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20.09.2019 Berlin, München und Stuttgart steigen zu globalen Topstädten auf

Berlin und München haben den Sprung in die Top 20 der weltweiten Zukunftsmetropolen geschafft. Das ist das Ergebnis der Studie „Demand and Disruption in Global Cities“, die JLL zusammen mit dem Beratungsunternehmen „The Business of Cities“ erstellt hat. Anhand von mehr als 500 Kennzahlen wird die Fähigkeit von Städten untersucht, Unternehmen und Investoren anzuziehen, ihre Infrastruktur und den Arbeitsmarkt fortzuentwickeln sowie Wachstum und hohe Lebensqualität anzubieten.[1] Aktuelle Spitzenreiter dieser Erhebung sind London, New York und Paris, die zusammen mit den asiatischen Metropolen Singapur, Tokio, Seoul und Hongkong die globale Führungsgruppe bilden.

Laut Studie gilt Berlin mit seiner Innovationskraft als bester Technologiestandort auf dem europäischen Kontinent und ist dementsprechend attraktiv bei jungen Talenten und Studenten. München hingegen zählt zu den weltweiten Top Ten in Sachen Nahverkehr, Ansehen und Anziehungskraft für Investitionen – nicht zuletzt deshalb, weil dort globale Hochtechnologie- und Versicherungskonzerne ansässig sind.

Stuttgart zählt ebenfalls zu den deutschen Aufsteigern und hat sich in die Gruppe hinter den Top 20 vorgearbeitet. Positiv bewertet werden die Investitionen in die Infrastruktur, die Produktivität der ansässigen Weltunternehmen sowie die Lebensqualität der Schwabenmetropole.

Timo Tschammler, CEO JLL Germany: „Die Analyse zeigt, dass deutsche Städte trotz ihrer im globalen Vergleich eher geringen Einwohnerzahl zur Weltspitze zählen können, wenn sie sich auf ihre Stärken fokussieren und in einzelnen Sparten Innovations- und Führungsarbeit leisten. Grundlage ist allerdings, dass sie ihre Hausaufgaben machen, wenn es darum geht, einen hohen Lebensstandard, eine moderne Infrastruktur sowie ein attraktives Bildungssystem anzubieten.“

Unternehmen und Investoren überdenken Kriterien ihrer Standortpolitik
Nach der aktuellen Analyse sind die wirtschaftlichen Grundlagen einer Stadt nicht mehr die Hauptkriterien für Unternehmen und Investoren. Lebensqualität, Innovation, Nachhaltigkeit, Führungskultur und Widerstandsfähigkeit gegen Krisen spielen stattdessen eine immer wichtigere Rolle bei Standort- und Investitionsentscheidungen. Städte, die sich an neue Wirtschaftsmodelle anpassen – wie etwa die Innovationswirtschaft, die Konsumwirtschaft, die Sharing Economy und die Kreislaufwirtschaft – profitieren von einer wachsenden Nachfrage nach Immobilien und grenzüberschreitenden Investitionen. Die Städte werden zu Dienstleistern ihrer Einwohner. Sie müssen die Urbanisierung fördern, ihre Innovationsindustrien erweitern und nachhaltiger werden:

• Die Innovationswirtschaft verlangt, dass Standorte flexibel werden, den Raum optimieren und Gebäude gemischt nutzen. Das Modell konzentriert sich auf zentrale Unternehmensstandorte als Orte der Zusammenarbeit, Innovation, Clustering und Kommerzialisierung.

• Eine Konsumwirtschaft, die auf Erlebnis und Individualität setzt, steigert die Kundenerwartungen für On-Demand-Services, lebt von benutzerdefinierten Erfahrungen, die durch die Datenerfassung erleichtert werden, und erhöht die Menge an Aktivitätsoptionen an Orten mit hoher Infrastruktur.

• Die Sharing Economy fördert das Entstehen neuer Lebens- und Arbeitsmuster (einschließlich Co-Working und Co-Living), steigert die Nachfrage von kurzfristigen Mietern nach flexiblen Standorten und fördert die Rendite aus der effektiven Nutzung von Flächen und Vermögenswerten.

• Die Kreislaufwirtschaft schafft die Voraussetzung dafür, dass Gebäude betrieblich effizienter, belastbarer und damit nachhaltiger werden. Durch gemeinsame Nutzung und längere Nutzungsdauer wird zudem eine höhere Dichte erreicht.

Entscheidend ist die laufende Neubewertung der vorherrschenden Kriterien: „Was Unternehmen in Städten brauchen, ändert sich immer wieder aufgrund von technologischer Disruption, wachsender Bedenken hinsichtlich des Klimawandels sowie geopolitischer Spannungen“, erklärt Jeremy Kelly, Director, Global Research bei JLL.







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