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01.10.2018 Büromarkt Frankfurt leicht über Vorjahresniveau

Der Flächenumsatz auf dem Frankfurter Büromarkt liegt mit rund 458.600 m² gut 5 % über dem schon sehr guten Vorjahresniveau. Die Anzahl der Abschlüsse mit 600 Mietverträgen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht.

Gute Nachfrage in vielen Größen

Neben den beiden Großdeals haben auch andere Flächenklassen sehr gute Umsätze erzielt. Im dritten Quartal 2018 hat die Commerzbank AG einen Mietvertag über rund 36.100 m² im Cielo in der Theodor-Heuss-Allee 100-104 abgeschlossen. Anfang des Jahres hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) knapp 24.000 m² in einem Projekt im Europaviertel entschieden. Gut 15 % mehr Fläche wurde im Segment 5.000 m² bis 10.000 m² abgeschlossen und sogar knapp 30 % mehr Fläche wurden im Bereich 500 m² bis 1.000 m² vermietet.

Finanzdienstleister und Co-Worker dominieren den Markt

„Neben den für Frankfurt üblichen Finanzdienstleistern, wurden auch in diesem Jahr viele größere Mietverträge von Co-Working-Anbietern geschlossen. In Frankfurt waren das bis jetzt knapp 50.000 m².“ erklärt Oliver Schön, Geschäftsführer von blackolive. „Co-Worker mieten meist Flächen in guten Lagen und hochwertigen Objekten an, jüngste Beispiele sind die Anmietungen von Regus Spaces über mehr als 9.000 m² im Global Tower und über 6.500 m² im Omniturm.“ führt Schön aus. Die meisten Abschlüsse tätigten zwar nach wie vor Beratungsunternehmen, gegenüber demselben Vorjahreszeitraum hat sich ihr Flächenumsatz allerdings fast halbiert. Fast 40 % des gesamten Flächenumsatzes konnte wieder der Central Business District (CBD) für sich verbuchen. Dies ist umso bemerkenswerter, da keiner der Großabschlüsse in diesem Gebiet erfolgte. Die Co-Worker haben einen nicht unerheblichen Anteil daran, rund 80% der von ihnen angemieteten Flächen befinden sich im CBD.

Anhaltender Leerstandsabbau

Die gute Nachfrage gepaart mit den sehr geringen Fertigstellungszahlen bei hohe Vorbelegungsquoten haben wenig überraschend zu einem weiteren deutlichen Rückgang des Leerstandes geführt. Die Leerstandsquote liegt aktuell bei 7,23 %. Nachdem das Jahr 2017 mit einem Fertigstellungsvolumen von nur knapp über 80.000 m², wovon fast alle zum Jahresende vermietet waren, dem Markt also kaum Flächen zugeführt haben, entspannt sich die Lage 2018 nur langsam. In 2018 werden etwa 110.000 m² fertiggestellt, wovon aktuell schon mehr als Dreiviertel vermietet sind. In den beiden kommenden Jahren werden allerdings pro Jahr mehr als 200.000 m² auf den Markt kommen, die Vorbelegungsquoten liegen Stand heute bei leicht über 50 %. „Wir erleben einen gesunden Markt auf dem Mieter immer noch ein gutes Angebot vorfinden, wenngleich die Mietpreise steigen und die Suche schwieriger wird.“ erläutert Schön. „Die Verknappung des Angebots ist bei weitem nicht so dramatisch wie in Berlin oder München. Aber die deutlich gestiegen Anzahl spekulativer Projektentwicklungen hat sich als durchaus richtig erwiesen.“ fügt er hinzu. Manche Objekte stehen für eine Anmietung auf Grund von Umwidmung in Wohnraum oder als Hotel nicht mehr zur Verfügung, in diesem Jahr schon mehr als 100.000 m². Ob der guten Nachfrage zögern manche Eigentümer heute allerdings länger bis sie die Flächen definitiv vom Markt nehmen oder entscheiden sich sogar wieder um.

Mietpreisspirale dreht sich langsam weiter

Die Mieten gehen noch nicht wie auf dem Wohnungsmarkt buchstäblich durch die Decke, aber ein deutlicher Aufwärtstrend ist doch zu erkennen. Die Durchschnittsmiete liegt bei € 20,60/m² und damit um mehr als einen Euro höher gegenüber dem 3. Quartal 2017. Bei der Spitzenmiete ist der Anstieg noch deutlicher: Sie ist um drei Euro auf € 42,00/m² gestiegen. Die Abschlüsse in den sich im Bau befindlichen hochwertigen Türmen (Omniturm, Marienturm, Global Tower) und Projekten wie dem FOUR beispielsweise sind hierfür maßgeblich verantwortlich. Und auch wenn das Angebot (noch) gut ist, muss mit einem weiteren leichten Mietpreisanstieg gerechnet werden.

Fazit

Bis Jahresende dürften sich noch eine Reihe von Mietern finden, sodass ein Flächenumsatz von deutlich über 600.000 m² in greifbare Nähe rückt. Das Brexit-„Gespenst“ kehrt zumindest in der Presse zurück, da der Tag des Austritts näher rückt, auch wenn die Modalitäten des Austritts Ende März 2019 noch ungeklärt sind. Je nachdem wie sich die Verhandlungen also entwickeln, werden mehr oder weniger Arbeitsplätze in die EU verlegt werden. Es ist jedoch klar, dass nur so viele Arbeitsplätze wie absolut notwendig entstehen werden. „In den vergangenen Monaten haben wir allerdings keine Brexit-induzierten Abschlüsse verzeichnet.“ sagt Schön. Der Leerstand wird sich stabil auf dem niedrigen Niveau halten und perspektivisch auch noch weiter fallen. Die Mietpreise haben noch keinen Bodensatz erreicht, wenngleich auch nicht mit einer Explosion der Mietpreise zu rechnen ist, sind weitere moderate Steigerungen der Mieten vor allen Dingen in der Spitze sehr wahrscheinlich.








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