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22.08.2018 Jena: Büromarktbericht zeigt Wachstumsziele und Herausforderungen

Kaum Leerstand, hohe Nachfrage und richtungsweisende Neubauprojekte: mit diesen Schlagworten lässt sich der dritte Jenaer Büromarktbericht zusammenfassen. Die Studie macht wichtige Marktkennziffern und Entwicklungen sichtbar und richtet sich an kommunale Entscheidungsträger, Investoren und Unternehmen. Sie wurde zum dritten Mal in Folge auf Basis des international anerkannten Standards der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. durch die Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeografie der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena, dem Dezernat für Stadtentwicklung und Umwelt und einem Arbeitskreises aus gewerblichen Immobilienmaklern erstellt. Jena ist der einzige Thüringer Standort mit einem solchen Immobilienbericht.

„Die mit dem zukünftigen Wachstum einhergehenden Herausforderungen für Jena bedürfen einer zuverlässigen und fundierten Informationsgrundlage des gewerblichen Immobilienmarktes“, so Wilfried Röpke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Jena. Der diesjährige Bericht zeige laut Röpke Chancen und Herausforderungen am Standort Jena. So ist die anhaltend hohe Nachfrage der wissensintensiven Branchen, insbesondere im Bereich Digitalwirtschaft, eine wesentliche Ursache für den erneut gesunkenen Leerstand 2017. Die aktuelle Leerstandsquote liegt bei 2,1 Prozent.
Insbesondere Flächen ab 500 Quadratmetern mit gehobener Ausstattung und bedarfsgerechter Lage sind auf dem Markt nur noch schwer zu finden. „Bei anhaltendem fehlenden Angebot könnte diese Entwicklung in kommenden Jahren limitierend auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wirken“, warnt Prof. Sebastian Henn vom Lehrstuhl für Wirtschaftsgeografie der FSU Jena. Insbesondere bei Neuansiedelungen oder auch Unternehmenserweiterungen, falle es Unternehmen zunehmend schwer, Flächen in begehrten Lagen wie dem Stadtzentrum oder daran angrenzende Bereiche zu finden. „Vor diesem Hintergrund erscheinen Neubauprojekte bspw. am Steinweg oder Neulobeda nur konsequent und richtig“, bestätigt auch Denis Peisker, Jenaer Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt.

Auf die für Jena besonders relevanten Wirtschaftszweige „Information und Kommunikation“ sowie „Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ entfielen im Kalenderjahr 2017 mehr als 60 Prozent des gesamten Flächenumsatzes, der mit insgesamt 21.500 Quadratmetern gegenüber dem Vorjahr um 2.700 Quadratmeter noch einmal deutlich zunahm. Dabei konzentrierte sich der belastbare Flächenumsatz auf die Büromarktzone Campus-Achse – ca. 35 Prozent des gesamten Flächenumsatzes – und die City – ca. 33 Prozent des gesamten Flächenumsatzes. Insbesondere die Informations- und Kommunikationsbranche prägt dabei den Flächenumsatz durch die weiterhin hohe Nachfrage nach modernen, großformatigen Büroflächen in Toplage. Entsprechende Neubauflächen werden daher nicht unter 10,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt vermietet. In Einzelfällen erreichen Mieten auch 18 Euro pro Quadratmeter.

In den nächsten Jahren werden mit einer Reihe von Großprojekten, wie dem Bürokomplex am Steinweg, der Inselplatz-Bebauung oder der Erweiterung des IT-Paradieses wichtige Grundsteine für den Büroflächenmarkt und damit auch für den Hightech-Standort Jena gelegt. Mit einer mehr als doppelt so großen Büroflächenpipeline von ca. 47.000 Quadratmetern stehen Jena großformatige Veränderungen bevor. „Wir müssen daran arbeiten, weitere Flächen innerhalb Jenas zu schaffen, um den lokalen Unternehmen die Rahmenbedingungen bieten zu können, die sie für ihr Wachstum brauchen“, resümiert Wilfried Röpke. Nur mit dieser Strategie könne verhindert werden, dass Firmen aufgrund des zu geringen Flächenangebots abwandern.









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