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24.01.2019 Hamburg: Deals über 2,2 Mrd. trotz hoher Preise und geringer Rendite

Im ersten Halbjahr 2018 wurden in der Hansestadt große Immobilien-Transaktionen im Wert von 2,2 Mrd. Euro abgeschlossen, zeigt eine PwC-Studie / Das entspricht einem Zuwachs von 70 Prozent / Zu den größten Deals zählten der Verkauf des Springer Quartiers, des Olympus Campus und des Sumatrakontors / Trotzdem drücken hohe Preise weiterhin auf die Dynamik / In den Top-Lagen beträgt die Rendite nur noch 3 Prozent Düsseldorf, 24. Januar 2019. Auf dem Hamburger Immobilienmarkt herrscht trotz hoher Preise und geringem Verkaufsinteresse wieder mehr Bewegung. Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden große Transaktionen im Gesamtwert von 2,2 Milliarden Euro abgeschlossen, zeigt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Kooperation mit dem Urban Land Institut – ein Zuwachs von fast 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Fast 900 Mio. Euro entfielen dabei auf die drei größten Deals, nämlich das Springer Quartier in der Innenstadt, den im Bau befindlichen Olympus Campus in Hammerbrook sowie das Sumatrakontor am Überseeboulevard.

„Auf dem Hamburger Immobilienmarkt zeigt sich mittlerweile ein auf den ersten Blick widersprüchliches Bild“, sagt Susanne Eickermann-Riepe, Leiterin Real Estate bei PwC. „Obwohl die boomende Stadt für professionelle Investoren eigentlich hochinteressant sein müsste, hat sich das Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren nur noch mäßig entwickelt, weil die aufgerufenen Preise in vielen Fällen schlicht zu hoch sind.“ Vor diesem Hintergrund sei der Anstieg des Deal-Volumens im ersten Halbjahr 2018 fast unerwartet gekommen. „Die Renditen in den Top-Lagen sind mit 3 Prozent nicht mehr wirklich attraktiv, selbst wenn man steigende Mieten erwartet“, so Eickermann-Riepe weiter. „Wenn sich zu diesen Konditionen trotzdem Käufer finden, dann handelt es sich meist um Investoren mit hohem Sicherheitsbedürfnis“. Typisches Beispiel: Einer der beiden neuen Besitzer des Olympus Campus ist ein regionales deutsches Ärzte-Versorgungswerk.

Warum Hamburg im europaweiten Ranking weiter zurückgefallen ist Tatsächlich hat Hamburg seinen zwischenzeitlichen Status als zweitattraktivster europäischer Immobilienmarkt hinter Berlin mittlerweile wieder eingebüßt. Diese Platzierung hatte die Hansestadt bei den Untersuchungen in den Jahren 2016 und 2017 erreicht – auch weil viele Investoren damals im Zuge des Brexit-Votums gezielt nach Anlagemöglichkeiten im „sicheren Hafen“ Deutschland suchten. „An der Grundkonstellation hat sich zwar nicht viel geändert. Allerdings gilt der deutsche Immobilienmarkt bei manchen internationalen Investoren inzwischen als so hochpreisig, dass sie sich auf der Suche nach höheren Renditen wieder vermehrt außerhalb Deutschlands umsehen“, erläutert PwC-Expertin Eickermann-Riepe. Die Folge: Als attraktivste europäische Stadt gilt aus Investoren-Perspektive mittlerweile Lissabon, nicht zuletzt, weil sich die südeuropäische Wirtschaft in jüngerer Vergangenheit von der Schuldenkrise ein wenig erholt hat und die Stadt gemeinhin als angesagt gilt.

Hamburg hat nach Rang sechs im Vorjahr zwar in diesem Jahr einen weiteren Platz im europaweiten Ranking eingebüßt, belegt aber unter den deutschen Städten hinter Berlin und Frankfurt immerhin noch Platz drei. „Hamburg ist eine der attraktivsten Metropolen in Europa und die hohe Lebensqualität spiegelt sich natürlich auch auf dem Immobilienmarkt wider“, ergänzt Thorsten Dzulko, Leiter des PwC-Standorts in der Hansestadt. Tatsächlich gehört Hamburg laut den beiden maßgeblichen globalen Studien von Mercer und dem Economist zu den 20 lebenswertesten Städten weltweit. „Gleichzeitig sind die steigenden Preise eine große Herausforderung, gerade für die mittelständischen Betriebe und Start-ups in der Stadt. Denn für sie wird nicht nur der Büroraum teurer – auch die Gehälter der Mitarbeiter müssen am Ende mit den Mieten Schritt halten können.“







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