News RSS-Feed

09.11.2018 Outletcity Metzingen: Nummer 1 der Fabrikverkaufszentren in Europa

Es handelt sich bislang gestalterisch und architektonisch nicht gerade um eine Schönheit, jedenfalls was wesentliche Teilbereiche anbelangt: die Outletcity in der schwäbischen Kleinstadt Metzingen. Auch das meist in die vorgefundene Bebauung eingefügte Flächenkonzept der Shops kann sich kaum mit professionellen Vorbildern auf der „Grünen Wiese“ messen. Zwischen den Geschäftslagen verlaufen Ortsdurchfahrten, die Orientierung ist ohne Hinweisschilder und Shopplan eine gewisse Herausforderung. Aber die Outletcity ist nicht nur das älteste und mit Abstand flächengrößte Fabrikverkaufszentrum Deutschlands, wird nun seit einigen Jahren gestalterisch aufgemöbelt und derzeit nochmals um 10.000 m² erweitert. Sie kann vor allem mit einem ganz bestimmten Pfund wuchern: um den traditionellen Fabrikverkauf von Hugo Boss hat sich ein Besatz an prominenten Markenherstellern angesammelt, um den die Outletcity weithin beneidet wird. Hier gibt sich das who-is-who der Top-Marken ein Stelldichein. Dass neben dem exklusiven Markenangebot auch der wirtschaftliche Erfolg im Schwabenland zuhause ist und die Kassen der Outlet Stores in Metzingen besonders häufig klingeln, war bislang ein offenes Geheimnis der Branche und wird nun durch die Mieter bestätigt: die Outletcity hat in diesem Jahr den Spitzenplatz der wirtschaftlich erfolgreichsten Fabrikverkaufszentren in Europa erobert und damit den bisherigen Seriensieger, das McArthurGlen Designer Outlet in Roermond (Niederlande), abgelöst.

Nach 10 Jahren führt erstmals ein deutsches Outlet Center das Ranking an

Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Outlet Centre Performance Report Europe 2018“, welcher nun bereits im 10. aufeinander folgenden Jahr gemeinsam von den Forschungsbüros ecostra (Wiesbaden, Deutschland) und magdus (Troyes, Frankreich) erstellt wird. Der Report basiert auf der Befragung von internationalen Markenherstellern zur wirtschaftlichen Performance ihrer Läden in Outlet Centern in Europa. In diesem Jahr haben insgesamt 76 Markenhersteller teilgenommen, welche ein Portfolio von etwa 120 Marken führen und für insgesamt mehr als 1.200 Outlet Stores in den europäischen Fabrikverkaufszentren stehen. An zweiter Stelle im Ranking der erfolgreichsten Center liegt der Vorjahressieger, das von McArthurGlen entwickelte und betriebene Designer Outlet Center in Roermond (NL). An dritter Stelle hat sich erstmals ein spanisches Center platziert; das im Management von Value Retail befindliche Las Rozas Village mit einem Standort im nördlichen Speckgürtel der spanischen Hauptstadt Madrid.

In Südeuropa herrscht verschiedentlich der „Outlet-Blues“

Während die Top 10 der wirtschaftlich erfolgreichsten Outlet Center sich allein über 7 europäische Länder verteilen und auch in den Top 20 nur Deutschland mit 5 Standorten etwas stärker vertreten ist, finden sich im Tabellenkeller meist Center-Standorte in Südeuropa. Unter den aus Mietersicht am schlechtesten performenden 20 Standorten in Europa befinden sich allein 12 in südeuropäischen Ländern. Die „rote Laterne“ bekommt in diesem Jahr aber das Outlet Center „Marques Avenue Troyes Mode“ im französischen Saint-Julien-les-Villas, etwa 150 km südöstlich von Paris. An zweitletzter Stelle folgen mehrere Standorte mit identischer Bewertung: das „Usines Center Paris Outlet“ im französischen Gonesse-Roissy, „Shopin Brugnato 5 Terre Outlet Village“ in Italien, das „One Fashion Outlet“ im slowakischen Voderady pri Trnave und „Clarks Village“ im britischen Street, südlich von Bristol. Das „Marques Avenue Troyes Mode“ ebenso wie „Clarks Village“ befanden sich noch vor einiger Zeit im Mittelfeld des Rankings, haben aber auf Grundlage der eingegangenen Mieter-Bewertungen in den letzten Jahren eine kontinuierliche Negativentwicklung hinnehmen müssen. Die Gründe für einen solchen Abstieg können unterschiedlicher Natur sein und sind nur im Einzelfall festzumachen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die zwischenzeitlich hohe Standortdichte und somit starke Wettbewerbsintensität gerade in diesen Ländern einen entsprechenden Einfluss gehabt hat.

