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10.10.2019 Der Tag danach: Statements zur Immobilienmesse Expo Real

Gestern ist die internationale Immobilienmesse Expo Real mit weiteren Rekordwerten zu Ende gegangen. Der Branche geht es gut. Und die Expo Real, Europas führende Plattform für Immobilien und Investitionen, spiegelt diesen Boom wider. Nachstehend einige Fazit-Statements von Akteuren:

Michael Hartung, Managing Director & Development Director Premier Inn Deutschland
„Wir spüren keine Eintrübung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Bei uns herrscht weiter Aufbruchstimmung. Es gibt kaum Investitionsalternativen, weder bei den Assets noch untern den Ländern in Europa. Viele Anleger halten sich in London beispielsweise wegen der Unsicherheit rund um Brexit gerade zurück. Für sie ist Deutschland da eine sehr attraktive Alternative. Die Preise bleiben also für absehbare Zeit hoch. Unsere Expansionsstrategie bleibt davon unberührt.“

George Salden, CEO Capital Bay
„Es zeigt sich ganz deutlich eine immer größere Zurückhaltung gegenüber Core Assets. Dagegen wächst bei den traditionellen Core-Playern der Appetit auf Developments. Die Diversifikation in Assets und Investklassen aber auch die geographische Diversifikation wird größer. Hybride Produkte sind auf dem Vormarsch. Die Digitalisierung ist in fast allen relevanten Bereichen angekommen - sie steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber der Anfang ist gemacht.“

Marius Schöner, Country Manager Germany, CBRE Global Investors
„Die Messe war gefühlt so voll wie nie. Am Dienstagabend musste sogar kurzfristig die U-Bahn-Station wegen Überfüllung geschlossen werden. Leider kann man den deutschen Immobilieninvestmentmarkt nicht so leicht wegen Überfüllung schließen, obwohl das dem Markt gut täte. Trotz des einsetzenden Konjunkturabschwungs sind die Fundamentaldaten für den Büromarkt weiterhin stark. Berlin und München haben beispielsweise so niedrige Leerstandraten, dass neue Fläche weiterhin dringend benötigt werden. Dagegen ist die Flächenpipeline für Prime-Objekte in der Frankfurter Innenstadt gut gefüllt.“

Philipp Ellebracht, Head of Real Estate Product Continental Europe, Schroder Real Estate
„Die Zinsthematik beherrscht den Immobilienmarkt auf weiter Flur. Mangels Anlagealternativen und starkem Kapitaldruck bleiben Immobilien damit auch in 2020 die dominierende illiquide Assetklasse. Wir erwarten tendenziell geringere Transaktionsvolumina, allerdings wegen fehlenden Angebots, nicht wegen eines Nachfragerückgangs.“

Boris Schran, Managing Partner, Peakside Capital
„Die bereits hohen Preise und ein leichter Konjunkturabschwung sorgen für eine etwas vorsichtigere Stimmung auf der diesjährigen Expo Real. Trotzdem rechne ich nicht mit einem Rückgang der Investitionsvolumina. Ich glaube sogar, dass wir weitere Transaktionen auf einem Preisniveau wie den Ankauf des Millennium-Portfolios der Commerz Real sehen werden. Der Kapitaldruck ist einfach zu groß und Kapitalsammelstellen und Anleger können und wollen sich die Strafzinsen einfach nicht mehr leisten. Das macht selbst Ankäufe zu sehr niedrigen Renditen attraktiv.“

Prof. Dr. Nico B. Rottke, Sprecher des Vorstandes aamundo Immobilien Gruppe
„Wenn kein anderer Impuls von außen kommt, dann machen wir eben weiter wie bisher", so scheint das Credo zu sein. Doch ist die Angst vor der Zinssituation und vor zu hochpreisigen Einkäufen noch einmal gestiegen. Dazu das Thema Berlin: ein gedeckelter Dampfkessel, bei dem der Druck Richtung Umland nach Brandenburg entweicht.“

Nikolas Jorzick, Geschäftsführer HAMBURG TEAM IM
„Eines der beherrschenden Themen auf der diesjährigen EXPO ist die Quartiersentwicklung. Viele behaupten welche zu bauen, aber nur wenige verstehen das Thema wirklich und nutzen es nicht nur aus Marketinggründen für eine x-beliebige größere Entwicklungsmaßnahme.“

