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04.11.2019 Institutionelle fokussieren Infrastruktur und erneuerbaren Energien

Institutionelle Investoren wollen in den kommenden drei Jahren ihre Beteiligungen an Infrastruktur und erneuerbaren Energien wesentlich ausweiten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des auf Assekuranz spezialisierten Forschungsinstituts V.E.R.S. Leipzig und der Commerz Real unter 20 deutschen Versicherungen und zehn Pensionskassen. Dabei repräsentieren die Versicherungen etwa die Hälfte des Anlagekapitals der deutschen Versicherungswirtschaft und die Pensionskassen mehr ein Drittel des Kapitals aller Pensionskassen. Konkret wollen 83 Prozent der befragten Investoren ihre Investitionstätigkeit in Alternative Investment Fonds (AIF) ausweiten. Davon wollen 70 Prozent ihre Investitionen in Infrastrukturfonds erhöhen, lediglich 3 Prozent wollen ihre Tätigkeiten zurückfahren. Bei Immobilien verhält es sich ebenso. Etwa die Hälfte plant zudem einen Ausbau der Investitionen in Fonds für erneuerbare Energien. Selbst im Falle eines schnell und stark ansteigenden Zinsniveaus würden lediglich 10 Prozent ihre Eigenkapitalinvestments in AIF in Immobilien, Infrastruktur und erneuerbare Energien zurückfahren.

„Während Immobilien schon lange etablierte Investments für institutionelle Investoren sind, haben mittlerweile auch Infrastrukturinvestments und Anlagen in Erneuerbare Energie das Vertrauen dieser Investoren gewonnen“, erklärt Johannes Anschott, im Vorstand der Commerz Real verantwortlich für Produkte für institutionelle Investoren. „Gerade angesichts des in Deutschland häufig diskutierten Infrastruktur-Investitionsstaus und der angestrebten Energiewende ist dies eine äußerst positive Entwicklung.“

Bei der präferierten Länderallokation bestehen deutliche Unterschiede zwischen den Assetklassen. Während der Fokus bei Immobilien mit 78 Prozent des Anlagekapitals auf Deutschland liegt, sind es bei Infrastrukturinvestitionen nur 38 Prozent. Dennoch steht hier der Heimatmarkt immer noch an erster Stelle, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 20 Prozent und den USA mit 19 Prozent. Im Bereich der erneuerbaren Energien liegt der deutsche Anteil bei 60 Prozent, gefolgt von Frankreich, den Benelux-Staaten und Südeuropa mit jeweils 11 Prozent. Hinsichtlich der Strukturierungslösungen lassen sich nur geringe Unterschiede bei der Präferenz der verschiedenen Vehikel feststellen. Geschlossene AIF werden dabei von der größten Anzahl der Befragten als wichtig erachtet (89 Prozent). Bei Immobilien-AIF präferieren die meisten Investoren einen mittleren Anlagezeitraum von fünf bis 15 Jahren und zeigen eine geringe Risikobereitschaft. Core-Investments kommen für 90 Prozent in Betracht, Core Plus für 87 Prozent, Value Added für 47 Prozent und Opportunistic für 27 Prozent. „Gegenüber Projektentwicklungen sind Investoren jedoch offen“, ergänzt Anschott. Diese kommen für 67 Prozent in Frage.

Ein früher Einstieg ist bei erneuerbaren Energien hingegen deutlich weniger beliebt. Dort liegt der Fokus eindeutig auf der Betriebsphase, die für 79 Prozent der hier engagierten Investoren attraktiv ist. Die Bauphase ist lediglich für 29 Prozent interessant, die Projektierungsphase nur für 14 Prozent. Auch bei den verschiedenen Strompreissystemen gibt es eine eindeutige Präferenz: Das staatlich garantierte Festpreissystem.

Größtes Gewicht bei der Auswahl der Kapitalanlagen hatte für die meisten der befragten Investoren das Asset-Liability-Management, also die Abstimmung des Anlageportfolios mit den Auszahlungsverbindlichkeiten, gefolgt von einer risikoadäquaten Rendite.







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