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28.05.2018 Investitionen offener Immobilienfonds: Deutschland an der Spitze

Das Investitionsvolumen der offenen Immobilienfonds ist 2017 im Vergleich zu 2016 um fast 50% gestiegen. Deutschland löst die USA als beliebtesten Investitionsstandort ab. Die durchschnittliche Größe der angekauften Objekte hat sich deutlich erhöht.

Die 19 von Scope betrachteten offenen Immobilienpublikumsfonds erwarben im vergangenen Jahr 66 Gewerbeobjekte sowie 324 Wohnimmobilien und investierten dafür insgesamt 9,2 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 wurden nur 60 Gewerbeobjekte und vier Wohnimmobilien mit einem Volumen von zusammen 6,3 Mrd. Euro erworben. Das Investitionsvolumen ist somit um fast 50% gestiegen.

Die Zunahme des Investitionsvolumens ist vor allem auf die nach wie vor hohen Mittelzuflüsse zurückzuführen. Obwohl zahlreiche Fonds die Annahme neuer Mittel limitieren, sind ihnen im Jahr 2017 netto rund 6,7 Mrd. Euro zugeflossen. Damit die Liquidität in den Fonds nicht zu stark ansteigt und dadurch das Renditeprofil der Fonds verwässert, müssen Fondsmanager investieren.

Das hohe Investitionsvolumen in dem aktuell hochpreisigen Marktumfeld kann Risiken bergen. Werden Objekte in einer Hochpreisphase erworben, kann dies in Zeiten sinkender Immobilienpreise Wertkorrekturen erfordern.

Deutschland vor Großbritannien beliebtester Investitionsstandort

Während 2016 ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens in US-Immobilien floss, führt 2017 Deutschland die Liste der beliebtesten Destinationen vor Großbritannien an. Insgesamt investierten die Fonds 2,3 Mrd. Euro in deutsche Immobilien. Das entspricht einem Viertel des gesamten Investitionsvolumens.
Auf dem zweiten Rang folgt Großbritannien mit 1,7 Mrd. Euro bzw. 18% des gesamten Investitionsvolumens. In US-Immobilien investierten die Fondsmanager immerhin noch 1,5 Mrd. Euro. Das entspricht 16%.

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der US-Investments sind gestiegene Kosten für Währungsabsicherung. Der mittlerweile signifikante Zinsunterschied zwischen dem US-Dollar und dem Euro hat zu deutlich höheren Hedging-Kosten geführt. Dies macht US-Investments für Euro-Investoren aktuell unattraktiver.

Hotels statt Shopping-Center

Auf Büroimmobilien entfielen 2017 über 60% der Investitionen. Das liegt im Vergleich zu 2016 auf ähnlichem Niveau.

Auffällig ist, dass sich Hotel- neben Einzelhandelsimmobilien als feste Größe bei offenen Immobilienfonds etabliert haben. Im Jahr 2017 wurden Hotelobjekte für rund 1,2 Mrd. Euro erworben. Das entspricht rund 13% des gesamten Ankaufsvolumens. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 lag dieser Anteil noch bei 3%.

hausInvest und UniImmo: Europa aktivste Käufer

Die beiden aktivsten Fonds 2017 waren der hausInvest und der UniImmo: Europa. Beide Fonds übernahmen jeweils Objekte für mehr als 1,5 Mrd. Euro in ihre Portfolios. Dahinter folgen der Deka-ImmobilienGlobal und der WestInvest InterSelect mit jeweils fast einer Milliarde Euro.

Angekaufte Objekte werden immer größer

Während die Objektgröße der erworbenen Gewerbeimmobilien 2016 im Durchschnitt 103 Mio. Euro betrug, waren es 2017 durchschnittlich 129 Mio. Euro. Das ist ein Anstieg von 25%.








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