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17.08.2018 Größtes Wohnbauprojekt in Offenbach: Start für das Goethequartier

Visualisierung: Zech-Group
Es ist das aktuell größte Wohnungsbauprojekt in Offenbach: Zwischen der Berliner Straße, dem Goethering und der Bernardstraße realisiert DIE WOHNKOMPANIE Rhein-Main – verantwortlich für Baurechtschaffung sowie Gesamtentwicklung des Areals – für die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt (NH) das Goethequartier. Auf der jahrelang brachliegenden, mehr als 1,8 Hektar großen Gewerbe- und Lagerfläche zwischen Kaiserlei-Kreisel und S-Bahn-Haltestelle „Ledermuseum“ entstehen 327 Mietwohnungen – 83 gefördert – sowie Einzelhandels-, Büro-und Gewerbeflächen. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Am Donnerstag haben Priska Hinz, Hessische Wohnungsbauministerin sowie Aufsichtsratsvorsitzende der NH, deren Leitender Geschäftsführer Dr. Thomas Hain, Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal, Iris Dilger (Geschäftsführerin DIE WOHNKOMPANIE Rhein-Main) und Offenbachs Baudezernent Paul-Gerhard Weiß den Grundstein gelegt.

„Neuer Wohnraum hilft immer, den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten“, sagte Wohnungsbauministerin Hinz. „Ich freue mich daher, dass an dieser exponierten Stelle Wohnungen entstehen, die bezahlbar und zum Teil sogar gefördert sind.“ Das Land Hessen unterstützt dieses Projekt zum einen mit finanziellen Mitteln aus dem Landesprogramm „Mittlere Einkommen.“ Im Programmjahr 2016 wurden über 5 Millionen Euro an Förderdarlehen und Finanzierungszuschüssen für 53 Wohnungen für Berechtige bereitgestellt. Zum anderem wurden aus dem Landesprogramm „Geringe Einkommen“ im Programmjahr 2017 rund 3,6 Millionen Euro an Darlehensmitteln und Finanzierungszuschüssen für 30 Wohnungen bereitgestellt.

Wohnungen, Kita und ein Nahversorger

Das neue Quartier bekommt eine moderne Blockrandbebauung mit bis zu sieben Geschossen. Im begrünten, verkehrsfreien Innenhof entstehen sieben Stadtvillen je mit fünf Geschossen. Die Wohngebäude werden als KfW 70-Effizienzhaus mit Fernwärmeversorgung errichtet. In den Baukörpern sind auch eine städtische Kita und Gewerbeeinheiten mit zusammen rund 4.000 m2 sowie ein Edeka-Markt mit rund 2.000 m2 Verkaufsfläche geplant. Dazu kommt eine Tiefgarage. Bauausführendes Generalunternehmen ist die Ed. Züblin AG. Die Architektur trägt die Handschrift des Büros Landes & Partner aus Frankfurt. Das Grundstück liegt am westlichen Stadteingang zu Offenbach. Die nächste S-Bahnstation ist nur 200 Meter entfernt. Der Anschluss zur A661 über den Kaiserlei ist in unmittelbarer Nähe.

Ankauf schlüsselfertiger Immobilien eine sinnvolle Option

Für die NH ist das Goethequartier die bislang größte von einem externen Entwickler schlüsselfertig erworbene Wohnanlage. Der Leitende Geschäftsführer Dr. Thomas Hain verwies auf das ehrgeizige Ziel, in den nächsten Jahren rund 4.900 neue Wohnungen zu bauen, das Gros davon im Rhein-Main-Gebiet. „Das ist eine sportliche Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, sagte Hain. Auf diesem Weg müsse man auch dazu bereit sein, bislang noch nicht so oft genutzte Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Eine davon sei der Zukauf schlüsselfertiger Immobilien. „Das ist nicht unsere höchste Priorität, in Zeiten knappen Baulands aber eine Option, mit der wir unseren Wohnungsbestand ausbauen können. Von daher freue ich mich sehr, dass es am Kaiserlei endlich losgeht.“

