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30.08.2018 HSH Nordbank treibt Neuausrichtung entschlossen voran

Die HSH Nordbank hat ihre auf mehrere Jahre ausgerichtete Transformation weiter konsequent vorangetrieben und weist zum 1. Halbjahr 2018 ein zufriedenstellendes Ergebnis aus. Die operative Entwicklung, merkliche Kosteneinsparungen und Sanierungserfolge im Shipping mit entsprechender Auflösung von Risikovorsorge haben die erwartet hohen Belastungen im Zusammenhang mit der Privatisierung nahezu ausgeglichen. Die Kapital- und Liquiditätskennziffern der Bank festigen sich auf einem hohen Niveau.

„Nach dem Ende Februar erfolgten Signing ist die Privatisierung nun auf der Zielgeraden und alle Beteiligten arbeiten konzentriert auf den formellen Abschluss hin. In den vergangenen Monaten wurden hierfür wichtige Voraussetzungen geschaffen und ich bin überzeugt, dass wir im vierten Quartal eine erfolgreich privatisierte Bank sein werden. Wir treiben unsere Neuaus-richtung weiter entschlossen voran, hin zu einer effizienten Geschäftsbank mit einem profitablen, kundenorientierten Ansatz“, sagte Stefan Ermisch, CEO der HSH Nordbank.

Am 28.02.2018 hatten private, voneinander unabhängige Investoren einen Kaufvertrag für die HSH Nordbank unterzeichnet: Dies sind Cerberus European Investments LP, J. C. Flowers & Co. LLC, GoldenTree Asset Management L.P., Centaurus Capital LP und die BAWAG P.S.K. AG beziehungsweise von diesen initiierten Fonds.

Privatisierung belastet Konzernergebnis

Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf -1 (Vorjahreszeitraum: 173) Mio. Euro und wurde deutlich von Privatisierungseffekten geprägt, etwa von den im ersten Quartal gebildeten Rückstellungen für die vorzeitige Beendigung der Zweitverlustgarantie in Höhe von -100 Mio. Euro. Zuzüglich des laufenden Garantieaufwands haben sich die Belas-tungen aus der Garantie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf -158 (-80) Mio. Euro na-hezu verdoppelt. Zudem schlugen Restrukturierungskosten in Höhe von -31 (-25) Mio. Euro und die Jahresbeiträge für Bankenabgabe und Einlagensicherung in Höhe von -34 (-41) Mio. Euro zu Buche. Gegenläufig wirkten Erträge aus dem operativen Geschäft, weitere Einsparungen auf der Kostenseite und Auflösungen in der Risikovorsorge von 81 (-241) Mio. Euro. Nach Steuern beträgt das Konzernergebnis -77 (158) Mio. Euro.

Zu dem Konzernergebnis hat die zukunftsgerichtete Kernbank einen Gewinn vor Steuern von 378 (543) Mio. Euro beigetragen. Belastet haben die unter Sonstige & Konsolidierung zusammengefassten Aufwendungen für Restrukturierung und Transformation sowie die Gesamtbankpositionen mit einem Ergebnis vor Steuern von -188 (-38) Mio. Euro. Auch das Vorsteuerergebnis der perspektivisch aufzulösenden Abbaubank, in der sich der weit überwiegende Anteil der Rückstellungen für die vorzeitige Garantieablösung zeigt, schlug sich mit -191 (-332) Mio. Euro erwartungsgemäß negativ im Konzernergebnis nieder.

Wertpapierverkäufe zurückgefahren – Einsparerfolge auf der Kostenseite

Der Gesamtertrag im Konzern lag wie erwartet bei 341 (744) Mio. Euro. Im Vorjahr gab es deutlich höhere Erträge aus dem gesteuerten Verkauf von Wertpapieren, die zum Aus-gleich hoher Belastungen aus den Altportfolien in der Abbaubank realisiert worden waren. Im laufenden Geschäftsjahr trug der verbesserte Zinsüberschuss mit 286 (259) Mio. Euro wesentlich zum Gesamtertrag bei. Hier zeigte sich vor allem das positive Neugeschäft mit unterjährig zum Vorquartal steigenden Margen, bei einem zugleich stabilen zinstragenden Forderungsvolumen.

Auch im ersten Halbjahr 2018 hat sich die positive Entwicklung auf der Aufwandsseite weiter fortgesetzt. Der Verwaltungsaufwand sank im Zuge erfolgreicher Kostensenkungs-programme der Bank erneut und zwar um rund neun Prozent auf -223 (-246) Mio. Euro. In den Personalkosten von -99 (-113) Mio. Euro spiegelt sich die um 164 auf 1.762 spürbar rückläufige Anzahl der Mitarbeiter (Vollzeitarbeitskräfte). Insbesondere Einsparungen bei Projekt- und Gebäudekosten verringerten die Sachkosten auf -111 (-124) Mio. Euro.

