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26.08.2020 Logistik-Investments stabil – Deutsche Anleger dominieren den Markt

Der Spezialist für Investments in Logistikimmobilien LIP Invest veröffentlicht seinen quartalsweise erscheinenden Marktbericht zum Logistikimmobilienmarkt Deutschland für das zweite Quartal 2020. Der Bericht gibt neben einem Rückblick auf das zweite Quartal 2020 auch einen Ausblick auf die Entwicklung des Investmentmarktes im Folgequartal. Der Marktbericht steht allen Interessierten kostenfrei zum Download unter https://www.lip-invest.com/de/research-forschung#forschung zur Verfügung.

Marktüberblick

Trotz der Corona-Krise haben sich Logistik-Investments im Vergleich zu anderen Assetklassen im ersten Halbjahr 2020 als äußerst stabil erwiesen. Nach wie vor konnten rege Investitionsaktivitäten in Logistikimmobilien verzeichnet werden. Die Assetklasse konnte die Anleger gerade in dieser Situation mit ihrer Krisenfestigkeit überzeugen. Am Markt kam es nur sehr vereinzelt zu Mieteinbußen bzw. -ausfällen. In den vergangenen Jahren waren vor allem ausländische Investoren auf dem Markt präsent. Im ersten Halbjahr dominierten jedoch deutsche Anleger den Markt.

Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen der Corona-Pandemie werden die weltweiten Lieferketten auf den Prüfstand gestellt. Es ist deutlich zu erkennen, dass Heimatmärkte an Bedeutung gewinnen. Durch Multisourcing, also die Zusammenarbeit mit mehreren Lieferanten, soll auch die Abhängigkeit zu einzelnen Zulieferern reduziert werden. Für die Logistikbranche werden in Zukunft Daten und Digitalisierung immer wichtiger, um die richtigen Vorhersagen zu treffen und Lieferketten kurzfristig umstellen zu können. Wir konnten in der Corona-Krise einen enormen Auftrieb des E-Commerce erkennen. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend auch durch ein geändertes Nachfrageverhalten dauerhaft anhalten wird. Der Druck auf Logistikflächen wird sich bei einem begrenzten Angebot weiter erhöhen.

Investmentmarkt

Im zweiten Quartal 2020 wurden rund 1,3 Milliarden Euro in Logistikimmobilien investiert. Im ersten Halbjahr 2020 beläuft sich das Transaktionsvolumen insgesamt auf 3,6 Milliarden Euro, was dem zweitbesten Halbjahresergebnis aller Zeiten entspricht. Dies ist ein weiterer Indikator dafür, dass sich die Assetklasse Logistik nicht bremsen lassen konnte. Zu den größten Deals gehörten der Kauf des Zalando-Logistikzentrums in Lahr durch Amundi Real Estate sowie unser Ankauf des Multi-User-Logistikzentrums in Obernburg.

„Das hohe Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr zeigt deutlich, dass die Assetklasse Logistik als Gewinner der Corona-Krise hervorgeht. Andere Assetklassen, wie Hotel oder Einzelhandel wurden dagegen negativ durch die Pandemie beeinflusst“, so Natalie Weber, Head of Logistics & Research bei LIP Invest.

Die Renditen sind auch im zweiten Quartal stabil geblieben und wurden durch die Corona-Pandemie nicht beeinflusst. Die Bruttospitzenrendite verharrt bei 4,00 Prozent. Kurzfristig wird von einem gleichbleibenden Niveau ausgegangen, wobei mittelfristig mit einer weiteren Renditekompression aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Logistik-Investments zu rechnen ist.

LIP analysiert stetig die Entwicklungen am deutschen Logistikimmobilien-Markt. Hierzu gehört auch die Beobachtung der Angebotssituation. Im zweiten Quartal 2020 wurden LIP Objekte mit einem außerordentlich hohen Volumen von rund 1,3 Milliarden Euro zum Kauf angeboten.
Nach wie vor dominieren Neubauten den Angebotsmarkt mit einem Anteil von deutlich über 50 Prozent, gefolgt von Bestandsobjekten mit einem Alter von über 25 Jahren. Von Logistikdienstleistern genutzte Logistikflächen nahmen mit rund 60 Prozent einen besonders hohen Anteil am Markt ein. Logistikzentren des Handles waren dagegen kaum verfügbar.

Flächenumsatz

Der Flächenumsatz bei Logistikimmobilien lag im zweiten Quartal bei rund 1,3 Millionen Quadratmeter. Er verfehlte den Wert des Vergleichsquartal 2019 um rund zehn Prozent.
Speziell bei Branchen, die exportstark sind, konnte eine verhaltenere Nachfrage nach Logistikflächen beobachtet werden. Nichtsdestotrotz kann man bei einem Volumen von insgesamt 2,7 Millionen Quadratmeter Flächenumsatz im ersten Halbjahr 2020 nicht von einem Einbruch sprechen. Andere Segmente wie der Konsumgüterhandel und der E-Commerce konnten in den letzten Monaten für einen entsprechenden Ausgleich sorgten. Beispielsweise hat das E-Commerce-Unternehmen Relaxdays einen langfristigen Mietvertrag für 86.000 Quadratmeter in einem Logistikpark in Großkugel in der Region Leipzig/Halle unterschrieben. Im Blick auf das Neubauvolumen lässt sich ein nahezu gleich hohes Volumen wie im Vorjahresniveau erkennen. Die Neubautätigkeit am deutschen Logistikimmobilienmarkt belief sich im zweiten Quartal auf rund 900.000 Quadratmeter. Vergleicht man die ersten Halbjahre von 2019 und 2020 miteinander, sind diese nahezu auf demselben Niveau. Trotz Corona fanden auch Baustarts spekulativer Projektentwicklungen statt, da von einer anhaltenden Nachfrage nach Logistikflächen ausgegangen wird.

Ausblick

Logistik ist derzeit die gefragte Assetklasse. Bei dem Thema Toilettenpapier und Atemschutzmasken hat sich gezeigt, wie wichtig Logistik ist. Die Branche lief vorher schon gut, aber jetzt rückt sie noch stärker in den Fokus. In Folge des Lockdowns hat es einen starken Schub für den E-Commerce vor allem im Lebensmittelbereich gegeben. Viele derjenigen, die sich bisher beim Online-Bestellen noch zurückgehalten hatten, werden wohl auch künftig diesen Kanal weiter nutzen. Die ohnehin schon hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien in diesem Segment wird sich daher weiter verstärken. Selbst die angeschlagene Automobilbranche ist wieder verstärkt auf der Suche nach Logistikflächen. Die Umstellung auf E-Autos, die weiter steigende Modellvielfalt sowie das lange Vorhalten von Ersatzteilen führen zu einem Bedarf an neuen und größeren Flächen.








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