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26.09.2019 Berlins erstes vorgefertigtes Holzhaus ist komplett verkauft

Foto Urheber: Yasutaka Kojima. Hier geht's zum Video der Zusammensetzung der letzten Etage.
Berlins neues „bercahaus“ ist komplett verkauft. Das Mehrfamilienhaus ist das erste weitgehend vorgefertigte hölzerne Wohnhaus in Berlin. Es befindet sich in Berlin-Britz, hat fünf Obergeschosse, jeweils zwei Apartments pro Etage und fügt sich in eine bestehende Baulücke ein. Die Wohnfläche beträgt 800 Quadratmeter, die Höhe 18 Meter. Die Immobilie wurde aus 80 vorgefertigten, leichtgewichtigen Holzelementen unterschiedlicher Größe zusammengesetzt. Diese werden durch ein hybrides Bodensystem (vorgefertigte Holzträger und gegossener Beton) verbunden. Die Elemente wurden in acht Wochen von Lignoalp, einem führenden Holzbauunternehmen aus Südtirol, vorgefertigt und in Berlin vor Ort zusammengebaut. Das Holzhaus wurde vom Architekten Dr. Paolo Conrad Bercah und Markus Damiani, Geschäftsführer von Lignoalp, initiiert und realisiert.

Dr. Paolo Conrad Bercah kommentiert: "Die Nachfrage nach Wohnungen im bercahaus war sehr hoch. Innerhalb von sechs Monaten waren alle neun Einheiten verkauft. Aus Sicht der Bewohner haben Wohnimmobilien aus Holz gegenüber klassischen Bauten viele Vorteile – sei es in Bezug auf Energieverbrauch, Lärmschutz oder Feuerschutz: Während ein herkömmliches Wohnhaus etwa 100 kWh / m² / Jahr an Energie verbraucht, erfüllt ein Holzhaus die Anforderungen der Energieklasse A. Das bercahaus beispielsweise benötigt 27 kWh / m² / Jahr. Dies ist im Wesentlichen auf die bessere Isolierung zurückzuführen. Auch was Lärmschutzeigenschaften angeht, ist Holz ein überlegenes Material, da es Lärm aus internen Quellen – häufig verursacht von mechanischen Installationen – grundsätzlich besser absorbiert. Kurz: Das bercahaus demonstriert, dass Holzimmobilien klassischen Immobilien in nichts nachstehen. Dies gilt gerade auch in Bezug auf die Lebensdauer.”

Der andere große Vorteil der Holzbauweise ist die sehr schnelle Bauweise und die damit sehr hohe Planungssicherheit, die das Risiko von kostenintensiven Bauzeitverzögerungen quasi eliminiert. Dies liegt an der weitgehenden Vorfertigung der Holzbauteile. Die Holzteile des bercahauses wurden in 21 Tagen von zwei spezialisierten Arbeitern, die von zwei lokalen Arbeitern unterstützt wurden, zusammengesetzt. Bercah dazu: “Es gibt kaum Raum für Abweichungen wie etwa Bauzeitverzögerungen oder Kostensteigerungen.”

Der Architekt Paolo Conrad Bercah und Markus Damiani planen weitere Holzwohnhäuser in Berlin. Bercah führt aus: “Wir sind davon überzeugt, dass Holz der Baustoff der Zukunft ist. Derzeit sind wir auf der Suche nach weiteren Grundstücken für Projekte in Berlin.”

Das bercahaus war unter den fünf Finalisten des Plan Award 2019 in der Kategorie Wohnhaus (bei mehr als 600 Bewerbungen) und auf der finalen Liste des Preises des Deutscher Architeten (BDA) 2018.







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