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27.02.2019 Umfrage: Bevölkerung steht hinter Bestellerprinzip

Bei ihrer aktuellen Forderung, das Bestellerprinzip auf den Immobilienkauf anzuwenden, erhält Bundesjustizministerin Katarina Barley breite Unterstützung aus der Bevölkerung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Beratungs- und Vermittlungsportals Baufi24.de. Die repräsentative Befragung ergab, dass rund 74 Prozent den Vorschlag begrüßen, dass beim Kauf und Verkauf von Immobilien derjenige den Makler zu zahlen habe, der ihn beauftragt.

Experte rechnet nicht mit Preisexplosion

Auch Stephan Scharfenorth, Immobilienexperte des Onlineportals Baufi24.de sähe die Einführung des Bestellerprinzips postiv. „Wer bestellt, bezahlt – das ist in anderen Ländern vollkommen normal“, äußert sich Scharfenorth. Anders als der Ring Deutscher Makler glaubt er nicht an einen Anstieg der Immobilienpreise. Die Befürchtung, Verkäufer könnten die Marklerprovision in alter Höhe auf den Kaufpreis anrechnen, teilt er nicht. „Im Vermietungsgeschäft konnten wir bereits sehen, dass die Einführung des Bestellerprinzips nicht zu einer massiven Preissteigerung zulasten der Mieter geführt hat“, hält Scharfenorth dagegen und ergänzt: „Ich rechne damit, dass mit der Einführung des Bestellerprinzips mehr Verkäufer in Eigenregie ihre Immobilien vermitteln werden oder alles daran setzen, die Provision zu reduzieren“, so Scharfenorths Prognose.

Kommunen in der Verantwortung

Die öffentliche Diskussion, um die finanzielle Entlastung von Käufern allein auf dem Rücken der Makler auszutragen, hält Scharfenorth jedoch für zu einseitig: „Die Politik macht sich unglaubwürdig mit der Forderung nach bezahlbarem Wohnraum, während Kommunen Privatkäufern gleichzeitig rund sechs Prozent Grunderwerbsteuer abnehmen und damit den Immobilienpreis zusätzlich erhöhen“. Stattdessen zeige sich laut des Experten: „Die Kommunen gehören zu den Gewinnern steigender Immobilienpreise“ so Scharfenorth. Auswertungen des statistischen Bundesamten Destatis belegen, dass sie von höheren Immobilienpreisen maßgeblich profitieren. „Allein von 2015 bis 2017 sind die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer um über 16 Prozent gestiegen. Hier sollte die Politik ansetzen, wenn eine ernstgemeinte Entlastung der Bevölkerung das Ziel sein soll“, fordert Scharfenorth.









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