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17.09.2019 Günstige Baufinanzierungen, hohe Tilgung

Anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland.

Standardrate fällt weiter, Darlehenssumme geringfügig niedriger

Wie sieht die durchschnittliche Baufinanzierung im August aus? Zunächst einmal: günstig. Die standardisierte Rate, die Dr. Klein ermittelt, macht die Darlehen über einen langen Zeitraum vergleichbar. Sie wird für einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf berechnet und spiegelt das Zinsniveau wider. Im August liegt sie noch einmal unter dem Tiefststand von Juli und mit 394 Euro erneut unter der 400-Euro-Marke. Zum Vergleich: Anfang des Jahres betrug die Standardrate noch 460 Euro.

Gegenläufig zum Zinsniveau entwickeln sich die Immobilienpreise: Für die eigenen vier Wände müssen Immobilienkäufer immer tiefer in die Tasche greifen – und mehr Geld aufnehmen. Auch im August liegt die durchschnittliche Kreditsumme mit 262.000 Euro auf einem hohen Niveau. Sie reicht allerdings nicht ganz an den Vormonatswert heran (minus 1.000 Euro).

Tilgung fast 3 Prozent, Zinsbindung länger als 14 Jahre

Die günstigen Zinsen geben Darlehensnehmern Flexibilität bei der Ausgestaltung der Baufinanzierung: Für verhältnismäßig geringe Aufschläge sind hohe Tilgungen und lange Zinsbindungen möglich. Wer im August eine Immobilie finanziert, entscheidet sich für eine schnelle Tilgung und startet durchschnittlich mit 2,91 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Anfang 2018. Auch die Länge der Zinsfestschreibung nimmt zu: Kreditnehmer nutzen die günstigen Konditionen und sichern sich die Zinsen für knapp 14 Jahre und zwei Monate – das sind rund drei Monate mehr als im Juli.
Der fremdfinanzierte Anteil des Immobilienwertes – der Beleihungsauslauf – ist leicht rückläufig. Er verringert sich im Vergleich zum Vormonat um 0,21 Prozentpunkte auf 84,28 Prozent.

Annuitäten- vs. Forward-Darlehen

Annuitätendarlehen sind und bleiben auch im August beliebt. Ihr Anteil geht zwar minimal zurück – mit 83,8 Prozent nehmen sie aber deutlich das größte Volumen bei Baufinanzierungen ein. Forward-Darlehen unterscheiden sich von der klassischen Finanzierungsvariante dadurch, dass sie erst in der Zukunft in Anspruch genommen werden. Damit lassen sich die jetzt günstigen Zinsen über fünf Jahre im Voraus sichern, wobei für die Zeit bis dahin ein Aufschlag fällig wird. Forward-Darlehen machen im August 7,3 Prozent des Baufinanzierungsvolumens aus, etwas mehr als in den Monaten zuvor.






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