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06.06.2019 Immobilien-Investmentmarkt: Öfter allein statt im Paket

Savills hat den deutschen Investmentmarkt im Mai 2019 untersucht und die Zahlen im aktuellen Market in Minutes detailliert zusammengestellt. Die Keyfacts auf einen Blick:

• Mit 784 Mio. Euro war Hannover in den letzten zwölf Monaten die acht-umsatzstärkste Stadt am Gewerbeinvestmentmarkt – im Fünf-Jahres-Mittel erreichte sie nur Rang 11
• In den letzten zwölf Monaten fanden etwa 2.170 Gewerbetransaktionen statt – der niedrigste Wert seit Juli 2015 und 5,0 % unter dem Vorjahreswert
• Bei 132.400 Euro lag der Durchschnittspreis der in den letzten zwölf Monaten gehandelten Wohnungen und somit etwa 7,4 % höher als vor einem Jahr.

Der seit Jahresbeginn anhaltende Negativtrend beim Transaktionsvolumen von Gewerbe- und Wohnimmobilien hat sich im Mai weiter verstärkt. Im vergangenen Monat wurden Immobilien für etwa 3,0 Mrd. Euro gehandelt (Tab. 1). Ein derart geringes Transaktionsvolumen wurde zuletzt im August 2014 registriert. Das rollierende Volumen der letzten zwölf Monate summierte sich auf etwa 71,8 Mrd. Euro und ging gegenüber dem Vormonat um 3,5 % zurück (Abb. 1).

In den letzten zwölf Monaten entfielen weniger als 35 % des Transaktionsvolumens auf Portfoliotransaktionen. Einen geringeren Volumenanteil von Immobilienpaketen gab es zuletzt im Juli 2011. Während am Gewerbeimmobilienmarkt rund 27 % des Zwölf-Monats-Volumens auf Portfolios entfielen, betrug der Anteil am Wohnimmobilienmarkt (nur Transaktionen ab 50 Wohnungen) etwa 68 %. Zum Vergleich: Bis ins Jahr 2015 hinein betrug der Portfolioanteil am Wohninvestmentmarkt noch um die 90 %. Das rollierende Zwölf-Monats-Volumen von Gewerbeportfolios ging gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um etwa 8 % zurück, während bei Wohnungsportfolios sogar ein Rückgang um 32 % zu verzeichnen war.

Im Hinblick auf die Produktverfügbarkeit von Portfolios wiesen der Gewerbe- und Wohnimmobilienmarkt zuletzt unterschiedliche Tendenzen auf. Während in den letzten zwölf Monaten etwa 11 % mehr Gewerbeportfolios gehandelt wurden als noch vor einem Jahr, ging die Zahl der Wohnungsportfolios um ein Drittel zurück. Die gehandelten Gewerbeportfolios waren jedoch deutlich kleiner als noch vor einem Jahr. So sank die durchschnittliche Transaktionsgröße um rund 17 % auf rund 95 Mio. Euro. Im gleichen Zeitraum stieg die Durchschnittsgröße der Wohnungsportfolios geringfügig (+ 2 %) auf circa 78 Mio. Euro an.

Am Wohnimmobilienmarkt ist der Bedeutungsrückgang von Portfolios vor allem damit zu erklären, dass die Zahl großer Unternehmensübernahmen durch die Wohnimmobilien-AGs in den letzten vier Jahren abgenommen hat. Insgesamt dominierten in den letzten Jahren vor allem Langfristkäufer mit einer Buy-and-Hold-Strategie den Markt, weshalb die Verfügbarkeit großer Portfolios deutlich abgenommen hat.

Am Gewerbeinvestmentmarkt hat sich hingegen die Zusammensetzung der Portfolios deutlich verändert. In den letzten zwölf Monaten entfielen auf Industrie- und Logistikportfolios rund 21,2 % des Volumens. Sie übertrafen damit die Bedeutung von Büroportfolios auf die 21,1 % des Volumens entfielen. Im Fünf-Jahres-Mittel betrugen die Anteile noch 17,6 % bzw. 25,1 %. Handelsimmobilienportfolios hatten mit etwa einem Drittel weiterhin den größten Volumenanteil am Gewerbeportfoliomarkt. Hierbei standen zunehmend Pakete mit starkem Lebensmittelanker im Fokus der Investoren. Auch der strukturell wachsende Markt für Pflegeimmobilien verzeichnete eine deutlich steigende Investmentaktivität. Für den weiteren Jahresverlauf deutet sich an, dass der Volumenanteil der Nutzungsarten Logistik, Pflege und Lebensmitteleinzelhandel weiter zunimmt.








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