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18.11.2019 Umfrage: Wohnungseigentümer wollen Heft nicht aus der Hand geben

Die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage zur anstehenden Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEGesetz), die der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) jetzt veröffentlicht hat, belegen großen Handlungsbedarf: Die absolute Mehrheit von 82 % der Teilnehmer hält eine Reform des WEGesetzes für erforderlich. Nur 6 % geben an, sie kommen mit dem bestehenden WEGesetz gut zurecht. Doch wohin soll die Reise gehen?

Der jüngst veröffentlichte Bericht der Bund-Länder-AG mit Vorschlägen zu einer solchen Reform sieht unter anderem einen Systemwechsel vor: Der teilrechtsfähige Verband soll Träger der gesamten Verwaltung werden und die Verwalter sollen deutlich mehr Entscheidungs- und Vertretungsbefugnisse erhalten. Doch 94 % der Eigentümer lehnen einen größeren Entscheidungs- und Handlungsrahmen für Verwalter ab. WiE-Vorstand Gabriele Heinrich: „Noch bevor der Referentenentwurf für das neue Gesetz steht, werfen wir nach den Expertenmeinungen nun die Stimmen derjenigen in den Ring, die mit dem neuen Gesetz werden leben und wirtschaften müssen – in der großen Hoffnung, dass der Gesetzgeber sie hört.“

Mit jeweils deutlich über 90 % Zustimmung haben die Umfrage-Teilnehmer weitere wichtige Kernforderungen von WiE bestätigt: Wohnungseigentümer wollen ein Recht auf Auskünfte auch außerhalb der Eigentümerversammlung, fordern die Einführung gesetzlicher Vorgaben zur Jahresabrechnung und wollen nicht länger gezwungen sein, zur Konfliktlösung immer nur vor Gericht zu ziehen. Darüber hinaus werden Maßnahmen befürwortet, mit denen der Willensbildungsprozess in Wohnungseigentumsanlagen besser laufen, das WEG-Vermögen besser kontrolliert sowie die Gebäudeinstandhaltung und -sanierung vorangetrieben werden kann.

In der Umfrage zu Wort gekommen sind die unmittelbar vom WEGesetz Betroffenen selbst: die Wohnungseigentümer, denen hierzulande rund 10 Millionen Eigentumswohnungen und damit fast ein Viertel des gesamten Wohnungsbestandes in Mehrfamilienhäusern gehören. Eine erstaunlich hohe Anzahl an Teilnehmern – rund 3.500 Wohnungseigentümer – beantworteten die 31, nicht immer einfachen Fragen und zeigten damit, wie interessiert sie an dem laufenden Gesetzgebungsverfahren sind und dass sie eine Reform über ihre Köpfe hinweg ablehnen. So liefert das Ergebnis, das WiE auf seiner Website präsentiert, ein deutliches Stimmungsbild, über das sich Politik und Interessensverbände nicht hinwegsetzen dürfen.

Für Wohnen im Eigentum verbindet sich die anstehende Reform mit der Hoffnung auf praxisgerechte, verbraucherorientierte Vorgaben für die gemeinschaftliche Verwaltung von Wohnungseigentum, von denen am Ende alle profitieren: die Eigentümer, die Mieter, die Verwalter, Handwerker, Banken, Versicherungen und die sonstigen Geschäftspartner des Verbandes WEG. Vorstand Gabriele Heinrich: „Von dieser Reform hängt ab, wie attraktiv und bezahlbar das Wohnungseigentum wird und bleibt.“ Die ausführliche Auswertung der Umfrage finden alle Interessierten im Portal www.wohnungseigentumsgesetz.org, das wichtige weitere Informationen zur anstehenden Reform enthält.

Wie bekommen wir den „Tanker WEG“ wieder flott? Antworten der Wohnungseigentümer

• 3.456 Teilnehmer, davon 97 % Wohnungseigentümer + 40 % Verwaltungsbeiräte
• 82 % der Teilnehmer halten eine Reform des WEGesetzes für erforderlich.
• 6 % geben an, sie kommen mit dem bestehenden WEGesetz gut zurecht.
• 94 % wollen keinen größeren Handlungsrahmen für Verwalter.
• 93 % wollen ein Auskunftsrecht auch außerhalb der Eigentümerversammlung.
• 94 % fordern die Einführung gesetzlicher Vorgaben zur Jahresabrechnung.
• 94 % fordern eine umfassende Informationspflicht vor WEG-Kreditaufnahmen.
• 91 % wollen nicht gezwungen sein, zur Konfliktlösung vor Gericht zu ziehen.








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