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05.12.2019 Leerstand von Geschosswohnungen im zwölften Jahr rückläufig

Der CBRE-empirica-Leerstandsindex ist die einzige Datenquelle mit Angaben zum marktaktiven Leerstand in Geschosswohnungen in Deutschland. Grundlage der aktuellen Zahlen bilden Bewirtschaftungsdaten des Immobilienberatungsunternehmens CBRE (rund 755.000 Wohneinheiten) sowie umfangreiche Analysen und Schätzungen auf Basis der empirica-Regionaldatenbank und des Statistischen Bundesamtes.

Dr. Reiner Braun, stellv. Vorstand empirica ag: „Der marktaktive Leerstand – also Geschosswohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbar sind – lag Ende 2018 bei 2,8 Prozent oder rund 602.000 Einheiten. Das sind knapp 6.000 Einheiten weniger als noch im Jahr 2017 und 50.000 weniger als vor fünf Jahren. In den kommenden Jahren ist jedoch eher wieder mit einem Anstieg zu rechnen – vor allem in den ländlichen Wegzugsregionen.“

„Der marktaktive Leerstand berücksichtigt keine ´Ruinen´ oder dysfunktionalen Leerstände. Angaben des Zensus 2011 für den totalen Leerstand fallen daher höher aus und summieren sich auf 1,1 Millionen Geschosswohnungen sowie weiteren 0,6 Millionen Wohnungen in Eigenheimen. Damit sind etwa vier von zehn leerstehenden Geschosswohnungen nicht unmittelbar disponibel und daher kein marktaktiver Leerstand“, führt Dr. Braun weiter aus.

Der marktaktive Leerstand in Geschosswohnungen liegt in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 6,1 Prozent immer noch deutlich höher als im Westen mit 2,2 Prozent. Michael Schlatterer, Senior Director Residential Valuation bei CBRE in Deutschland: „Aussagekräftiger als Ost-West-Unterschiede sind jedoch die abweichenden Entwicklungen in Regionen mit schrumpfenden und wachsenden Einwohnerzahlen, wie es sie beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt. In Schrumpfungsregionen schwillt der Leerstand weiter an und beträgt derzeit 8,3 Prozent. Demgegenüber liegt der Leerstand in Wachstumsregionen nur bei unterdurchschnittlichen 2,0 Prozent und ist hier im zwölften Jahr rückläufig (2006: 3,3 Prozent).“

Die niedrigsten Leerstandsquoten finden sich derzeit in den Städten München (0,2 Prozent) und Frankfurt/M. (0,3 Prozent) sowie in Freiburg, Münster und Darmstadt (je 0,4 Prozent). Am anderen Ende der Skala stehen der Landkreis Greiz (12,8 Prozent) sowie die Städte Pirmasens (9,1 Prozent) und Schwerin (8,6 Prozent). Dr. Braun: „Beeindruckend ist aber auch die Dynamik. In zwei Städten ist die Leerstandsquote seit 2013 um mehr als drei Prozentpunkte geschrumpft: Leipzig (-4,2 Punkte) und Salzgitter (-3,3 Punkte). Hohe Rückgänge gibt es auch in Chemnitz, Kaufbeuren und Halle (Saale) (je -1,1 Punkte). Bedeutende Zuwächse von knapp einem Prozentpunkt oder mehr weisen dagegen Dessau-Roßlau (+1,5 Punkte), Suhl (+0,9 Punkte) und Gera (+0,8 Punkte) sowie in Frankfurt/Oder (+0,6 Punkte) auf. Unter den westdeutschen Städten legte Wilhelmshaven am stärksten zu (+0,3 Punkte).“

Fazit: Bis vor wenigen Jahren konnte der Abbau von jährlich 20 bis über 30 Tausend Wohnungsleerständen noch einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Wohnungsmärkte leisten. Das ist jetzt vorbei, seit 2016 werden jährlich weniger als 10 Tausend Leerstände wiederbewohnt, da die Reserven erschöpft sind: „Diese Märkte brauchen daher dringend Neubau und dazu Bauland auf der grünen Wiese“, folgert Schlatterer.






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