Michael Schwöbel, Geschäftsführer / Head of Real Estate, Dream Global Advisors Germany
„Die Expo war für mich von einem Zwiespalt geprägt. Schlägt man die Zeitung morgens auf, liest man von einer neuen Insolvenz oder geplantem Stellenabbau. Gleichzeitig sind die Immobilieninvestitions- und Vermietungszahlen weiter auf dem Höhenflug. Es wäre natürlich illusorisch zu glauben, ein Abschwung ginge an der Immobilienwirtschaft gänzlich vorbei. Allerdings rechne ich nicht mit einem übermäßig starken Einbrechen des Marktes. Der große Unterschied zum Ende der letzten Zyklen: Es gibt kaum Neubautätigkeit und damit auch kein Überangebot an Flächen.“

Christine Hager, Managing Director / Head of Shopping Center Asset Management, redos Gruppe
“Auf der Expo Real wurde viel darüber diskutiert, was Kunden heute von Shopping-Centern erwarten. Die Antwort lautet: Center müssen zum 'third place' werden, an dem sich die Menschen gerne treffen, um ihre Freizeit zu verbringen und der ihnen eine abwechslungsreiche Mischung aus Shopping, Gastronomie und Entertainment bietet. Um Konsumenten über alle Kanäle abzuholen, müssen Investoren, Betreiber und Retailer dabei an gemeinsamen Lösungen arbeiten. Etwa beim Thema Warenverfügbarkeit: Um alle im Center vorhandenen Produkte auf einer zentralen Plattform kenntlich zu machen, müssen die Bestände vernetzt werden. Nur so wird daraus der perfekte Service am Kunden, den dieser zurecht auch erwartet.”

Michael von Roeder, CEO, Sensorberg
„Der Klimawandel und die Fridays-for-Future-Bewegung haben die Expo Real erreicht. Wir haben viele Diskussionen darüber erlebt, wie sich CO2-Einsparungen im Bestand realisieren lassen. Energetische Sanierungen allein reichen nicht aus und sind viel zu teuer. Durch die digitale Nachrüstung von Bestandsimmobilien lassen sich hingegen deutliche Einspareffekt realisieren – angefangen mit dem Einbau von smarten Heizkörperventilen bis hin zur Echtzeit-Darstellung des Wärme- und Stromverbrauchs in einem sogenannten Ecoscore, um das Bewusstsein bei Nutzern und Bewohnern zu schärfen und so eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Das Interesse an solchen Lösungen ist groß.“

Milan Zahradnik Gründer und CEO von Propster – der Sonderwunsch Meister
„Die neue Tech Alley in der Halle A3 ist eine tolle Präsentationsmöglichkeit für PropTechs, sie wurde von den Ausstellern und den Besuchern gut angenommen. Die Besucher bei uns am Tisch sind sehr interessiert an den Tech-Themen und der Austausch mit den anderen PropTechs in der Alley bringt uns auch weiter.“

Alexander Ubach-Utermöhl, Managing Partner, blackprintpartners
„Meine Eingangsthese der REAL PropTech hat sich auf der Expo Real verfestigt: Wir sind auf der Titanic, die Band spielt laut, die Stimmung ist ausgelassen und es entstehen sogar Verbindungen über verschiedene Reiseklassen - etablierte Immobilienunternehmen und PropTechs - hinweg. Es gibt durchaus einige, die darüber nachdenken, dass kleinere, agilere Boote auf anderen Routen vielleicht einen Vorteil bringen. Aber dass sich tatsächlich ein Momentum aus der etablierten Branche ergibt, den Kurs oder die Geschwindigkeit gemeinsam zu ändern, sehe ich derzeit nicht. Genau das ist aber nötig, um den Eisberg zu umschiffen und rechtzeitig die Voraussetzungen für eine digitale Zukunft zu schaffen. Wünschenswert wäre, dass die Immobilienwirtschaft dies aus eigenem Antrieb schafft. Wahrscheinlich ist aber, dass der Zwang zur Kursänderung von außerhalb der Branche kommen wird.“

