News RSS-Feed

02.09.2020 Hannover: Miet- und Kaufpreise für Wohnungen mit starkem Anstieg

Der Hannoveraner Wohnungsmarkt ist vor dem Hintergrund niedrigen Leerstands, steigender Miet- und Kaufpreise, dynamischen Bevölkerungswachstums, unzureichender Neubauaktivitäten und mangels alternativer Investmentprodukte ein attraktiver Investitionsstandort. Das sind einige der Ergebnisse aus dem „Immobilienmarktreport Hannover“, den die DKW GRUPPE, ein deutschlandweit tätiger Projektentwickler, Bestandshalter und Asset Manager, zusammen mit dem Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner Deutschland erstmals veröffentlicht. Neben einer Langfristbetrachtung der Entwicklungen auf den Teilmärkten Büro, Wohnen, Mehrfamilienhäuser und Grundstücke fokussiert der Report auch auf die Themengebiete Sozio-Demographie und Wirtschaft.

Nachfrageüberhang treibt Wohnungspreise

Die Bautätigkeit in Hannover hat sich zwar deutlich erhöht – die Zahl der Baufertigstellungen liegt 2019 mehr als doppelt so hoch wie noch 2009 –, dennoch reicht sie nicht aus, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Denn die Einwohnerzahl stieg im selben Zeitraum mit einem Plus von 32.500 Personen um das Ausmaß einer Kleinstadt. Insbesondere junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren aus dem übrigen Niedersachsen und dem Ausland zieht es in die Landeshauptstadt. In der Folge hat sich der ohnehin schon geringe Wohnungsleerstand weiter verringert und rangiert mit 1,7 Prozent deutlich unter der Fluktuationsreserve von 3,0 bis 5,0 Prozent.

„Der hohe Nachfrageüberhang führte in den vergangenen zehn Jahren zur deutlichen Steigerung von Miet- und Kaufpreisen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete kletterte von 6,14 EUR/qm auf 10,26 EUR/qm und verbucht damit ein Wachstum von 67 Prozent. Noch stärker haben sich die Preise für Wohneigentum entwickelt. Eine Neubau-Eigentumswohnung kostete 2019 doppelt so viel wie 2009, eine vor 1950 errichtete Altbauwohnung war sogar um 111 Prozent teurer“, sagt Volker Ottenströer, Standortleiter Hamburg und Director bei Wüest Partner Deutschland.

Hohes Preisniveau bewirkt steigende Investitionen ins Umland

Die steigenden Mieten haben auch den Markt für Mehrfamilienhäuser beflügelt. Besonders in den vergangenen beiden Jahren 2018 und 2019 lagen die Transaktionszahlen in Hannover mit 98 respektive 96 Verkäufen besonders hoch. Die positive Entwicklung und Aussicht auf weitere Mietpreissteigerungen haben die Kaufpreise und Vervielfältiger in die Höhe getrieben. 2009 lag der Kaufpreis für ein Mehrfamilienhaus in der Region Hannover noch bei durchschnittlich 1,8 Mio. €, 2019 waren es 4,7 Mio. EUR – ein Zuwachs um 161 Prozent. Der Faktor – das Vielfache der Jahresnettokaltmiete – stieg von 11 auf ca. 21.

„Trotz des mittlerweile hohen Preisniveaus bieten Mehrfamilienhäuser in Hannover eine lukrative Investitionschance bei einem vergleichsweise überschaubaren Risiko“, sagt Patrick Herzog, Geschäftsführer der DKW GRUPPE. „Die positive wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre ist auch im Portemonnaie der Menschen angekommen. Die Kaufkraft ist in den vergangenen Jahren angestiegen und verspricht auch für die kommenden Jahre ein stabiles Mietniveau. Vor dem Hintergrund der steigenden Miet- und Kaufpreise gewinnt das Hannoversche Umland mehr und mehr an Attraktivität, sowohl bei Wohnungssuchenden als auch bei Investoren. Mit 68 verkauften Mehrfamilienhäusern wurde 2019 die mit Abstand höchste Transaktionszahl erreicht.“

Moderne Büroflächen dringend benötigt

Die positive wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre bewirkte, dass sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Zuwachs um rund 55.000 Personen stark erhöht hat und mit ihr auch die Büroflächennachfrage. Die Ausweitung des Büroflächenbestands kann insbesondere seit 2015 mit dieser Entwicklung nicht mehr Schritt halten. Der Büroleerstand reduzierte sich von 210.000 m² im Jahr 2009 auf 150.000 m² im Jahr 2019. Die Leerstandsquote erreichte einen neuen Tiefstand von 3,0 Prozent. Es fehlt vor allem an modern ausgestatteten Flächen. Seit Einsetzen dieser Entwicklung 2015 erhöhte sich die Durchschnittsmiete um 27 Prozent, die Spitzenmiete legte um 20 Prozent zu und die Spitzenrendite sank um 1,7 Prozentpunkte auf etwa 3,8 Prozent.

„Auch vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie gehen wir von einer stabilen Nachfrage nach Büroflächen aus. Die Megatrends Urbanisierung und Tertiärisierung können zu einem weiteren Anstieg der Büroarbeit in Hannover führen. Eine teilweise Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice wird diesen Bedarf nicht kompensieren, zumal im Falle der Beibehaltung von Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln der Flächenbedarf pro Mitarbeiter steigen wird“, resümiert Patrick Herzog.









Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!