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23.05.2018 Deutschland verbessert Top-Positionierung im Nachhaltigkeits-Ranking

Deutschland macht Fortschritte bei seinen Anstrengungen, nachhaltiger zu werden. Dies geht aus einer Analyse hervor, deren Ergebnisse in das aktuelle Länder-Nachhaltigkeits-Ranking von Degroof Petercam AM eingeflossen sind. Bereits seit 2007 untersucht der belgische Vermögensverwalter halbjährlich neben Schwellenländern auch OECD-Staaten auf insgesamt 60 Einzelkriterien in den Bereichen ‚Transparenz und demokratische Werte‘, ‚Umwelt‘, ‚Bildung und Innovation‘, ‚Gesundheit und Vermögensverteilung der Bevölkerung‘ sowie ‚Wirtschaft‘.

Im aktuellen Länder-Vergleich wird Deutschland auf Platz 6 von insgesamt 35 OECD-Staaten, und damit einen Rang höher als im 2. Halbjahr 2017, geführt. „In der Summe zählt Deutschland zu den nachhaltigsten Staaten weltweit. In den vergangenen 5 Jahren hat es sich in dieser Hinsicht sukzessive verbessert – ein Trend, der sich auf globaler Ebene, also sowohl bei Schwellenländern als auch entwickelten Staaten, beobachten lässt. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung. Allerdings bleibt viel Potenzial, noch nachhaltiger zu werden – auch für Deutschland“, sagt Ophélie Mortier, Head of Responsible Investments bei Degroof Petercam AM.

Deutschland mit Licht und Schatten

Seit dem Start des Nachhaltigkeits-Rankings im Jahr 2007 bewegt sich Deutschland stets im oberen Drittel. Eine Ausnahme bildet lediglich das Kriterium ‚Bildung‘. Dennoch hat sich Deutschland in diesem Bereich vom 17. Platz in 2013 auf den aktuell 14. Rang verbessert. Deutlich positiver schneidet Deutschland bei ‚Innovationen‘ ab mit einem 8. Rang in Bezug auf Investments in innovative Technologien. Gut steht Deutschland auch in puncto ‚Transparenz’ da – gegenüber 2013 ist es 3 Plätze nach oben geklettert auf aktuell Platz 7. Trotz der hohen Gesamtwertung in diesem Bereich ist Deutschland nicht führend bei den Subkriterien ‚Korruption’ (11. Platz), ‚Pressefreiheit’ (15. Platz) und ‚Stärke der Institutionen’ (13. Platz). Auf 5-Jahres-Sicht leicht verschlechtert von Rang 9 auf 10 hat sich die Einstufung im Bereich ‚Bevölkerung’. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die Kriterien ‚Armut‘ und ‚Vermögensverteilung‘.

Deutschland ist bei Umwelt und ökologischer Vielfalt im Ranking traditionell in den Top-Rängen zu finden, hat jedoch über die vergangenen 5 Jahre einen Rang abgeben müssen auf aktuell Platz 8. Die gute Positionierung resultiert in erster Linie aus dem relativ hohen Anteil an Erneuerbaren Energien bei der Elektrizitätserzeugung. Bei den Treibhausemissionen muss sich Deutschland dennoch verbessern und den Anteil der Kohle im Energiemix weiter reduzieren.

Nachhaltigkeit von Staaten auf den Prüfstand stellen

Für Nachhaltigkeitsexpertin Ophélie Mortier ist es essentiell, dass Investoren und Vermögensverwalter nicht nur Schwellenländer, sondern gerade auch die hoch entwickelten OECD-Länder regelmäßig auf ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen hin untersuchen und dies in Anlagestrategien berücksichtigen. Dies zeige das Beispiel Staatsverschuldung: Vor kurzem habe der Internationale Währungsfonds IWF gewarnt, dass der globale Schuldenberg aktuell 12 Prozent höher ist als 2009. Insgesamt mache die weltweite Verschuldung mit 164 Billionen Dollar das 2,25-Fache des kumulierten Sozialproduktes aus.

„Beim Thema Staatsverschuldung tragen die Regierungen der Industrieländer eine besondere Verantwortung. Nicht nur die große Finanzkrise von 2008 hat gelehrt, dass diesbezüglich zwischen gesunden und ungesunden Ländern unterschieden werden muss. Wichtig bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit erachten wir darüber hinaus, wie transparent und demokratisch ein Land ist, wie es um die Gesundheit, Bildung und Vermögensverteilung seiner Bevölkerung bestellt ist, wie wirtschaftlich stark und innovativ ein Land ist und wie es letztendlich mit der Umwelt umgeht“, sagt Ophélie Mortier.

Die aktuellen Ergebnisse dieser Analyse sind in nachfolgender Grafik ersichtlich. Zu je 19 Prozent fließen die Kriterien ‚Umwelt‘, ‚Bildung und Innovation‘, ‚Gesundheit und Vermögensverteilung der Bevölkerung‘ sowie ‚Wirtschaft‘ ein, während ‚Transparenz und demokratische Werte‘ mit 26 Prozent gewichtet werden.









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