Tobias Drasch, Geschäftsführer RATISBONA Handelsimmobilien
„Die Expo Real hat gezeigt: Die Hochphase im Lebensmitteleinzelhandel hält an. Denn die Händler auf Expansionskurs suchen parallel zur Erneuerung ihrer Filialnetze händeringend neue Standorte und die Investoren haben nach wie vor einen hohen Anlagedruck. Wir sehen keine Anzeichen für eine kurzfristige Trendwende. Angesichts der Tatsache, dass die Händler speziell auch die dicht bevölkerten Innenstädte im Blick haben, hat vor allem die Bedeutung von Mixed-Use-Konzepten deutlich zugenommen. Entsprechende Immobilien werden als Anlageziel in der Investorengunst weiter steigen.“

Franz-Josef Lickteig, Geschäftsführer BPD Germany
„Wir erleben zunehmend, dass die Kommunikation bei unseren Quartiersentwicklungen wichtiger wird. Es herrscht auf der lokalen Ebene inzwischen häufig bei den unterschiedlichen Beteiligten ein Klima vor, das von Skepsis und Misstrauen gegenüber den Bauprojekten geprägt ist. Das heißt für uns, dass wir bei der Entwicklung neuer Stadtquartiere immer mehr Überzeugungsarbeit leisten müssen – bei der Politik und bei den Einwohnerinnen und Einwohnern in der Nachbarschaft. Die Fragmentierung in der Politik, die wir gerade auch in den Kommunalparlamenten erleben, bedeutet für uns , dass wir noch stärker über unsere Arbeit aufklären müssen. Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern wird deshalb weiter an Wichtigkeit zunehmen und ein entscheidender Einflussfaktor für unsere Arbeit sein. Es ist deshalb unser Anspruch, den unterschiedlichen Interessengruppen auf Augenhöhe zu begegnen und unsere Projekte frühzeitig vorzustellen und zu erklären.“

Götz U. Hufenbach, geschäftsführender Gesellschafter benchmark. REAL Estate
„Die Euphorie der vergangenen Jahre ist verflogen, es bleibt jedoch bei einer optimistischen Grundstimmung. Das ist gut, denn die Branche steht vor großen Herausforderungen wie hohen Baupreisen oder ökologischen Themen. Letztere wurden auf der Messe kaum diskutiert und das trotz Greta. Ich denke, die Immobilienwirtschaft verkennt aktuell die gesellschaftliche Relevanz der Klimabewegung.“

Stefan Sus, Leiter Kooperations- u. Vertriebsmanagement, BGA Invest
„Wenn die diesjährige Expo Real der Gradmesser für die derzeitige Stellung der Immobilienwirtschaft ist, dann kann aus unserer Sicht von Abschwung nicht die Rede sein. Diese Kommunikationsplattform ist für uns von allergrößter Bedeutung – das hat sich in diesem Jahr wieder bewiesen. In unseren Gesprächen haben wir besonders das Interesse für Investments in geförderten Wohnraum wahrgenommen. Wir haben eine für uns sehr erfolgreiche Messe erlebt, von der wir und unsere Kunden im Laufe des nächsten Jahres profitieren werden.“

Udo Stöckl, Principal und Geschäftsführer von Avison Young in Deutschland
„Auf der Expo Real wurde viel über Coworking diskutiert. Interesse und Nachfrage sind groß. Das Konzept als solches steht auch nicht in Frage. Die Frage ist vielmehr, welche Auswirkungen es hat, wenn der führende Anbieter wackelt und sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern. Eigentümer und Nutzer sollten beide Faktoren bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Auch wenn die Euphorie nicht abreißt: Das Konzept Coworking muss differenziert betrachtet werden.“

Dirk Schumacher, Head of DACH, Reasult BV
“Wir sind seit drei Jahren auf dem deutschen Markt aktiv und zum ersten Mal mit einem eigenen Stand auf der Expo Real vertreten. Unser Fazit: Es hat sich gelohnt. Das Interesse an Software-Lösungen für die Immobilienprojektentwicklung ist mittlerweile riesig, selbst bei den großen etablierten Häusern verzeichnen wir eine hohe Nachfrage nach umfassenden Controlling-Tools. Die Digitalisierung hat die Projektentwickler erreicht - abseits von BIM und Co. “

