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29.07.2020 Frankfurter Büromarkt: Krise stoppt Abbau der Angebotsreserve

Nach Analysen von Aengevelt Research erzielte der Frankfurter Büromarkt im ersten Halbjahr 2020 einen Büroflächenumsatz (inkl. Eigennutzer) von rd. 115.000 m². Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. HJ. 2019: 265.000 m²) bedeutet dies einen Rückgang um 57%. Im Vergleich zum Dekadenmittel (Ø 1. HJ 2010-2019: 218.400 m² p. a.) sind es ebenfalls markante -47%.

• Bereits im ersten Quartal 2020 lag der Büroflächenumsatz in Frankfurt mit rd. 65.000 m² 29,3% unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (1. Q 2019: rd. 92.000 m²).
Mit einem Büroflächenumsatz von rd.50.000 m² blieb das Ergebnis im zweiten Quartal 2020 noch deutlicher um 71% unter dem Vergleichswert des Vorjahres (2. Q 2019: 173.000 m²).

• Für das Gesamtjahr 2020 prognostiziert Aengevelt für Frankfurt einen Büroflächenumsatz zwischen 300.000 m² und 350.000 m². Dies wäre ein markant geringerer Wert sowohl gegenüber 2019 (rd. 561.000 m²) als auch gegenüber dem 10 Jahres-Mittel (Ø 2010-2019: 481.000 m² p. a.).

Dazu Viktor Muthesius, Leiter Gewerbliche Vermietung von Aengevelt Frankfurt: „2020 wird der Flächenumsatz Corona-bedingt schwach ausfallen. Die standortrelevanten Fundamentaldaten sind und bleiben jedoch nachhaltig attraktiv für diverse Mietersegmente; dies hat sich bisher nach jeder Krise bestätigt. Zukünftig können dabei zwar Corona-erprobte Umstellungen in Form permanenter Home Office-Quoten und einer Ausweitung non-territorialer Arbeitsplatzkonzepte einen reduzierten Flächenbedarf von Büronutzern bedeuten. Hygiene-/Abstandskonzepte benötigen jedoch Raum und führen zum Teil auch zu einer Renaissance u.a. von Einzelbüros. Im Ergebnis heben sich Mehr-/Minderbedarf stellenweise auf – der Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz wird sich also wenig ändern.“

Krise stoppt Abbau der Angebotsreserve

• 2019 reduzierte sich die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve (bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) deutlich um 90.000 m² von 830.000 m² auf 740.000 m² Bürofläche. Die Leerstandsquote sank damit von 7,1% auf 6,3%.
• Im ersten Halbjahr 2020 analysiert Aengevelt Research eine Trendumkehr: Die Angebotsreserve stieg bis Ende Juni 2020 moderat auf nunmehr 763.000 m².
• Die Leerstandsquote hat sich entsprechend bei einem Büroflächenbestand von aktuell rd. 11,7 Mio. m² in Frankfurt moderat von 6,3% auf 6,5% erhöht.
• Bis Ende 2020 prognostiziert Aengevelt Research einen weiteren moderaten Anstieg der Angebotsreserve auf rd. 780.000 m².
Viktor Muthesius: „Eine Konsequenz aus der teilweisen Umstellung von Unternehmen auf Home Office / mobiles Arbeiten wird u.a. ein Anstieg von Untermietflächen sein.“

Anziehende Büroflächenfertigstellung

• 2019 wurden nach Analysen von Aengevelt Research in Frankfurt rd. 127.000 m² Bürofläche fertiggestellt. Gegenüber 2018 (90.000 m²) bedeutet das zwar einen Anstieg um 41%, der Wert liegt indessen immer noch unter dem 10 Jahres-Mittel (2009-2018: 175.000 m² p.a.).
• Im ersten Halbjahr 2020 stellt sich die Zahl der Fertigstellungen auf rd. 66.000 m² Bürofläche ein.
• Für 2020 zeichnete sich vor der Corona-Krise ein deutlich anziehendes Fertigstellungsvolumen von rd. 280.000 m² ab. Da sich die entsprechenden Projekte bereits im Bau befinden, hat diese Prognose weitgehend Bestand, auch wenn es krisenbedingt vereinzelt zu Verzögerungen bei den Fertigstellungen kommen kann.

Stabiles Mietpreisniveau

• Die gewichtete Spitzenmiete hat sich in Frankfurt im ersten Halbjahr 2020 um EUR 2,50/m² erhöht und stellt sich Ende Juni 2020 auf EUR 45,-/m².
• Die mittlere Miete in Citylagen stieg von EUR 27,-/m² (Q1/2020) auf ca. EUR 27,50/m² (Q2/2020).
• „Durch den aktuell immer noch sehr geringen Leerstand und die hohe Vorvermietungsquote bei Neubauprojekten wird das Mietpreisniveau relativ stabil bleiben. Allerdings werden zunehmende Untermietangebote das Preisgefüge temporär beeinflussen“, fasst Viktor Muthesius die zukünftige Mietpreisentwicklung zusammen und prognostiziert entsprechend für den weiteren Jahresverlauf eine weitgehend stabile Spitzenmiete um EUR 45,-/m².







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