Das Betreiber-Ranking: Holy AG Top in der Vermietung, McArthurGlen siegt in den Kategorien Management und Marketing

Die befragten Markenhersteller wurden auf Grundlage ihrer Erfahrungen an den einzelnen Standorten ebenfalls gebeten, die Leistungsstärke der Betreiber von Outlet Center zu bewerten. In der Kategorie „Vermietung“ konnte die Holy AG reüssieren, welche mit der Outletcity Metzingen ja bereits den Spitzenplatz unter den europäischen Fabrikverkaufszentren erreichte und offensichtlich auch eine besondere Kompetenz in der Vermietung besitzt. In den anderen Kategorien „Management“ und „Marketing“ wurde jeweils der europäische FOC-Marktführer McArthurGlen auf den 1. Platz gewählt.
?
Standortexpansion nimmt wieder Fahrt auf. Deutschland weiterhin bedeutendster Zielmarkt

Nachdem die Markenhersteller im Jahr 2017 bei der Expansion der Outlet-Standorte etwas auf die Bremse getreten haben und mit durchschnittlich 2,7 Läden pro Marke die Expansionsziele nach unten justierten (2016 noch 3,2 Läden pro Marke), wird nun wieder verstärkt auf das Gaspedal getreten: in den nächsten 12 Monaten wollen die Hersteller im Mittel 3,7 Outlet-Stores neu eröffnen. Auf der anderen Seite sollen aber auch schlecht performende Standorte geschlossen werden und so das Outlet-Portfolio bereinigt werden. Hier planen die Hersteller durchschnittlich 1,2 Ladenschließungen pro Marke (Vorjahr: 1,0 Läden). Aus dem Saldo zwischen geplanten Neueröffnungen und geplanten Schließungen ist somit eine weitere Erhöhung der Anzahl der Outlet Stores zu erwarten. Zielland ist dabei vor allem Deutschland. 58,2 % (Vorjahr: 57,1 %) aller Befragten wollen hier weitere Outlet Stores eröffnen. An zweiter Stelle folgt Frankreich gleichauf mit dem Vereinigten Königreich (jeweils 25,4 %), wobei aber die Nachfrage vor allem in Frankreich gegenüber dem Vorjahr (37,1 %) deutlich nachgelassen hat.

Umsatzbedeutung der Outlet Stores für die Marken steigt weiter an

Angetrieben wird die Standortexpansion insbesondere durch die bessere Profitabilität der Outlet Stores gegenüber anderen Vertriebskanälen. Nach Angaben der befragten Markenhersteller liegt der wirtschaftliche Ertrag bei den Outlet Stores bezogen auf ein Spektrum von 1 (= deutlich besser) bis 5 (= deutlich schlechter) mit einem Wert von 1,99 deutlich über dem Ertrag, welche aus eigenen Markenstores in den innerstädtischen Geschäftsstraßen erzielt wird (3,00) und liegt auch besser als der Ertrag aus den eigenen Online-Shops (2,51). Gegenüber den Ergebnissen der Vorjahre hat sich der Abstand der Outlet Stores zu den anderen Vertriebskanälen in dieser Hinsicht nochmals vergrößert. Damit wird auch deutlich, dass Outlet Stores für die Markenhersteller zunehmend als Profitcenter fungieren und deren ursprüngliche Funktion als Abflussventil für 2. Wahl, Retouren etc. in den Hintergrund tritt.









Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!