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25.06.2019 Parkplätze für Citylogistik clever nutzen

Im Projekt »Park_up« hat das Konsortium um Fraunhofer IAO, veloCARRIER und evopark in enger Zusammenarbeit mit APCOA Parking Deutschland eine Lösung für nachhaltige Citylogistik entwickelt. Das Konzept sieht vor, öffentlich zugänglichen Parkraum als Umschlagplatz für Lastenräder zu nutzen. Deutschlands größter Parkhausbetreiber APCOA setzt das Projekt in drei seiner zentralen Parkhäuser in Stuttgart um. Am 24. Juni stellen die Unternehmen das Projekt in der Stuttgarter Parkgarage Zeppelin-Carrée vor.

Innovative und nachhaltige Stadtlogistik braucht Platz. Dabei geht es nicht nur um Flächen für das Abstellen von Fahrzeugen, sondern auch um Parkflächen, an denen Sendungen von größeren auf kleinere Fahrzeuge, wie zum Beispiel Lastenräder, umgeschlagen und neu sortiert werden können. Diese Flächen sind jedoch in urbanen Räumen kaum verfügbar oder so teuer, dass Logistikunternehmen sich die Anmietung nicht leisten können. Gleichzeitig gibt es in innenstadtnahen Parkhäusern Stellflächen, die zu Zeiten, in denen Logistiker aktiv sind, nicht voll ausgelastet sind. Hier setzt die Idee des Forschungsverbundprojekts »Park_up« und APCOA an. Das laufende Projekt »Park_up« wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds (»mFUND«) mit insgesamt 1,710 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagt: »Das Projekt Park_up arbeitet daran, Parkhäuser zusätzlich für Logistikzwecke zu nutzen und damit optimal auszulasten. Davon profitieren alle Seiten. Der Paket-Umschlag auf Lastenräder ist ein wirtschaftlich erfolgversprechender, emissionsarmer und nachhaltiger Beitrag für die Lieferkette der Zukunft. Das durch den mFUND geförderte Projekt ist somit ein beeindruckendes Beispiel moderner City-Logistik und kann vielen anderen Städten in Deutschland zur Nachnutzung empfohlen werden.«

Freier Parkraum ist für Logistikzwecke flexibel nutz- und finanzierbar

Gemeinsam mit veloCARRIER, evopark und APCOA hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ein Modell entwickelt, wie öffentlich zugängliche Stellplätze temporär für Logistikzwecke angemietet werden können. Dazu sagt Raimund Rassillier, Geschäftsführer eines führenden Stuttgarter Lastenradkurierdienstes: »Die Park_up-Lösung ist für uns ideal. Wir brauchen vor allem vormittags Flächen, um den Container-Umschlag auf unsere Lastenräder vorzunehmen. Dazu sind Parkplätze, die wir bedarfsgerecht anmieten, sehr gut geeignet. Denn das dauerhafte Anmieten einer zentral gelegenen Gewerbefläche wäre für ein Logistikunternehmen finanziell nicht darstellbar.«

Ein wichtiger Kern der Unternehmensstrategie von APCOA ist es, Parkraum mit innerstädtischer Logistik intelligent zu verbinden. Entsprechend passt »Park_up« hervorragend zur Unternehmensausrichtung, wie Detlef Wilmer, Geschäftsführer der APCOA PARKING Deutschland GmbH, erläutert: »Durch unsere Plattform APCOA FLOW haben wir die Möglichkeit, integraler Bestandteil innerstädtischer Logistikprozesse zu werden.« Philipp Schnorbach Business Director von evopark erläutert dazu: »Wir haben für das Projekt »Park_up« ein Websiteportal entwickelt, über das Logistikunternehmen einfach und bequem online Stellplätze reservieren können«.

Algorithmen berechnen Preise je nach Umwelt-, Wetter- und Verkehrsdaten

Ein Display an der Parkfläche signalisiert dem Autoverkehr, dass der Platz gebucht ist. Außerdem liegt dem Ganzen ein flexibles und dynamisches Preissystem zu Grunde, welches neben der Auslastung weitere Faktoren, wie zum Beispiel die allgemeine Verkehrslage berücksichtigt. Dazu Dr. Bernd Bienzeisler, Projektleiter am Fraunhofer IAO: »Das Thema dynamische Bepreisung von Parkflächen ist ein Mega-Thema für die Verkehrssteuerung und für die Förderung nachhaltiger Mobilität. Wir arbeiten deshalb an Algorithmen für Preismodelle, die in der Lage sind, Umweltdaten, Wetterdaten und Verkehrsdaten bei der Preisfindung zu berücksichtigen.«







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