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24.05.2018 Hamburg: Tarpenbeker Ufer nimmt Gestalt an - Richtfest auf Baufeld 8

Bildnachweis: dreidesign
Das Neubau-Quartier in Groß Borstel unter dem Namen „Tarpenbeker Ufer“ entwickelt sich zügig weiter: Im Mai vergangenen Jahres wurde noch im Beisein des damaligen Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz der Grundstein gelegt. Mit dem heutigen Richtfest für Baufeld 8 ist zwölf Monate danach bereits die Rohbau-Phase des ersten von insgesamt drei Bauabschnitten abgeschlossen. Es umfasst die Baufelder 8 bis 10 sowie eine Kindertagesstätte. Im nächsten Jahr sollen die 270 Wohnungen dieses Bauabschnittes bereits bezugsfertig sein. Die beiden anderen Bauabschnitte (Baufelder 1-3 sowie 4-7) werden bis 2021 vollendet.
Generalunternehmer ist die Otto Wulff Bauunternehmung. In ihrer Rede anlässlich des Richtfestes betonte die künftige Bezirksamtsleiterin Hamburg-Nord, Yvonne Nische (ab 1. Juli offiziell im Amt): „Groß Borstel wird nicht einfach nur wachsen, sondern lebendiger, familienfreundlicher und damit auch deutlich attraktiver werden.“

Das Baufeld 8 bildet mit den Baufeldern 9 und 10 eins von drei Bauabschnitten des Quartiers „Tarpenbeker Ufer“. Während auf den Baufeldern 9 und 10 die Baugenossenschaft freier Gewerkschafter, BGFG, 210 größtenteils durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank geförderte Mietwohnungen baut, entstehen auf Baufeld 8 in direkter Parklage am Refugium des Alsterzulaufs Tarpenbek 60 familienfreundliche Eigentumswohnungen, die sich auf zwei Gebäude verteilen: den Südriegel und den Parkriegel mit drei und vier Vollgeschossen und jeweils einem Staffelgeschoss. Bauherr ist die Otto Wulff Projektentwicklung mit ihrem Tochterunternehmen Otto Wulff Projekt Groß Borstel GmbH.

Die Architektur ist geprägt durch eine ansprechende, zweifarbige Klinkerriemchenfassade und markante, terrassierte Abstufungen im nördlichen Bereich. Die Entwürfe stammen vom Hamburger Architekturbüro Timm + Goullon. Beide Wohngebäude auf dem Baufeld 8 verfügen über ein gemeinsames Untergeschoss mit 60 Pkw-Stellplätzen und funktionalen Abstellräumen. Personenaufzüge verbinden alle Stockwerke mit dem Kellergeschoss. Die Tiefgarage ist über die südlich gelegene Zufahrtsstraße zu erreichen.

Behaglichkeit im Grünen

Viel Augenmerk legt das Bauprojekt auch auf das Grünangebot. Jede Wohnung von Baufeld 8 bietet mindestens einen Austritt ins Freie: Je nach Wohnungstyp befinden sich im Außenbereich großzügige Terrassen auf dem Dach, geschützte Balkone oder eine kleine Gartenfläche im Erdgeschoss. Die L-förmige Anordnung der beiden Wohnhäuser markiert zusätzlich einen begrünten Innenhof zum Ausspannen und unkomplizierten Austausch mit Nachbarn. Westlich vor den beiden Häusern beginnt darüber hinaus ein von der Stadt geplanter und angelegter weitläufiger öffentlicher Park (ca. 10.000 m²) mit einer Spielfläche im östlichen Bereich, in dem die Kinder abseits von Hauptstraßen ungezwungen spielen und die Natur entdecken können. Im Süden schließt ein begrünter Lärmschutzwall das Areal ab – im Norden die neu bepflanzte Uferböschung entlang der Tarpenbek. Zu den Natur-Oasen in der Nähe gehören unter anderem der kleine Herbstscher Park, das Waldgebiet Borsteler Jäger mit kleinen Seen dazwischen und das unter Naturschutz stehende Eppendorfer Moor, das größte innerstädtische Moor Mitteleuropas.

Direkte Verbindung zum lebendigen Eppendorf

Darüber hinaus fügt sich das Areal – verkehrsgünstig gelegen – in ein attraktives städtisches Umfeld ein: Es ist eingebettet zwischen Alsterdorf im Osten, dem grünen Lokstedt im Westen, Niendorf im Nordwesten und dem lebendigen Eppendorf im Süden, das für Fußgänger und Radfahrer bequem und ohne Hauptstraßenüberquerung durch eine Unterführung an der Tarpenbek zu erreichen ist. Mit dem Auto gelangt man schnell zum Flughafen, und über die nahegelegenen Autobahnanschlussstellen Stellingen und Schnelsen zügig zur Nord-Süd-Verbindung A7. Zum Hauptbahnhof dauert es mit öffentlichen Verkehrsmitteln gerade einmal 20 Minuten.

Aktivitäten für das Zusammenwachsen von Alt- und Neu-Groß-Borstel

Einen hohen Stellenwert genießt ebenfalls die Integration des circa 118.000 m² großen neuen Quartiers, das auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs errichtet wird, in den restlichen Stadtteil. Ausdruck dessen ist beispielsweise eine von vielen Bürgern gewünschte Fußgänger- und Radfahrerbrücke im nord-östlichen Teil des Areals, die über die Tarpenbek hinein in das traditionell gewachsene Zentrum von Groß Borstel (fußläufig in acht Minuten erreichbar) leitet und im Laufe dieses Jahres fertig gestellt wird.

