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01.07.2020 Stuttgarter Büromarkt: Flächenumsatz deutlich unter Vorjahreswert

Der Flächenumsatz am Stuttgarter Büromarkt lag zum 30.06.2020 bei rund 79.000 Quadratmetern und damit 44 Prozent unter dem Vorjahreswert. Rund 6.300 Quadratmeter entfielen auf zwei Eigennutzerdeals.

Im zweiten Quartal unterzeichnete die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation den größten Vertrag des ersten Halbjahres über rund 14.545 Quadratmeter in Stuttgart Bad Cannstatt. Ansonsten mangelte es an Großverträgen. Der nächstgrößere Abschluss lag nur noch bei rund 4.262 Quadratmetern - einem Eigennutzerdeal der Stadt Stuttgart, ebenfalls im Stadtteil Bad Cannstatt - gefolgt von einem Mietvertrag eines Industrieunternehmens über rund 3.555 Quadratmetern in Stuttgart Vaihingen. Die Anzahl der Vertragsabschlüsse ist mit 89 Stück im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent zurückgegangen. Über die Hälfte der Verträge lag unter einer Flächengröße von 500 Quadratmetern.

Die Angebotsreserve an kurzfristig beziehbaren Büroflächen lag zum 30.06.2020 bei 174.000 Quadratmeter. Bezogen auf einen Gesamtflächenbestand von rund 8,07 Millionen Quadratmetern entsprach dies einer Leerstandsquote von rund 2,2 Prozent. Aufgrund der notwendigen Transformationsprozesse in der Industrie und der Corona-Krise sowie den damit verbundenen strukturellen Maßnahmen wie Personalabbau, zunehmenden Homeoffice-Lösungen und Kosteneinsparungen, könnte es bei einigen Unternehmen zu Flächenfreisetzungen oder Untervermietungen kommen. Auf der anderen Seite könnte es bei einigen Betrieben aufgrund der notwendigen Einhaltung von Abstandsregelungen auch zu einem Flächenmehrbedarf pro Arbeitsplatz kommen. Vor allem in den südlichen Randlagen wird es ab Mitte kommenden Jahres zu einer deutlichen Flächenzunahme kommen, da einige Großnutzer bereits Verträge gekündigt haben. Dies bietet Flächensuchern in Randlagen möglicherweise auch wieder interessante Flächenauswahlmöglichkeiten.

Stärkster und stabilster Nachfrager im ersten Quartal war die Öffentliche Hand, gefolgt von beratenden Unternehmen. Bereits seit 2019 macht sich beim Flächenumsatz der aufgrund notwendiger Transformationsprozesse deutliche Nachfragerückgang der Automobil- und Maschinbauindustrie bemerkbar. Sie zählten in den letzten Jahren zu den größten Büroflächenabnehmern. Die Corona-Krise führte im zweiten Quartal bei nahezu alle Branchen zu einer abwartenden Haltung.

Im Vergleich zum Vorjahr zogen als Resultat des nach wie vor knappen Flächenangebotes sowohl die Durchschnittsmiete als auch Spitzenmiete deutlich an. Die Spitzenmiete lag zum 30.06.2020 bei rund 25,50 Euro pro Quadratmeter. Im Durchschnitt konnten im gesamten Stadtgebiet 16,70 Euro pro Quadratmeter erzielt werden. Die gestiegene Spitzenmiete wurde ausschließlich in hochwertigen Bestandsimmobilien erzielt. Aufgrund der aktuellen Situation ist bei der Entwicklung der Mietpreise von einer Seitwärtsbewegung auszugehen. Für das Gesamtjahr scheint ein Flächenumsatz zwischen 180.000 bis 200.000 Quadratmetern realistisch.






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