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22.04.2020 Rhein-Main: Lager- und Logistikflächen starten verhalten ins Jahr 2020

Der Lager- und Logistikflächenmarkt im Rhein-Main-Gebiet ist nach Analysen des inhabergeführten Immobilienberatungsunternehmen NAI apollo 2020 sehr verhalten in das Jahr gestartet. Der Flächenumsatz durch Vermietungen und Eigennutzer summiert sich nach Analyse des inhabergeführten Immobilienberatungsunternehmen NAI apollo in den ersten drei Monaten auf rund 91.000 m². „Der Jahresbeginn 2020 zählt damit zu den umsatzschwächsten der letzten zehn Jahre. Das Vorjahresergebnis ist um knapp 47.000 m² bzw. 34 Prozent unterschritten worden. Das letzte Quartal 2019 weist mit 74.000 m² allerdings ein noch geringeres Volumen auf“, so Dr. Konrad Kanzler, Head of Research der NAI apollo group. Damit hat sich der Trend geringer Marktaktivitäten auch 2020 fortgesetzt.

COVID-19: Einfluss zu Jahresbeginn noch gering

Das aktuelle Ergebnis ist in erster Linie auf einen Mangel an Flächen, die den jeweiligen Ansprüchen der Nutzer entsprechen, und die wirtschaftliche Abschwächung zurückzuführen, die zu Jahresbeginn aber wieder erste Stabilisierungstendenzen aufwies. „Daneben ist erneut der Aspekt einer Marktberuhigung zu nennen, die 2019 nach Jahren immer neuer Rekordwerte einsetzte. Mögliche Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben sich erst am Ende des ersten Quartals gezeigt, womit diese für das jetzige Umsatzergebnis eher von nachrangiger Bedeutung sind“, so Michael Weyrauch, Head of Industrial Letting and Transaction bei NAI apollo. Aktuelle Folgen der Pandemie stellen sich vor allem in einer abwartenden Haltung seitens Mieter und Vermieter dar. Daneben sind Neuanmietungsaktivitäten momentan aufgrund des Lockdowns enge Grenzen gesetzt.

Großanmietung prägt Marktgeschehen

Großen Einfluss auf das jetzige Quartalsergebnis hat die Anmietung eines Onlinehändlers in einer Projektentwicklung im interkommunalen Gewerbegebiet Limes. Dieser zum Jahreswechsel stattgefundene und für das Jahr 2020 gewertete Abschluss stellt nicht nur den einzigen Deal oberhalb der 10.000 m²-Marke dar, sondern macht zudem mit 42.000 m² Hallenfläche rund 45 Prozent des Quartalsergebnisses aus. „Ohne diesen würde das Umsatzresultat auf unter 50.000 m² sinken“, meint Kanzler Zweitstärkstes Größensegment mit rund 18.000 m² sind die Kleinflächen unter 1.500 m². In allen anderen Größensegmenten sind zwischen 9.000 m² und 12.000 m² umgesetzt worden. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sind die Anmietungen damit in allen Größensegmenten ausnahmslos zurückgegangen, mit Veränderungsquoten zwischen -22 Prozent bis -45 Prozent.

Handel stärkste Nachfragegruppe; Industrie-/Gewerbeunternehmen im Kleinsegment führend

Aufgrund der großen Marktbedeutung wirkt sich der Großabschluss im Gewerbegebiet Limes auf einen Großteil der Teilaspekte des Marktgeschehens aus. So ist der „Nord-Osten“ im ersten Quartal der umsatzstärkste Teilmarkt mit einem Marktanteil von 47,3 Prozent. Daran schließt sich der traditionell starke Süden (23,1 Prozent) an, in dem mit rund 42 Prozent unverändert die meisten Abschlüsse stattgefunden haben. Bei Unterscheidung nach Branchen entfällt infolge der Großanmietung der Löwenanteil von 55,2 Prozent auf den Handel. Es folgen das Transport-, Lager- und Logistikgewerbe mit 22,2 Prozent sowie die Industrie-/Gewerbeunternehmen (14,3 Prozent). „Letztere stellen aber bei kleineren Lager- und Logistikflächen bis 1.500 m² mit einem diesbezüglichen Umsatzanteil von über 40 Prozent die wichtigste Nachfragegruppe dar“, so Weyrauch.

Folgen von COVID-19 für Lager- und Logistikmarkt noch offen

Die Entwicklung des Lager- und Logistikmarktes in Frankfurt/Rhein-Main für die kommenden Monate ist vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und deren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen. Derzeit wirken sich Probleme u.a. beim grenzüberschreitenden Verkehr, der Konsumrückgang im stationären Einzelhandel oder auch der Absatzeinbruch im Automobilsektor sicherlich negativ aus. „Mittelfristig bestehen aber im Vergleich zu anderen gewerblichen Assetklassen gute Chancen, dass die Lager- und Logistikbranche unbeschadeter aus der COVID-19-Krise herauskommt. Sie könnte sogar zu den Gewinnern zählen“, so Kanzler. „Neben einem aktuell hohen Flächenbedarf des Lebensmittelhandels ist zukünftig mit einer erhöhten Nachfrage nach Lager-, Verteil- und Versandzentren vor allem seitens des Onlinehandels zu rechnen“, ergänzt Weyrauch. „Zudem könnte die Nachfrage nach generellen Lagerungsmöglichkeiten bzw. Ergänzungslagern durch Industrie und Handel zur Vermeidung zukünftiger Lieferengpässe steigen.“








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