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29.04.2020 Immobilien in NRW verteuert, Mieten an Rhein und Ruhr steigen leicht

Der Markt für Wohnimmobilien in NRW ist im zehnten Jahr in Folge von teils deutlichen Wertsteigerungen gekennzeichnet. Die Mietpreise sind im mittleren Segment landesweit um ca. 4 Prozent gestiegen, in Köln und Düsseldorf hingegen konsolidiert sich der Markt weiter. Die Verkaufspreise von Wohnungen und Häusern stiegen um 6 bis 7 Prozent. Deutlichere Zuwächse sind insbesondere in den Speckgürteln rund um die Metropolen zu verzeichnen. Denn bei anhaltend niedrigen Zinsen bleibt die Nachfrage nach Immobilien groß. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilien 2020 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor. Stichtag für die Datenerhebung war der 29. Februar 2020.

Die Entwicklung im Segment Eigentumswohnungen ist weiterhin dynamisch. In den NRW-Großstädten stiegen hier die Preise um durchschnittlich 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: + 6,2 %). Überdurchschnittliche Steigerungen waren jedoch nicht in den Großstädten des Landes zu beobachten, sondern eher in den so genannten Speckgürteln. Während in Metropolen mit mehr als 300.000 Einwohnern der Preisanstieg bei 7,7 Prozent lag, wurden in den Mittelstädten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern Steigerungsraten im teils zweistelligen Prozentbereich vermerkt. In Städten wie Gladbeck, Dormagen oder St. Augustin wird dies besonders deutlich.

Unter den Großstädten hat Bielefeld die höchsten Steigerungsraten vorzuweisen. Im Durchschnitt verteuerten sich Eigentumswohnungen dort um 9 Prozent. Wohnungen in mittlerer Lage haben dort inzwischen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.200 Euro (+ 10 %). Auch in Essen war ein ähnlich deutlicher Anstieg auszumachen. Ein Beispiel für eine Umlandkommune mit stark steigenden Preisen ist Pulheim bei Köln. Hier sind Steigerungsraten von bis 12 Prozent zu beobachten. (Alle vorgenannten Preise beziehen sich auf Wohnungen aus dem Bestand und von mittlerem Wohnwert.)

Die Preise für Wohnungen im Neubau-Erstbezug stiegen unabhängig von Größe und Lage der jeweiligen Stadt. In Köln muss man in sehr guten Lagen etwa 7.000 Euro pro Quadratmeter einrechnen (+ 8 %), in Essen 4.900 Euro (+ 7 %). In Wuppertal liegen die Preise an vergleichbaren Standorten bei 4.200 Euro, hier ist mit 2 Prozent ebenfalls eine Steigerung zu verzeichnen. Vergleichsweise günstig in diesem Segment mit Preisen um 2.000 Euro sind Städte wie Erftstadt, Bergheim oder Kerpen – trotz Nähe zur Domstadt.

Freistehende Eigenheime bleiben in Nordrhein-Westfalen weiterhin eine wertbeständige und sichere Vermögensanlage. Landesweit stiegen die Preise über alle Orte und Lagen um durchschnittlich 6,8 Prozent gegenüber 2019 (Vorjahrssteigerung: 5,2 Prozent). In den Großstädten waren die Steigerungen leicht unterdurchschnittlich (4,5 %), während sie in kleineren Kommunen (bis 50.000 Einwohner) mit 6,6 Prozent im Landesmittel lagen. Vereinzelt waren Anstiege und Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich erkennbar. Freistehende Häuser in sehr guter Lage erweisen sich weiterhin als besonders attraktiv.

Einige Beispiele für absolute Zahlen: In Kölns besten Lagen zahlt man knapp zwei Millionen Euro für ein Eigenheim (1.950.000 Euro; + 3 %), der Spitzenwert in ganz NRW. Die größte Steigerung in diesem Segment gab es in Aachen (+ 22 %), wo nun 790.000 Euro verlangt werden. Fast nirgendwo gab es fallende Preise. Einzige Ausnahme ist Minden, wo im Topsegment zwei Prozent weniger zu zahlen waren (550.000 Euro).

Der rasante Anstieg bei den Wohnungskaltmieten in den Großstädten NRWs scheint vorerst gestoppt. Die teils zweistelligen Steigerungsraten, die bis 2018 zu beobachten waren, sind inzwischen moderaten Preisanpassungen gewichen. In Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern stiegen die Mieten in den letzten zwölf Monaten im Durchschnitt um 2,7 Pro-zent - gegenüber dem Landesdurchschnitt von 4 Prozent. In Dortmund beispielswiese muss man in mittelguten Lagen bei Gebrauchtwohnungen derzeit mit 7,10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen, 4 % mehr als im Vorjahr. In Köln stieg dieser Wert um 2 % auf 11,- Euro, in Düsseldorf war in diesem Segment im zweiten Jahr in Folge Preisstillstand zu beobachten. In kleineren Orten der von Landflucht betroffenen Regionen wie dem Sauerland, dem Oberbergischen oder der Eifel stagnieren die Mieten weiter.

Die höchsten Mietpreise zahlt man mit 15,- Euro in Neubau-Wohnungen (Erstbezug) in Köln und Düsseldorf, gefolgt von Bonn und Münster (14,50 Euro). Vergleichbare Lagen liegen in Wuppertal bei 12,- Euro, in Moers und Recklinghausen bei 10,- Euro.
Den günstigsten Neubau-Erstbezug findet man mit 6 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche in Altena. Dort im Sauerland ist auch der günstigste Mietpreis über alle Lagen in ganz NRW zu finden – und zwar 3,50 Euro Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter im einfachen Altbau.








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