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18.10.2018 Trendwende oder nur ein Ausreißer? Kredithöhe wieder rückläufig

Anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein Privatkunden AG, über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland.

Es geht wieder bergab: Kredithöhe sinkt, Standardrate auch

Im September profitieren Kreditnehmer erneut von besonders günstigen Zinskonditionen. Die Standardrate sinkt mit 454 Euro auf den tiefsten Stand seit März 2017. Diese durchschnittliche monatliche Rate wird für einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf errechnet. Ihren absoluten Tiefpunkt von 419 Euro erreichte sie im Oktober 2016.

Eine weitere positive Entwicklung für Hauskäufer und Bauherren: Sie benötigen für die Finanzierung ihrer Immobilie im September ein geringeres Darlehen als noch im Vormonat. Nach dem Rekordhoch von 230.000 Euro im August beträgt die durchschnittliche Darlehenshöhe aktuell 228.000 Euro und sinkt damit zumindest leicht. Bereits seit Juni 2016 bewegt sich die Kredithöhe durchgängig oberhalb der 200.000-Euro-Marke: eine Folge der steigenden Immobilienpreise.

Grundsolide Baufinanzierungen: Tilgungssatz steigt, Beleihungsauslauf sinkt

Auch der Blick auf die durchschnittliche Tilgung und den Beleihungsauslauf zeigen eine positive Entwicklung: Der Tilgungssatz steigt auf 2,8 Prozent. Gleichzeitig sinkt der Beleihungsauslauf, also der Anteil des Immobilienwertes, der durch einen Kredit und nicht durch eigene Mittel finanziert wird. Beides zusammen spricht für sehr solide Finanzierungen, denn: Je höher die Tilgung, desto schneller zahlen Kreditnehmer ihr Darlehen zurück. Und: Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto mehr Eigenkapital bringen die Bauherren und Käufer im Schnitt in ihre Finanzierung ein.

Weniger Interesse an Forward-Darlehen

Die meisten Immobilien in Deutschland werden mit einem Annuitätendarlehen finanziert – und das nicht nur im September. Bereits seit Mai 2018 liegt der Anteil der Annuitätenkredite bei über 80 Prozent. Forward-Darlehen pendeln sich derweil unterhalb der 10-Prozent-Marke ein. Mit Forwards lassen sich die aktuellen Zinsen gegen einen Aufschlag bis zu fünf Jahre im Voraus für die Anschlussfinanzierung sichern. Diese Möglichkeit ist vor allem dann interessant, wenn stark steigende Zinsen erwartet werden. Auch KfW-Darlehen spielen weiterhin eine relativ geringe Rolle: Ihr Anteil macht im September nur noch 3,34 Prozent aus.









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