News RSS-Feed

21.07.2020 Bits im Büro: Wettbewerbsvorteil für Gewerbeimmobilien mit Glasfaser

Videokonferenzen, Cloud-Speicher, Homeoffice: Die Corona-Pandemie hat die Aufmerksamkeit einmal mehr auf digitale Anwendungen im Berufskontext sowie auf mögliche Kapazitätsengpässe durch eine rückständige IT-Infrastruktur bei Immobilien gelenkt. Ein Büro-Objekt in Unterhaching, das bislang nur über eine unzureichende Breitbandversorgung verfügte, hat Bayerns führender Glasfaseranbieter M-net gerade zusammen mit der Schwaiger Group an sein Glasfasernetz angeschlossen. Mitarbeiter der Unternehmen in der 19.000 Quadratmeter großen Büroimmobilie können von nun an auf eine Standleitung mit bis zu 10 Gigabit/s zugreifen, statt auf bisher nur 16 Megabit/s Bandbreite vor dem Glasfaserausbau. „Ein Quantensprung für unsere Mieter im Hatrium“, konstatiert Michael Schwaiger, CEO der Schwaiger Group. Zu den Mietern im Hatrium gehören Unternehmen wie Intel Mobile Communications, Infineon, Vincotech (Tochter der Mitsubishi Electric Corporation), das Hightech-Unternehmen Mycronic und der Software-Entwickler CT-Engineering.

Die Investition in die Umstellung auf Glasfaser im Büro wird von vielen Immobilieneigentümern weiterhin als zu große Investition angesehen, obwohl die Vorteile überwiegen. Dem Immobilienprojektentwickler Schwaiger Group zufolge sei Glasfaser nicht nur ein Effizienzgewinn mit Blick auf die Datenmengen, sondern auch in Bezug auf die Energieeffizienz: „Glasfaser benötigt fünf Mal weniger Energie als Kupferkabel.“

Die Faktoren Bandbreite und Energieverbrauch sind aber nur zwei von fünf wesentlichen Vorteilen der Glasfaser, weiß Andreas Brand, Leiter der Abteilung Wohnungswirtschaft bei M-net: „Glasfaseranschlüsse verfügen außerdem über besonders geringe Latenzzeiten. Das heißt, die Reaktionsgeschwindigkeit ist höher als bei konventionellen Anschlüssen. Darüber hinaus sind sie besonders zuverlässig. Da die Daten mittels Licht übertragen werden, können ihnen elektromagnetische Störungen nichts anhaben. Gleichzeitig bedeutet das, dass die Daten auf dem Weg zum Empfänger nicht abgehört werden können“, erklärt Brand.

Zunehmendes Datenaufkommen macht Glasfaser unverzichtbar

Ob Dienstleistungssektor oder verarbeitendes Gewerbe: Unternehmen stellen schon heute hohe Anforderungen an einen leistungsfähigen und zuverlässigen Internetanschluss. Neben dem Austausch von Daten etwa über Cloud-Server spielt auch das Thema Sicherheit eine zunehmende Rolle. Denn: Eine IT-Infrastruktur, die ohnehin an den Kapazitätsgrenzen arbeitet, sei kaum in der Lage, Cyber-Angriffen standzuhalten. „Da Kupferleitungen schon heute an ihr Limit stoßen, müssen Büros mit Glasfaser für das Datenaufkommen der Zukunft gerüstet werden“, erklärt Andreas Brand von M-net. Das Internet sei im Homeoffice häufig effizienter als im Büro. Nur etwa jeder zweite Büroangestellte sei einer Studie des IT-Dienstleisters ZyXEL mit der Internetverbindung im Büro zufrieden.

Glasfaser im Büro wird zum Standortfaktor

Weil schon heute jedes Unternehmen auf einen leistungsfähigen Internetanschluss angewiesen ist, beeinflussen schnelle Übertragungsraten laut Schwaiger immer mehr die Attraktivität eines Bürostandortes: „Eine schnelle Datenverbindung wird über alle Branchen hinweg immer mehr zum Erfolgsfaktor. Das gilt nicht nur für Unternehmen, deren Geschäftsidee im Kern digital ist.“ Immobilienunternehmen dürften deshalb ein Investment in Glasfaser nicht scheuen. „Gerade Büroimmobilien sollten Datenübertragungsraten von 10 Gigabit/s bieten können. Eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur ist in unserem Zeitalter die Basis für zukunftsfähige Immobilien.”

Hemmschuh: Kosten und baurechtliche Hürden

Während der Glasfaserausbau bei Wohnimmobilien vorangetrieben wird, bleibt schnelles Internet bei Gewerbeimmobilien noch eine Seltenheit. Denn: Die Glasfaser und die verbaute Technologie erfordern teils hohe Investitionssummen. Ein weiteres Problem gründet in baurechtlichen Hürden, wenn der Ausbau etwa von Immobilieneigentümern nicht mitgetragen wird oder eine Gemeinde den Glasfaserausbau nicht unterstützt, die für das Straßennetz zuständig ist. „Wenn das Kreisverwaltungsreferat die Straße sperren muss, damit sie für den Kabelausbau aufgerissen werden kann, entstehen für den Anschluss im Keller schnell Kosten zwischen 20.000 und 50.000 Euro. Hinzu kommen die monatlichen Beträge für die Nutzung des Anschlusses“, erklärt Schwaiger die Zurückhaltung im Immobiliensektor.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!