News RSS-Feed

28.09.2018 Neuer Rekordumsatz mit Green Buildings

Das Transaktionsvolumen mit zertifizierten Green Buildings belief sich 2017 bei den in die Analyse einbezogenen Single Deals auf knapp 7,92 Mrd. €. Damit wurde nicht nur das Vorjahresergebnis um 7 % übertroffen, sondern zum wiederholten Male eine neue Bestmarke erzielt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Die langfristig dynamische Entwicklung nachhaltiger Immobilien zeigt sich daran, dass der Durchschnitt der letzten zehn Jahre sogar um gut 80 % überboten wurde“, sagt Hermann Horster, Head of Sustainability der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Bezogen auf die knapp 38,9 Mrd. €, die bundesweit in Einzelobjekte investiert wurden, beläuft sich der Anteil zertifizierter Gebäude auf gut 20 %, womit er in etwa auf Vorjahresniveau liegt. Über die letzten fünf Jahre betrachtet, wurde bei Einzeltransaktionen ungefähr jeder fünfte Euro in nachhaltige Immobilien investiert.“

Der bereits in den Vorjahren zu beobachtende Trend zu großvolumigen und häufig prominenten Objekten hat sich 2017 fortgesetzt. Während 2014 Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich 56 % zum Umsatz beitrugen, hat sich dieser Anteil kontinuierlich auf gut 73 % im Jahr 2017 erhöht. Rechnet man noch Objekte zwischen 50 und 100 Mio. € hinzu, so sind es sogar annähernd 92 %. Vor diesem Hintergrund ist es keine Überraschung, dass sich das Geschehen überwiegend an den großen deutschen A Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) abspielt. Gut 88 % des Umsatzes mit zertifizierten Gebäuden wurden hier registriert. Am meisten investiert wurde in Frankfurt (2,56 Mrd. €), Berlin (2,40 Mrd. €) und Düsseldorf (710 Mio. €). Bekannte Beispiele sind die Zalando-Zentrale (DGNB) in Berlin oder der Vodafone Campus (LEED) in Düsseldorf.

Die bei Investments mit zertifizierten Gebäuden besonders aktiven Anlegergruppen haben sich über die Jahre kaum verändert. Nach wie vor sind es vor allem eigenkapitalstarke Core-Investoren, die hohe Anteile beisteuern. Gerade für diese Anleger stehen häufig neben der Erzielung einer angemessenen Rendite weitere Ziele im Vordergrund. Hierzu gehören beispielsweise eine langfristige Stabilität oder eben auch verantwortungsvolle und nachhaltige Investments. Den relativ betrachtet höchsten Anteil von Green Buildings an den eigenen Investments weisen Staatsfonds (96 %), offene Fonds (60 %), Pensionskassen (54 %) sowie gemeinnützige Institutionen und Stiftungen (34 %) auf. Das Ranking bezogen auf das absolute Transaktionsvolumen führen Pensionskassen an (21 %), gefolgt von offenen Fonds (17 %), Investment Managern (17 %) und Versicherungen (13 %).

Insgesamt knapp 1.600 zertifizierte Objekte – DGNB stabil, BREEAM weiter vor LEED

Die Zahl der zertifizierten Gebäude hat sich in den letzten Jahren stetig erhöht. Dieser Trend hat sich 2017 nicht nur fortgesetzt, sondern sogar noch einmal beschleunigt. Ende 2017 konnten bundesweit fast 1.600 Green Buildings erfasst werden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um fast 40 %, ausgelöst vor allem durch den wachsenden Anteil zertifizierter Objekte im Neubausegment. Neben den in der Vergangenheit dominierenden Bürohäusern (+27 %), holen insbesondere die übrigen Assetklassen spürbar auf. Demzufolge liegen die Zuwächse bei Retail-Objekten (+68 %), Hotels (+60 %) und Logistik (+38 %) noch deutlich höher. Damit fällt der Anteil zertifizierter Bürogebäude an allen Objekten mit 45 % erstmals unter die 50-%-Marke.

Die Zunahme nachhaltiger Objekte resultiert erfreulicherweise sowohl aus Neubauten als auch aus Bestandsobjekten. Den höchsten Stellenwert weisen nach wie vor Neubauvorhaben auf, deren Anteil am Gesamtbestand bei rund 69 % liegt. Bemerkenswert ist, dass zertifizierte Bestandsobjekte trotz einer absoluten Steigerung nur noch 31 % aller erfassten Gebäude ausmachen, nachdem sie 2015 mit 34 % ihren bisherigen Höchststand erreicht hatten. Dies kann auch als Indiz dafür gewertet werden, dass das Potenzial älterer Bestandsgebäude, bei denen sich eine nachträgliche Zertifizierung wirtschaftlich lohnt, nicht unbegrenzt ist.

Während das in Deutschland traditionell führende Label des DGNB in den letzten Jahren einige Marktanteile verloren hatte, war 2017 wieder eine leichte Aufwärtstendenz festzustellen. Gerade im Neubaubereich konnte die dominante Marktstellung mit einem Anteil von 83 % nicht nur gefestigt, sondern wieder etwas ausgebaut werden. Zweitwichtigstes Brand ist weiterhin BREEAM, vor dem amerikanischen Label LEED, das auf dem dritten Platz folgt. Bemerkenswert ist, dass bei der Bestandszertifizierung BREEAM an erster Stelle rangiert und auf einen Anteil von stolzen 58 % kommt.

Perspektiven

„Die Umsatzentwicklung mit einem neuen Investmentrekord für Green Buildings zeigt, dass zertifizierte Gebäude sich inzwischen bei bestimmten Investorengruppen als wichtiger Bestandteil des Portfolios etabliert haben. Bei Neubauobjekten in guten Lagen, insbesondere den Core-Objekten in den A-Städten, wird ein Nachhaltigkeitszertifikat inzwischen vorausgesetzt. Hierin ist auch der entscheidende Grund dafür zu sehen, dass die Anmeldungen zur Zertifizierung von Projekten erheblich zugenommen haben. Hiervon hat auch der Marktführer in Deutschland, die inzwischen internationalisierte DGNB, profitiert. Der Trend steigender Anteile zertifizierter Objekte, vor allem im Neubausegment, wird sich deshalb auch in den nächsten Jahren fortsetzen“, erklärt Hermann Horster.







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!