Gert-Marcus-Straße und Anni-Glissmann-Weg ehren Künstlern aus Groß Borstel
Identifikationsstiftend soll auch die knapp einen Kilometer lange neue Straße sein, die parallel zur Wallanlage im Süden verlaufen wird und nach Abschluss des Bauprojektes in den Besitz der Stadt übergeht. Sie wird Gert-Marcus-Straße heißen – eine Hommage an den 1914 in Groß Borstel geborenen Bildhauer (gestorben 2008). Als Sohn eines deutsch-jüdischen Vaters und einer schwedischen Mutter floh er als Verfolgter der Nationalsozialisten 1933 nach Schweden und errang mit seinen Werken Weltruhm. Neu angelegt wird zudem der Anni-Glissmann-Weg, der von der Gert-Marcus-Straße in nörd-östlicher Richtung zur erwähnten Brücke führt und in den Tarpenbek-Wanderweg mündet. Die Grafikerin und Kunstgewerblerin Anni Glissmann (1900-1959) wurde 1938 gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Bildhauer Hans Glissmann (1884-1956) von den Nationalsozialisten mit Berufsverbot belegt und wanderte zwei Jahre später nach London aus.

Überlegt wird zudem, eine bisher noch nicht bekannte Arbeit des Künstlers Gert Marcus im neu entstehenden Park aufzustellen, um die Namensgebung der Straße zu untermalen. Ein Antrag auf Sondermittelfinanzierung wurde im Bezirk Hamburg-Nord eingereicht. Die Otto Wulff Projektentwicklung hat ihre Unterstützung bereits zugesagt.

Neues von den anderen Baufeldern

Das Richtfest für Baufeld 8 und damit verbunden der Abschluss der Rohbauphase des ersten Bauabschnittes bietet auch Gelegenheit, über neuste Entwicklungen der anderen Baufelder zu berichten.

• So sind zwar fast alle 60 Eigentumswohnungen von Baufeld 8 verkauft, aber auf dem angrenzenden Baufeld 7 stehen Interessenten weitere 60 Eigentumswohnungen zur Verfügung, die unter dem Namen „Dein Lieblingsplatz“ von Grossmann & Berger vermarktet werden.
• Für die Baufelder 5 und 6 sind wieder freifinanzierte Mietwohnungen geplant.
• Im Baufeld 5 entstehen Mietwohnungen mit einem Wohnraumangebot für Schlaganfallpatienten.
• Besondere Wohnformen werden auch im Erdgeschoss des Baufeld 1 integriert.
• Ein Gemeinschaftsraum im und für das Quartier, der für verschiedene Personen- und Nutzergruppen zur Verfügung stehen soll, wird im Baufeld 2 untergebracht.
• Eine neu formierte Unternehmer-Initiative in Groß Borstel arbeitet zurzeit an der Aufwertung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität entlang der Borsteler Chaussee. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Stärkung des Zentrums um den Bereich Borsteler Chaussee-Köppenstraße-Brödermannsweg.

Groß Borstel profitiert

All das macht deutlich: Groß Borstel verändert sich. Jahrelang hatte der Stadtteil mit einem stetigen Verlust an Einwohnern zu kämpfen. Unter dem Rückgang litt auch der Einzelhandel, so dass etliche Geschäfte schließen mussten. Der damalige Vorsitzende des Kommunalvereins Groß Borstel, Wolf Wieters, rechnete 2011 vor, dass ein Umfeld von etwa 10.000 Personen nötig sei, um ein vernünftiges Einzelhandelsgeschäft zu betreiben. Im Stadtteil leben auf einer Fläche von rund 4,5 Quadratkilometern laut dem Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein zurzeit aber nur noch circa 8.500 Einwohner in rund 4.400 Wohnungen (Stand: 31.12.2016). Damit liegt die Bevölkerungsdichte bei lediglich knapp 1.900 Personen pro Quadratkilometer. Im gesamten Bezirk Hamburg Nord sind es im Durchschnitt 5.300 und in ganz Hamburg 2.400 Personen pro Quadratkilometer.

Wenn in drei Jahren die 750 Wohnungen des Bauprojektes „Tarpenbeker Ufer“ fertig sind (davon mindestens 225 öffentlich gefördert) und sich dadurch die Einwohnerzahl um etwa 2.000 Zuzügler erhöht, liegt Groß Borstel mit 2.300 Personen pro Quadratkilometer zwar immer noch unter dem Durchschnitt der Stadt und nach wie vor weit unter dem des Bezirks. Dennoch wird der Stadtteil nicht zuletzt wieder für den Einzelhandel und Dienstleister attraktiv und von der zusätzlichen Kaufkraft spürbar profitieren.

Fazit

„Mit dem Bauprojekt wird zusätzlicher dringend benötigter Wohnraum in einem qualitätsvollen, grünen Umfeld mit einer guten verkehrlichen Anbindung geschaffen“, bilanziert Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter der Otto Wulff Projektentwicklung und der Otto Wulff Bauunternehmung. „Es entsteht ein neues Quartier, das durch urbane Lebenskultur und hohe Lebensqualität geprägt sein wird und den Stadtteil Groß Borstel als Standort stärkt.“

Für die Otto Wulff Projektentwicklung ist das „Tarpenbeker Ufer“ das bislang größte zusammenhängende Wohnungsbau-Vorhaben in ihrer Geschichte und auch eines der größten für das gesamte Unternehmen Otto Wulff. Die Investitionssumme liegt bei rund 250 Millionen Euro.











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