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17.09.2018 Deutschland mit 22 % nach Großbritannien Hauptzielmarkt für Asiaten

Die Kaufaktivität chinesischer Investoren ging in den ersten fünf Monaten 2018 um 30 % gegenüber dem Vorjahreswert auf nur noch 7 % Marktanteil zurück. Zudem rücken vermehrt Produkte alternativer Assetklassen in den Fokus chinesischer Anleger: Während bisher Trophy Assets ganz oben auf der Liste standen, interessieren sie sich aktuell insbesondere für Objekte in Wachstumsbranchen wie Rechenzentren, Logistik- und Pflegeimmobilien. Infolgedessen werden institutionelle Investoren wie der Chinese Sovereign Wealth Fund (CIC) auf dem europäischen Investmentmarkt aktiver.

Diesem starken Rückgang chinesischer Kapitalströme stehen jedoch auch vergleichsweise aktive Länder aus Fernost gegenüber. „In Bezug auf asiatische Investoren beobachten wir zwei wichtige Trends in Europa: Während einige Nationalitäten wie die Chinesen weniger investieren, haben andere bis Mai 2018 bereits das erste Halbjahr 2017 übertroffen. Dazu gehören auch Indien (111 Mio. Euro, 157 % im Vergleich zum 1. HJ 2017), Japan (185 Mio. Euro, 12 %) und vor allem die Republik Korea (7 %), die zwischen Januar und Mai insgesamt 1,18 Mrd. Euro investiert hat“, konstatiert Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills. Auf Singapur entfielen 27 % (ggü. 17 % im Vorjahr). Insbesondere koreanische Käufer weisen bei ihren Anlagestrategien eine größere Flexibilität auf und sind an neuen Standorten und Assetklassen in Europa interessiert. „Der zweite Trend, den wir beobachten, ist, dass Großbritannien zwar nach wie vor die erste Wahl bleibt, aber insbesondere Deutschland und Belgien einen Ausbau ihrer Marktanteile verzeichneten. Wir erwarten, dass Frankreich und die Niederlande im weiteren Jahresverlauf ebenfalls zulegen werden“, so Lemli weiter.

Savills zufolge konzentrieren sich über 95 % der asiatischen Immobilieninvestitionen in Europa auf sieben Märkte: Großbritannien, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Italien, Belgien und Spanien. Bis zum vergangenen Jahr betrug der britische Marktanteil im Fünf-Jahres-Mittel durchschnittlich ca. 76 %, gefolgt von Deutschland mit 11 %. Trotz der weiterhin vorhandenen Spitzenposition Großbritanniens ging der Anteil im laufenden Jahr 2018 auf 65 % zurück, während Deutschlands Anteil auf 22 % und Belgiens Anteil auf 11 % stiegen. In Deutschland waren im 1. Halbjahr 2018 Käufer aus Singapur mit einem Ankaufsvolumen von ca. 1,4 Mrd. Euro am aktivsten, gefolgt von südkoreanischen Käufern (ca. 0,3 Mrd. Euro). Insgesamt entfielen in diesem Zeitraum 8 % des Transaktionsvolumens mit deutschen Gewerbeimmobilien auf Käufer aus Asien (ca. 2,0 Mrd. Euro).

Eri Mitsostergiou, Director European Research bei Savills, prognostiziert: „Europa wird für asiatische Investoren ein attraktives Anlageziel bleiben. Dies liegt insbesondere in der expandierenden Wirtschaft, einer niedrigen Arbeitslosigkeit sowie einer robusten Nachfrage an den Vermietungsmärkten begründet. Wir erwarten, dass die Verlangsamung der chinesischen Investitionen unter den richtigen Bedingungen durch eine größere Vielfalt in Bezug auf die Herkunft des Kapitals und die geografische Verbreitung der Investitionsziele ausgeglichen wird.“







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