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07.12.2018 Serviced Apartments: Trend zu mehr Einheiten und größeren Objekten

Bislang zählt das Segment im Durchschnitt 57 Serviced-Apartment-Einheiten, aktuell sind Projekte mit bis zu 600 Einheiten in der Pipeline. Angetrieben von der hohen Nachfrage nach Serviced Apartments und dem Trend zu Mikroapartments, Markenbildung und Mixed-Use-Konzepten entstehen derzeit mit steigender Tendenz Projekte mit einer hohen Zahl an Einheiten. „Als sich das Segment bis vor wenigen Jahren noch in der Nische bewegte, bestimmten Marktteilnehmer mit vergleichsweise kleinen Häusern und flächenmäßig größeren Einheiten mit oft abgetrennten Schlafbereichen den Markt“, erläutert Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentservice. „Der große Bedarf einerseits und die hohen Immobilienpreise andererseits haben im Segment das Denken in großen Objekten mit vielen Einheiten, vor allem mit Studios und Mikroapartmentgrößen von unter 25 m², formiert. Das wird den Markt nachhaltig prägen.“

Auch wenn sich bei den klassischen Apartmenthäusern mit durchschnittlich 49 Serviced-Apartment-Einheiten, laut Marktreport 2018 von Apartmentservice, wenig geändert hat. Die Aparthotels und die wohnwirtschaftlichen Projekte bringen mit ihren steigenden Marktanteilen in den nächsten Jahren viel Bewegung ins Segment. Schon heute zählen Aparthotels 65 Einheiten pro Haus. Bei Häusern mit Mikroapartments sind es im Durchschnitt bereits 81 Einheiten je Objekt (Stand April 2018). Beispielhaft für diesen Trend sind das gerade eröffnete sylc. Apartmenthotel in Hamburg mit fast 350 Einheiten oder das The Flag Frankfurt Westend mit 230 Einheiten, das 2019 eröffnet wird. Der Serviced-Apartment-Anbieter iPartment wird im Zuge seiner zahlreichen Neueröffnungen bis 2020 die Zahl seiner Einheiten von aktuell bis 73 Einheiten pro Haus auf bis zu 176 Einheiten pro Haus erhöhen.

In München planen in den nächsten Jahren unter anderem FirstSleep (366 Einheiten) und My Home (331 Einheiten) Neueröffnungen. Insbesondere in den Großstädten Berlin, Frankfurt am Main und München ist das Wachsen durch große Häuser trendbestimmend. Schon jetzt decken die drei Metropolen, laut Marktreport 2018, mit aktuell 15.541 Einheiten 47 Prozent des gesamten Angebots in Deutschland ab. Bis 2020 stellen München, Frankfurt und Berlin noch weitere 10.043 Einheiten dem Markt zur Verfügung.

Die steigende Zahl an Serviced-Apartment-Einheiten in einem Haus ist vor allem auch das Ergebnis des hohen Apartmentbedarfs heute und morgen sowie gestiegener Baukosten. „Bis 2020 gibt es in Deutschland ein Defizit von 25.000 Ein-Zimmer-Wohnungen“, stellte Anett Gregorius jüngst auf Basis des Gutachtens von IW Köln 2017 auf ihrer Fachtagung SO!APART heraus. „Der aktuelle Wohnungsbau kann die Nachfrage nach Single-Wohnungen im Zuge der Urbanisierung, des flexiblen Arbeitsmarkts und der deutlich erhöhten Baupreise nicht abdecken. Serviced Apartments erweisen sich für viele Investoren, Entwickler und Betreiber in Form erhöhter Angebotskonzentrationen in einem Objekt als ideale Lösung – vor allem auch für die Wohnwirtschaft, die naturgemäß meist in größeren Einheitenzahlen denkt.“

Bewegt sich das Segment damit mehr in Richtung Masse- und Mainstream-Angebot statt Qualität?

„Das würde ich so nicht sagen,“ sagt Anett Gregorius, „auch wenn wir in vielen Objekten eine große Effizienz hinsichtlich Fläche, Ausstattung und Marken-Rollout feststellen können. Das Segment profitiert weiterhin davon in hohem Maße – allerdings unter zwei Bedingungen: wenn von Beginn an die jeweilige Konzeptausrichtung und Zielgruppe fokussiert werden. Und: wenn die Themen Individualität, Wohnlichkeit und ,menschelnder Service' als Seele von Serviced Apartments weiter stark genug gelebt werden.“








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