Kernbank entwickelt sich solide

Die Kernbank hat sich solide entwickelt und schließt das erste Halbjahr mit einem Ergebnis vor Steuern von 378 (543) Mio. Euro ab. Im Gesamtertrag von 435 (721) Mio. Euro zeigen sich die zurückgefahrenen Wertpapierverkäufe, die im Vorjahr in deutlich höherem Umfang vorgenommen wurden, um damalige Belastungen aus leistungsgestörten Altengagements in der Abbaubank zu kompensieren.
Beim Neugeschäft hält die Bank konsequent an internen Risiko- und Ertragsvorgaben fest. Insgesamt lagen die Neuabschlüsse mit Blick auf die eigenen Rentabilitätsanforderungen und inklusive 0,3 Mrd. Euro zur Syndizierung vorgesehene Kredite bei 3,8 (4,4) Mrd. Euro, wobei sich die Neugeschäftsmargen positiv entwickelten und gegenüber dem ersten Quartal des Jahres spürbar anzogen. Im Segment Immobilienkunden erreichte die Bank dank guter Marktposition ihr Neugeschäftsziel mit 2,0 (2,3) Mrd. Euro. Das Segment Unternehmenskunden kontrahierte in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld 1,2 (1,6) Mrd. Euro. Im Segment Shipping erreichte das Neugeschäft mit 0,3 (0,3) Mrd. Euro den Vorjahreswert.

Der Anteil der Kernbank für Bankenabgabe und Einlagensicherung belief sich mit -26 (-25) Mio. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Der Garantieaufwand – inklusive Ausgleichszahlung für die Auflösung der Garantie – vervierfachte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 und belastete die Kernbank mit -41 (-10) Mio. Euro. Gegenläufig wirkten Auflösungen in der Risikovorsorge in Höhe von 157 (9) Mio. Euro (inkl. Sicherungswirkung aus dem Kreditderivat), die auf erfreuliche Entwicklungen an den Schifffahrtsmärkten und erfolgreiche Sanierungen im Shipping-Bereich zurückzuführen sind.

NPE-Quote von rund 2 % erwartet – CET1-Quote mit 16 % auf hohem Niveau
Die Konzern-Risikovorsorge belief sich nach Deviseneffekten und Sicherungswirkung aus dem Kreditderivat auf 81 (-241) Mio. Euro.

Mit der Rechnungslegung nach IFRS 9 und der damit einhergehenden Fair Value Bilanzierung der Portfolio-Transaktion verringerte sich die Non-Performing Exposure-Quote um mehr als die Hälfte auf 4,7 % (31.12.2017: 10,4 %). Die Risikoabdeckung ist mit 63,3 % (31.12.2017: 63,8 %) äußerst solide. Mit Abschluss der Privatisierung (Closing) wird das Portfolio notleidender Kredite der Abbaubank an Investoren verkauft und der Konzern damit nahezu vollständig von Altlasten befreit sein. Die dann auch im europäischen Vergleich gute Assetqualität wird sich in einer NPE-Quote von rund 2 % spiegeln.

Die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) verbesserte sich auf 16,0 % (31.12.2017: 15,4 %) und liegt damit auch im Branchenvergleich auf einem sehr soliden Niveau. Die Leverage Ratio, die das Kernkapital ins Verhältnis zum Geschäftsvolumen setzt, belegt mit sehr guten 8,0 % (31.12.2017: 7,7 %) ebenfalls die Solidität der Bilanzstruktur. Die Konzern-Bilanzsumme hat sich mit der IFRS-9-Fair-Value-Bewertung sowie der laufenden Transformation planmäßig weiter auf 64,5 (31.12.2017: 70,4) Mrd. Euro reduziert.

Ausblick

Der formelle Abschluss (Closing) – und damit der endgültige Vollzug des Eigentümerwechsels – wird nunmehr im vierten Quartal 2018 erwartet. Im zweiten Halbjahr 2018 fallen überproportional hohe Privatisierungs- und Restrukturierungskosten an, so dass die Bank für das Gesamtjahr weiterhin von einem Verlust vor Steuern von rund -100 Mio. Euro ausgeht. Im Zuge des Closings und des Eigentümerwechsels kann sich der Ausblick im Jahresverlauf ändern.









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