Dr. Andreas Iding, Geschäftsführer GOLDBECK Services
„Meines Erachtens nach werden sich die wesentlichen makroökonomischen Randbedingungen der Immobilienwirtschaft in den nächsten ein bis zwei Jahren nicht ändern. Es befindet sich noch immer sehr viel Geld im Markt und es zeichnet sich kein Ende der 0%-Zins-Politik der EZB ab. Von zentraler Bedeutung für erfolgreiches Unternehmertum ist seit jeher das Gefühl für nutzenstiftende Innovationen, in unserer Zeit gilt dies ebenfalls für prozessoptimierende Digitalisierungsmaßnahmen. Die Branche sucht nach integrierten Dienstleistungen gepaart mit technischer Inhouse-Expertise des Anbieters. Die Möglichkeit eines Dienstleisters, sein Angebot für jeden Kunden unkompliziert nach dessen Bedürfnissen optimal zu gestalten, wird zukünftig ein zentrales Differenzierungs- und nachhaltiges Erfolgskriterium sein.“

Dirk Tönges, Geschäftsführer VIVANIUM
„Die Expo 2019 war so lebhaft wie lange nicht mehr. Ob das Wetter die Hallen gefüllt hat, weiß ich nicht, aber die Gespräche waren sehr intensiv und vor allem auch sehr konkret. Wir nehmen nicht nur viele Visitenkarten sondern auch konkrete Aufträge mit nach Hause.“

Alexandre Grellier, CEO Drooms
„Auf der diesjährigen Expo Real ist ein starker Anstieg des Realismus bei der Digitalisierung von Assets spürbar. Mit der zunehmenden Digitalisierung wächst das Risiko eines Cyberangriffs stetig. Der Wille nach Effizienz und Transparenz, besonders im Asset Management, nimmt eine starke Präsenz ein – allerdings nicht zu jedem Preis.“

Karim Habra, Head of Europe, Ivanhoé Cambridge
„Die Expo Real war sehr intensiv für uns. Da wir unsere Marktpräsenz in Deutschland deutlich verstärken werden, ist die Messe eine hervorragende Gelegenheit, um unsere Partnerschaften weiter zu stärken und Zugang zu neuen Geschäftspartnern zu bekommen. Daher stellt die Expo für uns eine sehr wichtige Plattform dar, künftige Transaktionen zu identifizieren und in Deutschland unser Portfolio auszubauen. Außerdem haben wir in unseren Gesprächen wahrgenommen, dass Nachhaltigkeit, ESG und Innovationen in der Immobilienbranche stärker in den Fokus rücken – diese Themen haben auch für uns offensichtlich höchste Priorität.“

Rolf Mensing, Head of Germany, CLS Germany GmbH
„Bei unseren Gesprächen auf der Expo haben wir ein stark steigendes Interesse an den Themen Nachhaltigkeit und ESG registriert. Wir sehen, dass das die Anforderungen von Nutzern bei Bau und Betrieb von Immobilien verändert – und damit auch mittelfristig das Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter. Letzterer muss sich immer mehr als Partner bei der Reduzierung des CO2-Fussabdrucks positionieren. Dies bedingt ein sehr aktives Asset und Property Management, insbesondere bei langfristig denkenden Investoren. Hier stecken erhebliche Potenziale für ein partnerschaftliches Verhältnis und damit eine langfristige Nutzerbindung.“

Tom Walsh, Co-Founder und CEO Staycity Group
„Die Staycity Group ist auf einem guten Weg, das größte mittelständische Aparthotelunternehmen Europas mit einem Portfolio von 15.000 Apartments bis 2024 zu werden. In Deutschland sind die großen Städte hinsichtlich Aparthotels unterversorgt. Aus diesem Grund wollen wir unser Konzept in den kommenden Jahren auch in den urbanen Hotspots Deutschlands ausrollen. Auf der Expo Real sind wir diesem Ziel näherkommen – indem wir die richtigen Partner finden und Kontakte zu den wichtigsten Marktteilnehmern knüpfen konnten.“

Lutz Dammaschk, Vorstand Bundesverband für Studentisches Wohnen e.V.
„Der Micro-Living- Boom geht weiter. Nachfrage unverändert auf Investorenseite sehr hoch.“

Sandra Günther, Geschäftsführerin, Stoneset Partners
„Unternehmen verstehen, dass es nun darum geht werthaltige Geschäftsmodelle umzusetzen, die nicht nur Digitalisierung als Schlagwort verwenden, sondern eine Transformation ganzheitlich angehen. Hierbei steht wieder der Mensch, der Mitarbeiter und die Führungskraft im Fokus, sowie als wichtiger Anker, mehr denn je, die jeweilige Unternehmenskultur. Nur ganzheitlich agile Unternehmen sind für die Zukunft gerüstet.“











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