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11.07.2019 Wohninvestments: Transaktionsvolumen 45 Prozent unter dem Vorjahr

In der ersten Jahreshälfte 2019 verzeichnete der deutsche Wohninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 6,40 Milliarden Euro; das entspricht einem Minus von rund 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 148 Transaktionen durchgeführt, 85 davon bereits im ersten Quartal 2019. Dr. Lübke & Kelber Research erfasste im ersten Halbjahr insgesamt 46.500 gehandelte Wohnungen, was einer Verringerung von rund 45 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 entspricht.

„Die Zahlen wirken dramatischer, als es der Fall ist. Das erste Vorjahreshalbjahr war mit der Buwog-Übernahme durch die Vonovia überdurchschnittlich transaktionsstark ausgefallen“, sagt Marc Sahling, Geschäftsführer der Dr. Lübke & Kelber GmbH. „Die aktuellen Zahlen bewegen sich auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2017. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Übernahme der BGP durch ZBI/Union Investment mit rund 16.000 Wohnungen. Der Markt für Wohnimmobilien befindet sich in einer robusten Verfassung, allerdings ziehen erste Anzeichen für ein zurückhaltenderes Verhalten der Akteure auf.“

Kaum internationale Investoren am Markt

Deutsche Investoren haben das Geschehen auf dem Transaktionsmarkt im ersten Halbjahr 2019 dominiert. Rund 95 Prozent des Investitionsvolumens, also rund 6,08 Milliarden Euro, entfielen auf sie. Internationale Investoren erzielten ein Investitionsvolumen von rund 320 Millionen Euro, rund fünf Prozent des Gesamtvolumens. Im Vorjahreszeitraum lag der Anteil internationaler Investitionen noch bei 17 Prozent.

„Zwar sinkt das Interesse internationaler Investoren auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt nicht unbedingt, jedoch kommen sie bei Direktinvestitionen derzeit kaum zum Zug. Das liegt auch daran, dass aktuell kaum großvolumige Prime-Objekte gehandelt werden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank der Anteil um fast zwei Drittel. Auch im Jahresverlauf zeigt sich dieser Trend. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Anteil am Investitionsvolumen noch bei sieben Prozent, im zweiten Quartal unter vier Prozent“, sagt Dr. Stefan Behrendt, Senior Research Analyst bei Dr. Lübke & Kelber.

Wohnungs- und Quadratmeterpreise leicht gefallen

Der Durchschnittspreis je gehandelter Wohneinheit lag im ersten Halbjahr 2019 bei rund 137.100 Euro und war damit um etwa 2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Im selben Zeitraum sank der durchschnittliche Quadratmeterpreis auf etwa 2.040 Euro (erstes Halbjahr 2018: 2.175 Euro). „Der leichte Preisrückgang erklärt sich vordergründig mit der Portfoliostruktur vieler Transaktionen in den vergangenen sechs Monaten und dem leicht geringeren Anteil an Neubau-Forward-Deals. Auch entfielen im Vergleich zu den Vorjahren mehr Transaktionen auf Nebenlagen“, erläutert Behrendt. So erwarb Velero Partners das sogenannte Sirius-Portfolio mit 2.634 Wohnungen in Dortmund, Dorsten, Wuppertal Remscheid und Duisburg von der LEG Wohnen AG.
Mit 43,1 Millionen Euro ist das durchschnittliche Transaktionsvolumen pro Deal im Vergleich zu den Vorjahren weiter gestiegen (H1 2018: 35,7 Millionen Euro; H1 2017: 33,6 Mio. Euro).

Jahresergebnis von 17 Milliarden Euro wahrscheinlich

Für 2019 geht Dr. Lübke & Kelber Research davon aus, dass sich der Wohnimmobilienmarkt auch in der zweiten Jahreshälfte solide entwickeln wird. „Aktuell stehen mehrere mittelgroße Transaktionen kurz vor dem Abschluss. Weitere Megadeals werden in diesem Jahr aber voraussichtlich nicht mehr stattfinden. Das außergewöhnliche Transaktionsvolumen des vergangenen Jahres wird dieses Jahr wohl nicht erreicht. Wir gehen aber davon aus, dass der diesjährige Transaktionsmarkt ein Volumen von an die 17 Milliarden Euro haben wird und damit das Ergebnis des Jahres 2017 knapp übertroffen wird“, fasst Sahling zusammen.







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