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29.08.2018 Gründer der Meininger Hotels starten mit einem neuen Hotelkonzept

Fotocredit: Schulz Hotels
Nach einer nur kurzen Verschnaufpause wollten es die früheren Gründer der Meininger Hotels noch einmal wissen: 2013 verkauften sie ihre Kette und gründeten sofort nach Ablauf der Konkurrenzschutzklausel im Jahr 2016 die Schulz Hotels. Schulz – das klingt deutsch und soll es im besten, internationalen Sinne auch sein, wie es einer der Gründer, Nizar Rokbani, erklärt: „Wir wollen die kosmopolitische und auch coole Seite Deutschlands zeigen. Hotels als Begegnungsorte eignen sich dafür sehr gut. 2006 war die Welt zur Fußball-WM zu Gast bei Freunden – und diesen Geist wollen wir erhalten und in unser neues Hotelkonzept fassen.“

Wenn man so möchte, kann man das auch als politisches Statement ansehen. Rokbani wurde 1971 in Berlin-Moabit geboren. Seine gleichaltrigen Geschäftspartner und Freunde, Sascha Gechter und Oskar Kan, kennt er seit der Schulzeit: „Wir haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe und auch Temperamente. Die grundsätzlichen Werte wie Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit aber teilen wir.“ Mit diesem Teamgeist wollen die Drei nun an ihren Erfolg mit den Meininger Hotels anknüpfen, die zum Zeitpunkt des Verkaufs über 16 Häuser in fünf Ländern verfügten und 50 Millionen Euro Umsatz machten. Erfunden wurde dafür nicht nur eine originelle Hotelkonzeption, sondern auch die Kunstfigur Schulz, der als „kosmopolitischer Hausaufpasser“ durch die ganze Welt reist, ständig neue Leute kennenlernt und dabei viel erlebt. Seine Storys und Erlebnisse finden sich in jedem einzelnen Zimmer des neuen Berliner Hotels wieder, das Anfang September in Berlin-Friedrichshain öffnet. Direkt an der East Side Gallery mit Blick auf die Spree, den Ostbahnhof und die Daimler-Benz-Arena in der Nähe. Mehr Berlin-Flair geht nicht.

Die Geschichte rund um den Globetrotter Schulz ist erfunden. Ganz handfest dagegen sind die unternehmerischen Ansprüche, Strategien und Pläne des Trios. Basis dafür ist ein innovatives, hybrides, ja sogar „tribrides“ Konzept aus Hostel, Hotel und Ferienapartments, das auf drei Zielgruppen beruht: Geschäftsleuten, Individualreisenden/Familien und im Mittelpunkt Gruppen aller Art, wie Studenten und Chöre, vor allem aber Schülergruppen auf Klassenfahrt. Die Schüler sind maximal in 4-Bett-Zimmern untergebracht, während die Lehrer und Betreuer jeweils ein eigenes Begleiterzimmer erhalten. Kostenfreies Hochleistungs-WiFi, USB-Ladestationen und Smart-TVs auf allen Zimmern sind dabei selbstverständlich.

Die Partyhotspots in Friedrichshain und Kreuzberg sind nicht weit entfernt. Trotzdem ist bei regulären Klassenfahrten immer auch ein pädagogischer Anspruch im Gepäck: Neben einer 100 Quadratmeter-Schülerlounge mit Kino, Tischkicker und Sitzecke wird es daher zur Vorbereitung auf „ernste Themen“ eine große Bibliothek mit Lehrerarbeitsplätzen und Drucker geben. Denn Berlin „verbindet auf geniale Weise Spaß und Geschichte“, wie es Rokbani ausdrückt.

Alle drei verschiedenen Zielgruppen der Schulz Hotels erhalten Räumlichkeiten, die ihrem individuellen Bedarf gerecht werden. „Wir wollen damit auch beweisen, dass alle Leute unter einem Dach logieren können. Das ist der Kern unseres neuen Konzepts, das wir in unserem neuen Berliner Flaggschiff mit 350 Zimmern und 1.000 Betten auf die Beine gestellt haben“, sagt Rokbani. Die nächsten Projekte im selben Stil sollen in kurzem Takt folgen: In Hamburg, München und anderen deutschen Großstädten – während Berlin groß genug ist für gleich mehrere Schulz Hotels. So wie bei Meininger soll wieder kräftig expandiert werden, entstehen wird jedoch eine „Gruppe“, keine „Kette“.

Ohnehin wird der Hotelmarkt nach Meinung Rokbanis wachsen, wobei kleine Hotels und Pensionen unter Druck geraten und mehr und mehr verdrängt werden. „Die Marktmacht der Großen und der Ketten wird steigen. Reale Chancen gibt es bald nur noch in Nischen zwischen Budget und Luxus, die allerdings lukrativ sein können. Genau hier möchten wir hinein.“

Gleichwohl hat der steigende Individual- und Geschäftstourismus auch für anziehende Immobilienpreise gesorgt. Doch da die Zimmerpreise tendenziell ebenfalls nach oben gehen, sieht das Schulz-Team darin kein Problem. Erzielt werden sollen die Erlöse unter anderem durch eine flexible Preispolitik (Yielding), mit Anpassungen je nach Buchungslage, Auslastung und Saison. Rokbani betont aber, dass bei allem Unternehmergeist das Attribut „flexibel“ heißt und nicht „teuer“: „Natürlich wollen wir einen hohen Umsatz, aber nicht jeder Umsatz ist gleich viel wert.“








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