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18.01.2019 Bayerische Börse: Sustainable Finance ist mehr als grün

Eine an den Nachhaltigkeitskriterien environmental, social und governance ausgerichtete Kapitalanlage nimmt an Bedeutung zu. Die EU-Kommission hat einen eigenen Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ entworfen. Er will privates Kapital in nachhaltigere Investitionen umlenken und dafür das Finanzsystem umfassend umgestalten. Für Andreas Schmidt, Vorstand der Bayerischen Börse AG, läuten die Alarmglocken: „Für mich sieht es sehr danach aus, dass unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit andere Ziele verfolgt werden.“ Schmidt warnte auf der diesjährigen Jahreseröffnungsbörse der Bayerischen Börse AG davor, dass die Mitarbeiter in den europäischen Aufsichtsbehörden immer mehr Einfluss auf die unternehmerische Freiheit und Verantwortung der einzelnen bekommen sollen.

ESG – environmental, social und governance, sind Grundsätze, nach denen nachhaltig orientierte Unternehmen handeln sollen. Unter diesem Motto stand die Jahreseröffnungsbörse der Bayerischen Börse im Palais Lenbach. Andreas Schmidt betonte in seiner Rede vor rund 300 Gästen aus der Finanz-Community: „Die Finanzbranche soll weiter mit detaillierten Regelungen drangsaliert werden, neue aufsichtsrechtliche Befugnisse werden geschaffen und Mittel für zusätzliche Planstellen in den Behörden bereitgestellt.“ Wenn Anreize statt Verbote zum Einsatz kommen, werden sie oft falsch gesetzt. So darf es nicht sein, dass etwa bei der Kreditvergabe für „grüne Investitionen“ Banken weniger Sicherheiten zurücklegen müssen. Einen solchen „Green supporting Faktor“ hält Andreas Schmidt für Unsinn. „Zum Schutz der Finanzmarktstabilität kommt es allein auf das Ausfallrisiko an und nicht auf ein grünes Label“, so Schmidt wörtlich. Ein Blick durch die grüne Brille darf die Finanzmarktstabilität – ein Wert für sich – nicht konterkarieren oder verwässern, so dass dadurch neue Risiken im Finanzsystem entstehen.

Neben dem Generalthema ESG betonte Börsenvorstand Schmidt die Leistungen der Bayerischen Börse im Jahr 2018. Auf den zwei Börsenplätzen Börse München und gettex werden inzwischen über 240.000 Wertpapiere betreut. Auf gettex ist HSBC als neuer Market Maker für Anlage- und Hebelprodukt aktiv. Außerdem wurden die österreichische DADAT Bank, mwb fairtrade und Steubing an gettex angeschlossen. Die traditionsreiche Hafnerbank aus Augsburg sowie ICF wurden als Direktkunden bei Börse München (MAX-ONE) angedockt.

Neun Neuzugänge – darunter eine Anleihe – auf m:access und inzwischen 61 gelistete Unternehmen in diesem Segment zeigen, dass m:access die deutsche Börse für den Mittelstand ist. Die Marktkapitalisierung liegt inzwischen bei insgesamt etwa 11 Mrd. Euro; mehr als 30.000 Beschäftigte sind in den m:access-Unternehmen tätig.









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