mehrfach überschritten worden.

Vor 2009 errichtete Bürogebäude weisen häufig überhaupt keinen sommerlichen Wärmeschutz auf, während jüngere Gebäude aufgrund der Energieeinsparverordnung einen Wärmeschutznachweis nach DIN 4108-2 erbringen müssen. In der Praxis, so haben die Immobilienexperten von Aengevelt festgestellt, reichen diese Mindestanforderungen häufig indessen nicht aus. Konstruktive Maßnahmen (v.a. Größe und Ausrichtung der Fensterflächen) können ebenso wie Verschattung und Nutzung der Nachtkühle (“passive Kühlung“) keine ausreichende Kühlung mehr gewährleisten, insbesondere wenn die Außenlufttemperatur wochenlang hoch ist und es auch in den Nächten warm bleibt.

Häufig funktioniert der rechnerisch nachgewiesene Wärmeschutz in der Praxis nicht gut genug: Klimaanlagen verursachen hohe Betriebskosten und sind häufig bei den Mitarbeitern/innen unbeliebt. Lüftungsstrategien, die auf die Nachtkühle setzen, erfordern oft eine hohe Disziplin der Nutzer, die im Büroalltag nicht immer gewährleistet ist. Textile Außenrollos müssen bei stärkerem Wind hochgefahren werden, verschmutzen schnell und sind häufig defekt.

Dass es auch anders geht, zeigt der Frankfurter “Tower 185“. Viktor Muthesius, Leiter Gewerbliche Vermietung bei Aengevelt Frankfurt am Main: „Beim Tower 185 wurde u.a. eine intelligente Fensterkonstruktion mit einem innenliegenden Sonnenschutz realisiert, bei der die Warmluft, die zwischen Scheibe und Verschattung entsteht, automatisch nach oben abgesaugt wird. Dadurch wird ein wirksamer Sonnen- und Wärmeschutz erreicht, der auch bei starkem Wind funktioniert, der in den für Bürotürmen typischen Höhen praktisch permanent weht. Unter anderem dafür wurde das Gebäude mit dem Goldstandard der Öko-Zertifizierung LEED ausgezeichnet.“

Aus Sicht von Viktor Muthesius können Vermieter von Büroimmobilien punkten, wenn ihre Gebäude wirksame innovative Wärmeschutz- und Kühlsysteme aufweisen, beispielsweise die Aktivierung von Bauteilen durch Kaltwasser, das durch Leitungssysteme geführt wird, durch den Einbau von ebenfalls wassergekühlten Kühldecken, durch die auch Bestandsgebäude nachgerüstet werden können, oder durch Wärmepumpen mit Umkehrbetrieb, die im Sommer auf Kühlung geschaltet werden können.

Professor Dr. Volker Eichener von der Hochschule Düsseldorf fasst zusammen:
„Der Klimawandel ist, wie die Erfahrungen des Immobilienvermittlers Aengevelt zeigen, inzwischen auch auf dem Markt von Büroimmobilien angekommen. Der sommerliche Wärmeschutz ist zum Qualitätsmerkmal von Büroflächen geworden. Sollte sich der Wettbewerb zwischen Anbietern von Büroflächen verschärfen, können Effektivität und Effizienz der realisierten Wärmeschutztechnologie über den Vermietungserfolg entscheiden.“









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