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07.11.2019 Immobilieninvestmentmarkt: Mischobjekte? Ja, aber bitte Neubau

Savills hat den deutschen Investmentmarkt im Oktober 2019 untersucht und die Zahlen im aktuellen Market in Minutes detailliert zusammengestellt. Die Keyfacts auf einen Blick:

• Das Zwölf-Monats-Volumen am Kölner Immobilieninvestmentmarkt war 50 % höher als vor einem Jahr. Das ist die stärkste Dynamik in den Top 7.

• Seit Jahresbeginn wurden 264 Mio. Euro in den Kauf projektierter Sozialimmobilien investiert. Das ist mehr als in Summe der Jahre 2017 und 2018.

• Der Betrachtungszeitraum von Mietspiegeln soll von vier auf sechs Jahre verlängert werden. Dies kommt einer Preisdämpfung gleich.

Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt verharrt auf einem rekordhohen Niveau. Im Oktober wurde am Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien ein Transaktionsvolumen von etwa 6,2 Mrd. Euro umgesetzt (siehe Tabelle unten). Das rollierende Zwölf-Monats-Volumen belief sich Ende Oktober auf circa 81,0 Mrd. Euro und lag damit auf dem gleichen Niveau wie vor einem Monat sowie vor einem Jahr.
Das Rekordhoch wird getragen von einem boomenden Investmentmarkt für Büroimmobilien (siehe Abbildung unten). Das rollierende Zwölf-Monats-Volumen von Büroimmobilien stieg im Jahresvergleich um rund ein Viertel an. Die Transaktionsvolumina von Handelsimmobilien (- 21 %), Industrie- und Logistikimmobilien (- 11 %) sowie Mehrfamilienhäusern waren hingegen allesamt rückläufig (- 5 %).

Doch auch abseits der etablierten Nutzungsarten gingen die Transaktionsvolumina zurück. Insgesamt wechselten in den letzten zwölf Monaten alternative Immobilientypen für etwa 5,4 Mrd. Euro den Eigentümer - ein Rückgang um 17 %. Während es in den Nischensegmenten Studenten- und Mikrowohnen sowie Sozialimmobilien deutliche Umsatzrückgänge von 56 % bzw. 53 % gab, stieg das Transaktionsvolumen bei Hotels um 12 % an. Der Anteil von alternativen Immobilientypen am Gesamtvolumen lag zuletzt bei etwa 10 % und entsprach damit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Ein relativer Bedeutungszuwachs von Immobilen abseits der klassischen Nutzungen lässt sich somit nicht feststellen.

Zu den wenigen Immobilientypen, die in den letzten zwölf Monaten ein höheres Transaktionsvolumen verzeichneten, gehörten gemischt genutzte Immobilien. Insgesamt wechselten Mischobjekte für etwa 5,4 Mrd. Euro den Eigentümer und damit 22 % mehr als vor einem Jahr (siehe Abbildung oben)). Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre wurden jährlich Mischobjekte für lediglich 4,0 Mrd. Euro gehandelt. Maßgeblichen Anteil am aktuellen Volumenzuwachs hatten großvolumige Quartiersentwicklungen wie beispielsweise die Macherei in München oder das Cologneo I in Köln.

Bei den Mischobjekten fällt auf, dass der Anteil von Projektentwicklungsverkäufen deutlich höher war als bei den etablierten Immobilientypen. Während in den Nutzungsarten Büro, Einzelhandel und Industrie/Logistik insgesamt nur rund 11 % des Transaktionsvolumens auf Projektankäufe entfiel, lag der Anteil bei Mischobjekten bei etwa 46 %. Hierin dürfte sich widerspiegeln, dass in der Stadtplanung seit einigen Jahren eine Abkehr von der Mononutzung forciert wird. Dementsprechend entstehen zunehmend gemischt genutzte Quartiere, die zugleich immer stärker in den Fokus institutioneller Core-Investoren rücken. Angesichts dieses Wandels ist damit zu rechnen, dass der Anteil gemischt genutzter Immobilien am Investmentmarkt langfristig steigt.






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