Erst im April wurde der Grundstein für ein weiteres Projekt gelegt, das die Unternehmensgruppe schlüsselfertig übernimmt: den Da-Vinci-Garten in Frankfurt-Rebstock. Wohnungsbauministerin Hinz begrüßte das Projekt auf dem ehemaligen Gelände der Maschinenfabrik Collet & Engelhard. „Baulandentwicklung braucht Zeit. Wir brauchen aber jetzt mehr bezahlbare Wohnungen. Von daher kann der Ankauf von schlüsselfertigen Immobilien eine sinnvolle Zwischenlösung sein.“ Mit Blick auf die vielfältigen Maßnahmen, mit denen das Land eine Verringerung des Wohnungsengpasses vor allem in den Ballungsräumen anstrebt, ergänzte sie: „Wir als Land unterstützen Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften bei ihren Bauprojekten nach Kräften. Aus diesem Grund haben wir unsere Förderprogramme im Masterplan Wohnen gebündelt und deutlich aufgestockt.“ Bis 2020 stehen Rekordmittel in Höhe von 1,7 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau bereit. Damit können 20.000 Wohnungen für rund 60.000 Menschen geschaffen werden.

Wohnungen unterschiedlicher Größe zu unterschiedlichen Mietpreisen

Hains Geschäftsführerkollege Dr. Constantin Westphal hob hervor, dass Offenbach mittlerweile ein gefragter Wohnstandort sei. Er erinnerte an die kürzlich bezogenen 125 Mietwohnungen der NH in der Bettinastraße sowie an das aktuelle Projekt in der Gustav-Adolf-Straße mit 63 Mietwohnungen. Die wachsende Beliebtheit Offenbachs sei eng mit den hohen Mietpreisen in Frankfurt verknüpft. Westphal: „Die Leute steigen aus der Kostenspirale in Frankfurt aus und kommen hierher.“ Das Tolle am Goethequartier sei, dass Wohnungen in unterschiedlichen Größen zu unterschiedlichen Preisniveaus angeboten werden. „Damit können Menschen in verschiedenen Lebensphasen das für sie passende Wohnkonzept auswählen.“ Der Mix reicht von Zwei- bis Fünf-Zimmerwohnungen, etwa ein Viertel der Wohnungen ist gefördert. Die genaue Miethöhe steht noch nicht fest.

Sichtbarer Beitrag zur Stadtentwicklung

Iris Dilger, Geschäftsführerin der WOHNKOMPANIE, ist überzeugt, dass das Goethequartier neuen und lebenswerten Wohnraum bieten sowie einen signifikanten Beitrag zur Stadtentwicklung leisten wird. „Wer aus Richtung Frankfurt nach Offenbach will, wird in Zukunft nicht mehr von einer Industriebrache empfangen, sondern von einem attraktiven und lebendigen Wohnquartier mit Nahversorgung. Das ist ein großer städtebaulicher Fortschritt.“ Das Goethequartier werde als markantes Zeichen am westlichen Stadteingang ein Aushängeschild für die Stadt. „Mit diesem Projekt werden wir die Mikrolage aufwerten und ein neues Viertel mit einer eigenständigen Identität und Adresse für Offenbach schaffen.“

6.000 m2 geförderter Wohnraum

Offenbachs Bau- und Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß lag besonders der soziale Aspekt am Herzen. „Es ist wichtig, dass hier 6.000m2 geförderter Mietwohnungsbau realisiert werden. Der Zuzug ist hoch, so dass wir dringend bezahlbaren Wohnraum benötigen.“ Weiß verwies auf die aktuelle Einwohnerstatistik. Demnach waren am 31. März 136.140 Menschen mit Hauptwohnsitz in Offenbach gemeldet – so viele wie nie zuvor. „In den vergangenen Jahrzehnten sind viele weggezogen, wenn sie den sozialen Aufstieg geschafft hatten. Inzwischen haben wir den Turnaround geschafft. Die Menschen wohnen wieder gerne in Offenbach.“








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