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11.07.2018 Schuld sind die 5 B: Mieten steigen erstmal noch weiter

Der aktuelle Mietpreiszyklus hat im Jahr 2007 begonnen. Seither sind aus dem Ausland pro Tsd. Einwohner 41 nach Deutschland gezogen bzw. wegen der Landflucht sogar 81 in die Top 7-Städte (Berlin: 84). Neu gebaut wurden im selben Zeitraum aber jeweils nur 25 bzw. 27 Wohnungen pro Tsd. Einwohner (Berlin: 18). Bei einer mittleren Haushaltsgröße von 2,0 bzw. 1,8 waren Mietpreissteigerungen so unvermeidbar.

Die Mieten werden solange steigen, bis die Kluft zwischen Nachfrage und tatsächlichen Fertigstellungen geschlossen ist. Aber warum entstehen die dringend benötigten Wohnungen nicht schneller? Hier kommen die 5 B ins Spiel: Zunächst mangelte es an Bauland, das 30-Hektar-Ziel und demographische Schrumpfungserwartungen verengten den Blick auf Innenverdichtung.

Doch schon bald wurde klar, dass es auch an kommunalem Personal fehlt, das Baugenehmigungen erteilen oder Baulandausweitung planen könnte. Mittlerweile werden aber selbst genehmigte Häuser nur noch schleppend gebaut, weil die Bauwirtschaft an ihre Kapazitätsgrenze stößt. Zusammen mit restriktiven Vorschriften drückt das auf die Baukosten.

Hinzu kommen Bürgerproteste – nach dem St. Floriansprinzip oder aus falsch verstandener Angst vor Gentrifizierung. Aber ohne Neubau werden die Mieten in beliebten Zuzugsregionen erst recht steigen.

Da ist es nur ein schwacher Trost, dass die jungen Leute das einst hippe Berlin zu meiden beginnen und die Genehmigungen dort ein viermal höheres Neubauvolumen erlauben würden. So wie die Lage ist, steigen die Mieten eben erstmal noch weiter.

Quelle: empirica ag)








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